1. Liebe Forumsgemeinde,

    aufgrund der Bestimmungen, die sich aus der DSGVO ergeben, müssten umfangreiche Anpassungen am Forum vorgenommen werden, die sich für uns nicht wirtschaftlich abbilden lassen. Daher haben wir uns entschlossen, das Forum in seiner aktuellen Form zu archivieren und online bereit zu stellen, jedoch keine Neuanmeldungen oder neuen Kommentare mehr zuzulassen. So ist sichergestellt, dass das gesammelte Wissen nicht verloren geht, und wir die Seite dennoch DSGVO-konform zur Verfügung stellen können.
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5 einfache Regeln für mobile Webseiten

Discussion in 'Ihre Meinung zu Artikeln auf pcwelt.de' started by mobifriend, Mar 22, 2011.

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  1. Da hofft man, dass die Thematik mobiler Webseiten endlich einmal korrekt dargestellt wird und nicht immer nur vom APPlizieren diversester Anwendungen für diverse Endgeräte geredet wird. Aber wie schreibt es der Autor doch so treffend: "Es kommt manchmal sogar noch schlimmer."

    Ja, und leider meine ich seine etwas lappidare Art, "mobile" Dienstleister als moderne Beutelschneider abzutun, im gleichen Artikel dann aber genug Argumente zu liefern, warum man vielleicht doch zu einem Dienstleister gehen sollte, wenn man seinen Webauftritt für mobile Endgeräte optimiert "an den Mann oder die Frau" bringen möchte.

    Warum ich zu dieser Meinung komme?
    Erstens sind BrowserHacks ein steter Quell neuen Aufwands und wenn Sie sich überlegen, wie viele Browser und Versionen für den Desktop es gibt, dann stellen Sie sich doch gleich die Frage, wie diese Zahlen bei mobilen Endgeräten aussehen mögen.
    Es gibt ca. 6.500 mobile Endgeräte, die sich von "mobilen" Dienstleistern identifizieren lassen und deren Geräte-Spezifika bei der Bildung mobiler Webseiten berücksichtigt werden können.
    Der UserAgent alleine sagt da noch garnichts. Ganz zu schweigen von der Zusammenstellung auf der angegebenen Webseite.

    Ernsthafte Dienstleister liefern darüber hinaus standard-konform Webseiten in XHTML-MP aus, gestützt von einer über Stylesheets geregelten Formatierung. Dabei achten sie auf die Umsetzung der Originalseite in eine mobile Version unter Beachtung der sogenannten Semantik für die Webseite.
    Die Nutzung von DIV-Elementen (DIV = Division, zu deutsch so etwas wie Bereich oder Aufteilung; nicht: Device Independant Visibility!!) ist für die Formatierung zwar von großer Bedeutung, allerdings nicht, um damit je nach Gerät Inhalte zu verbergen.

    Hier wird dem Webseitennutzer gleich mehrfach abverlangt:
    Erstens braucht er Geduld, da das Verstecken der Inhalte per DIV und Hidden im Browser, also auf dem mobilen Gerät passiert.
    Zweitens verursacht die Übertragung dieser nutzlosen Inhalte Kosten - ja, auch im Zeitalter von Flatrates freut sich ein Anwender, wenn die Übertragungszeiten (Zeit ist Geld) kurz sind und die mobilen Netze nicht verstopfen.
    Drittens steht nicht überall UMTS und LTE zur Verfügung.
    Viertens belastet dies den Browser und damit die begrenzten Ressourcen eines mobilen Endgerätes.
    Eine mobile Webseite sollte sich demnach auch durch performante Lade- und Anzeigezeiten von ihrem Desktop-Gegenstück unterscheiden.

    Das Flash nicht jedermanns Sache ist, hat sich ja schon 'rumgesprochen. Unter ernsthaften Mobile-Web-Entwicklern gilt dies bedingt aber auch für Java-Script und Cookies. Wo immer möglich, sollte man darauf verzichten. (Kaum ein Endgerät kann Flash darstellen, Anwender schalten zum Schutz Skripts ab.) Ebenso auf PopUps und automatische Weiterleitungen zu "schweren" Desktop-Webseiten.
    Sie als Anwender verlieren sonst noch den Überblick, da auf den winzigen Bildschirmchen keine Taskbars etc. zur Verfügung stehen.

    Schon mal was von "One Web" gehört? Herr Gruman sehr wahrscheinlich nicht - oder er weis dies gut zu verstecken.
    Für verschiedene Endgeräte verschiedene Webseiten-Versionen zu pflegen, ist genau das Gegenteil von "One Web".

    Mag der Aufwand für statische Webseiten noch einigermaßen überschaubar und zu realisieren sein, so ist er es bei größeren dynamischen Websites definitiv nicht mehr. Dann hat man selber dauernd viel Arbeit oder freut sich über einen Dienstleister, der mit geeignetem Wissen und Technik die Sache übernimmt.

    Und wieso gibt es keine Nutzer mehr, deren Handys (nur) WML verstehen. Wer im mobilen Internet nur HTML anbietet, braucht sich nicht zu wundern, das er kaum Besucher hat, die WML nutzen.
    Daraus zu folgern, das man auf die paar Anwender keine Rücksicht nehmen muss, ist gelinde gesagt, recht arrogant. Aber wenn es sich ein Webseiten-Betreiber leisten kann, bitte sehr.

    WML wird von knapp 3000 mobilen Endgeräten unterstützt, 162 Endgeräte, darunter die Desktop-Browser unterstützen es nicht mehr.
    Entscheiden Sie selbst, wo hier Majoritäten liegen. Der Trend geht selbstverständlich weg von WML, aber gleich ignorieren?

