1. Liebe Forumsgemeinde,

    aufgrund der Bestimmungen, die sich aus der DSGVO ergeben, müssten umfangreiche Anpassungen am Forum vorgenommen werden, die sich für uns nicht wirtschaftlich abbilden lassen. Daher haben wir uns entschlossen, das Forum in seiner aktuellen Form zu archivieren und online bereit zu stellen, jedoch keine Neuanmeldungen oder neuen Kommentare mehr zuzulassen. So ist sichergestellt, dass das gesammelte Wissen nicht verloren geht, und wir die Seite dennoch DSGVO-konform zur Verfügung stellen können.
    Dies wird in den nächsten Tagen umgesetzt.

    Ich danke allen, die sich in den letzten Jahren für Hilfesuchende und auch für das Forum selbst engagiert haben. Ich bin weiterhin für euch erreichbar unter tti(bei)pcwelt.de.
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Aufräum- und Beschleunigungs-Tools meist unnütz und oft schädlich

Discussion in 'Heft: Fragen zur aktuellen PC-WELT' started by stroem, May 4, 2013.

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  1. stroem

    stroem ROM

    Speziell beim "Advanced System Protector" stelle ich in meiner Praxis als Techniker wiederholt fest, dass schädliche Auswirkungen entstehen .. erst heute wieder musste ich ein Mailprogramm reparieren, weil es ASP in seiner Putzwut beschädigt hatte.
    Immer wieder werden von Hobby-PC-Zeitschriften wie eben auch der "PC-Welt" Tools auf die DVDs gepackt und in den Heften angepriesen als Wunderheilmittel für PC-Probleme. Dabei ist es mehrfach in Laboren nachgewiesen und in der wirklichen Profi-Presse berichtet worden, dass Tools wie CCleaner, TuneUpUtilities, Regcleaner u.v.a. zu 80% unnützt sind, weil Windows das meist davon schon selbst erledigt, zu 10% geradezu systemschädlich sein kann. Nur 10% der Features können nützliche Auswirkungen haben. Bei alledem aber ist es so, dass den Useren, die in aller Regel eben keine Fachleute sind, vorgegaukelt wird, dass sie hier nichts falsch machen könnten. Und genau das ist der Trugschluss, weil die meisten nicht wissen, was genau und in welchem systemischen Zusammenhang es gerade passiert und was genau da entfernt wird.
    Natürlich schmeichelt es dem Hobby-PC-Leser, wenn er zum (Möchtegern-)Spezi befördert wird. Gerne nimmt man kostenlose Programme in Anspruch. Die Verlage der Hobby-PC-Zeitschriften wollen damit freilich den Absatz ankurbeln. Das kann man ja verstehen. Aber die User sollten doch etwas verantwortlicher mit der Materie umgehen. Oft popt dann Werbung auf, mit der die Leute zum Kauf der (Möchtegern-)Profi-Version o.ä. verlockt werden ... rausgeschmissenes Geld.
    Mit körperlichen Beschwerden geht man nicht zum Schamanen, sondern zum Arzt .. der kostet Geld. Mit nem kaputten Auto geht man in die Werkstatt ... und drückt locker hunderte von Euro fürs Auto ab. Für die Sicherheit und die Wartung von PCs versucht man es aber möglichst kostenlos .. eine falsche Rechnung, die schon viele Kunden von mir mit ordenlich Lehrgeld bezahlt haben.
    Das durch falsche Informationen und unprofessionelles Halbwissen - leider eben auch durch die Hobby-PC-Literatur - vermittelte Gefühl "selbt der Mann/die Frau" sein zu können, wird allzuoft noch viel zu lange an Systemproblemen herumgedoktert, so dass am Ende kaum noch was zu retten ist, weil schon zuviel verbogen wurde.
     
    Last edited: May 4, 2013
  2. Scasi

    Scasi Ganzes Gigabyte

    > ... die schon viele Kunden von mir mit ordenlich Lehrgeld bezahlt haben.

    so what? lösch Deinen Post besser wieder, macht evt. das Geschäft kaputt! :D

    (und klar hast Du Recht, aber die meisten Leute wollen's nicht hören und Arbeit wollen sie sich auch nicht machen, den ganzen Krempel zu verstehen)
     
  3. Gany

    Gany Viertel Gigabyte

    Er könnte auch froh darüber sein, den es verschafft ihm Kunden. :D

    Gruss
     
  4. deoroller

    deoroller Wandelndes Forum

    Wenn man von Softwarehandel lebt, kann man nicht auf die Umsatz stärksten Programme verzichten.
    Liste des Grauens. ;)
     
  5. Kantiran

    Kantiran Kbyte

    Wer ist mit "man" gemeint?
    Frage: Lebst du auch vom Softwarehandel oder warum der Link zur Liste von mehr oder weniger Müll?

    @stroem:
    Nicht nur das – das ganze geht schon mit dem „je billiger umso lieber kaufen“ los. Manche sind sogar so hinterlistig, dass sie sich zuerst vor Ort beim „noch existierenden PC-Fachhändler“ schlau machen und letztlich, weil der kompetente Fachhändler ein paar Euros teurer war, die Hardware entweder bei der Elo-Klitsche um die Ecke oder bei einem der vielen Online-Kistenschieber erwerben.
    In Punkto Rechner-Sicherheit handeln viele mehr als leichtsinnig. Viele (unsere Praxis Erfahrungen) setzen noch XP-Rechner ohne SP3 oder Windows Vista ohne SP1 ein – was u. a. daran begründet ist, dass auf den Rechnern ein Volumen-Lizenz-Key vorzufinden ist – und dieser ist ohne Verbindung zum Firmen- bzw. Behörden-Server nicht Service-Pack-Updatefähig.
    Oder, es wird auf „kostenlose Sicherheitsprogramme“ gesetzt, die sich nicht minütlich aktualisieren und (wie Tests der AV-Testlabore zeigen) eine unterirdische Erkennungsrate besitzen – oder es wird anstatt einer Sicherheits-Suite die „angenommene Sicherheit“ mit mehr oder weniger tauglichen Tools unterschiedlicher Hersteller realisiert.
    Das sich unterschiedlichen Hersteller-Tools auch in Quere kommen können, wird nicht bedacht – wenn es passieren sollte, ist der von den Usern vermutete Schuldige eh fast immer das installierte Betriebssystem – ergo Microsoft.

    PC-WELT, PCgo, Chip, PC-Magazin, c’t würde ich nur bedingt als „Hobby-PC-Zeitschrift“ bezeichnen – dafür aber zwei ganz bestimmte „echte Hobby-PC-(Käsblatt)Zeitschriften“– die „bebilderte CB“ und deren „Spiele Ausgabe“. Manch ein von deren Redakteure beschriebener Tipp usw. gehört eher in ein Märchenbuch.
    Und erst die in der letztgenannten beigelegten „Demo-Spiele“. Einige der vermutlich von den Redakteuren nicht selbst getesteten Demos, haben schon viele vorher problemlos funktionierende Rechner aus dem Tritt gebracht.
    OK, ist streng genommen gut für uns – nur so wächst der Kundenstamm auch ohne allzu viel Eigenwerbung zu betreiben.

    Die meisten PC-Probleme werden auch von unsauber programmierten Hardwaretreibern verursacht – womit ich die in den billigst Rechnern verbaute billigst OEM-Hardware meine.
    Die „Billigsthersteller“ ersparen sich i. d. R. die Windows Treiberzertifizierung, die u. a. auch dafür sorgen würde, dass die Treiberaktualisierung übers Windows Update erfolgt.

    Der Problemverursacher sitzt auch sehr oft vor dem Rechner – weil er ohne Nachzudenken und ohne vorherige Systemsicherung Tipps und Tricks aus Hobby-PC-Zeitschriften ausführt.
    Leider tragen auch die seriösen PC-Fachzeitschriften dazu bei – das ich am folgenden kurz darstellen möchte.