    Wenn Sie also fit sind in PHP, JAVA, HTML, XHTML, CSS, XSLT, XML, XPATH und noch ein paar anderen Technolgien und Ihr CMS im Kern selber programmieren, dann benötigen Sie sicherlich keine Dienstleister.

    In allen anderen Fällen mag sich ein Blick in die Gelben Seiten empfehlen.

    Beste Grüße

    Euer Mobifriend
     
  2. kalweit

    kalweit Hüter der Glaskugel

    ...naja, in den meisten Fällen hat das nichts mit Arroganz, sondern mit einer simplen Kosten-/Nutzenrechnung zu tun. Wenn man ein größeres Projekt (also nicht simple Frage-Antwort-Dienste) auf's Handy bringen will, sind neben dem Quelltext meist auch die Inhalte komplett anzupassen, damit die ganze Geschichte Sinn macht. Und hier sind wir schnell bei einem Aufwand in 5 oder 6stelliger Höhe. Das muss erst mal wieder verdient werden. Das Potential hat das mobile Netz für die breite Masse der Webseiten noch lange nicht.
     
  3. X.MAN

    X.MAN Moderator

    @mobifriend,

    zukünftig ist auf Crossposting zu verzichten, da es im hiesigen Forum nicht erwünscht ist...
    (Betroffener Thread wurde aus dem Forum entfernt)

    :danke:
     
  4. Zugegeben, aber ein bisschen Provokation muss sein. (Ist ja sonst wie Suppe ohne Salz)

    Mit entsprechender Technik lässt sich der Aufwand gering halten. Dazu bedarf es jedoch in fast allen Fällen eines separaten Systems und dann kommt der Dienstleister doch wieder ins Boot.

    Persönlich bin ich davon überzeugt, dass das Potenzial größer ist als angenommen. Nur die vielen App-Stores sind zurzeit so Hype, dass die gute alte Browser-Idee mit "nix-installieren-müssen" und "klappt-Geräte-übergreifend" in den Hintergrund gerät.

    Aus eigener Erfahrung: Für Portale geht's schon im unteren 5-stelligen Bereich.;)
     
  5. @ X.Man

    sorry, war ungewollt!
     
    Last edited: Mar 22, 2011
  6. kalweit

    kalweit Hüter der Glaskugel

    ...also mir fallen max. eine Hand voll Portale ein, die eine - bis dato nicht nachgewiesene - Chance haben, das wieder zu erwirtschaften. Man beachte dabei: jeder Kanal hübsch für sich. Aktuelle Praxis ist jedoch, dass die Mobilexperimente vom rentablen Teil mitfinanziert (so dieser überhaupt existiert) und als Werbekosten verbucht werden.

    ...in 5 oder 10 Jahren... - vielleicht. Zur Zeit ist es in 99% der Fälle rausgeschmissenes Geld.
     
  7. Das klingt ja hart. Vielleicht müssen ja Portalbetreiber erst umdenken, um die mobilen Internet-User als potentielle Kunden zu erkennen.

    Man kann als Ladenbesitzer dem Kassenbon für ein verkauftes Paar Schuhe nicht ansehenn, was und welche Werbung den Kunden in seinen Laden getrieben hat.

    Mobile Internetseiten sind Teil eines Marketing-Mixes und daher eigentlich eine Position im Budget des Cost-Centers. Wenig Werbung, mit Bedacht gemacht, kann hier sicherlich auch Geld in die Kassen des Betreibers spülen.

    Als Potential könnte ich mir sicherlich viele Stadtportale vorstellen, die Infos ganz ohne GPS und GEO-location zur Beantwortung der Fragen a'la:
    wo essen wir heute? oder: was gibt's im Kino?, etc. sinnvoll auf's Handy bringen. (Und wer auf die mobile Seite will, zahlt als Werbekunde. Nur werben muss der Portalbetreiber für die mobile Variante schon alleine.)

    Als Nutzer gäbe es sicherlich viele, die im Biergarten mal eben schnell das Kino-Programm etc. checken wollen. Betonung: mal eben, also nicht: "mein Handy braucht ewig, kann aber auch die Desktop-Seite des Portals darstellen."

    Was mich nur immer wundert: Da werden APPs zum Weather-Forecast heruntergeladen und installiert, wo die Infos doch eigentlich schon auf den browsertauglichen Webseiten existieren.
    Für die App gibt man Geld aus, was bei den mobilen Seiten dann fehlen soll?
    Das Hauptproblem: Man kann einen Besucher einer Webseite nicht einfach mit Gebühren belasten, nur weil er die Seite aufruft!
     
  8. kalweit

    kalweit Hüter der Glaskugel

    ...tja, jedes Jahr wird eine neue Sau durch's Webdorf getrieben, auf die man sofort aufreiten soll, sonst sei man für alle Zeiten von der Entwicklung abgehängt. Wirklich geblieben ist von den ganzen Trends sehr wenig - substantiell und vor allem rentabel ist noch weniger.

    ...mei, mit statistischen Mitteln kann man das ganz gut beurteilen. Das bedarf aber einer hartnäckigen Analysetätigkeit. Das daran die "Dienstleister" kein Interesse haben, versteht sich von selbst - wer gräbt sich schon gerne die Geldquellen ab. So erzählt man den Kunden lieber etwas vom Pferd, damit man auch mit der nächsten Sau abkassieren kann.

    Neulich gab's in der IWB einen Hinweis auf eine der ersten Studien, die das Kaufverhalten und die Wirkung von Werbung in sozialen Netzwerken (die Sau vom letzten Jahr) untersuchte - mit verheerendem Ergebnis.
     
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