    Wenn, wie in der aktuellen PC-Welt 6/2013 ab Seite 48 „Das perfekte Upgrade“
    etwas beschrieben wird, kann sich das nur auf verbaute „Retail-Hardware“ beziehen – was der Redakteur, der wissen müsste, dass der Großteil der Leser eher Rechner mit billiger OEM-Hardware (von der blauen Lebensmittelkette, von der Elo-Klitsche um die Ecke usw.) besitzen dürften, nur vergessen hat zu erwähnen.

    Wer z. Bsp. einen AKOYA, einen bei der Elo-Klitsche erworbenen Pavilion-PC oder „microstar PC“ (powered by medion) sein eigen nennt, wird schnell feststellen, was ihm beim vom Redakteur empfohlenen Tool zur verbauten billigst OEM-MS-7xxx Hauptplatine angezeigt wird.
    Platinentreiber vom „vermuteten“ Platinenhersteller beziehen? Fehlanzeige, weil MSI (Hersteller der „noch nicht veredelten“ Grundplatine) für die „vom eigentlichen PC-Hersteller veredelte“ weder Support, Treiber noch User-Manual (mit Platinen-Layout) zur Verfügung stellt.
    Treiber im Downloadbereich des PC-Herstellers? Ja, aber i. d. R. keine neuen sondern die, die bei Erstinstallation schon installiert waren.
    Für Windows zertifizierte Treiber? I. d. R. Fehlanzeige (weil die Zertifizierung den OEM-Hardwarepreis nach oben treiben würde)
    BIOS-Update? Fehlanzeige

    Warum sollten die betreffenden „billigst PC-Hersteller“ aktualisierte Treiber zur Verfügung stellen? Würde nicht nur Unkosten verursachen, sondern auch für ihre in Asien ansässigen und auf billigst spezialisierten OEM-Hardware-Hersteller höhere Herstellungskosten bedeuten.
    Ergo, müssten diese auf den Rechner Verkaufspreis aufgeschlagen werden – was deren Fans wohl nicht tolerieren würden.
    Richtig und seit Vista Defrag-Tools, Registry-Bereiniger usw.
    Zum erwähnten RegCleaner:
    Geschaut, wann das Programm zuletzt aktualisiert wurde? Es wird auch schon lange nicht mehr weiterentwickelt. Von dessen Nutzung kann nur abgeraten werden.

    Wenn's nur das wäre - viel schlimmer sind die oft bereits vorgesetzten Haken zur Installation von "unnützen" Browser-Erweiterungen (Toolbars usw.) Siehe z. Bsp. Java, dass für's Update die ASK-Toolbar und ASK-Search installieren will usw. usw.
    Weisen "Programm Empfehlenden Redakteure" auf die zu beachtende Feinheiten (Installation von unerwünschter Huckpack-Software) hin? Nein - warum wohl?
    Der dicke Hammer (meine pers. Meinung):
    Aktuelle PC-WELT 6/2013 - Seite 60 Artikel "Huckepack-Software: Weg mit dem Müll"
    Würden die empfehlenden Redakteure ihre Beschreibungen zur Funktion einiger kostenloser Programme ausführlicher darstellen sowie deren Installations- und Updateablauf vorher testen, wäre der Beitrag (fast)überflüssig – zumal er eine Problematik beschreibt, an der die Redakteure eine nicht unerhebliche Mitschuld tragen.
    Richtig – weil viele nicht in der Lage sind, vorher eine Systemsicherung (als Image, als Systemabbild oder ganz banal als Wiederherstellungspunkt) zu erstellen. An den PC-Fachhändler vor Ort wird erst gedacht, nachdem das Kind in den Brunnen gefallen ist.
    Manch einer ist auch der Auffassung, dass sich in den einschlägigen Foren nur Experten den geposteten Problemen annehmen. Wäre schön, wenn es so währe.
     
  6. deoroller

    deoroller Wandelndes Forum

    Nein und ich fand die Übersicht bei der Konkurrenz als erstes. Es ist aber schon ein Lichtblick, dass XP-Antispy nicht mehr in den Top-Ten ist. Dafür gibt es aber andere Tools, die den Platz einnehmen. Schlägt man der Hydra einen Kopf, ab, wachsen ihr gleich neue. :o
     
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