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Die Liberalisierung der Strommärkte ist am Stromausfall schuld

Discussion in 'Smalltalk' started by Hascheff, Nov 6, 2006.

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  1. Hascheff

    Hascheff Moderator

    ... sagt ein EON-Vorstandschef.
    Natürlich, so macht man aus einem Schaden einen Nutzen. Ein lehrbuchreifes Beispiel für die Geschäftstüchtigkeit der Stromkonzerne.
    Richtig ist, dass wegen der Ungewissheit der Profitabilität der Stromnetze wenig investiert wird. Man holt lieber alles an Profit raus, was drin ist, indem die Durchleitungsgebühren erhöht werden, um die Konkurrenz zu unterdrücken.
    Früher war der Strommarkt staatlich, da war Versorgungssicherheit oberster Grundsatz. Die Zukunft soll marktwirtschaftlich sein. Der jetzige Zwischenzustand ist Gift, nicht nur für die Versorgung, sondern auch für die Marktperspektive.
    Versagen des Staates ist, dass er nichts unternimmt, um den Markt zu entwickeln. Kein Wunder, wenn man weiß, dass Beamte des einschlägigen Ministeriums auf der Gehaltsliste der "Markt"führer stehen.
    "Das kann in Europa nicht passieren!" hieß es nach großen Stromausfällen in Nordamerika. Wir werden uns noch wundern.
    Ich werd schon mal schauen, was Notstromaggregate kosten.
     
  2. Thor Branke

    Thor Branke CD-R 80

    Nicht, dass ich Dir nicht weitgehend zustimme - im Bereich Wasserver- & entsorgung steht das Thema übrigens auch an - aber bezüglich der Beamten sage ich: "Was zu beweisen wäre!"

    Redest Du von Korruption oder Lobbyarbeit? :nixwissen

    Edit! - Das preiswertete Notstromgerät auf Basis regenerativer Energien! ;)
     
  3. Hascheff

    Hascheff Moderator

    Das wurde vor ca. 2 Wochen in der Sendung "Monitor" (oder wars "ZDF-Reporter"?) gezeigt.
    Die stehen auf Gehaltslisten der Konzerne (RWE oder EON), aber arbeiten ausschließlich für das ... äh, im Ministerium.
     
  4. kalweit

    kalweit Hüter der Glaskugel

    Gibt's da einen Unterschied? :fire:
     
  5. zwilling

    zwilling Viertel Gigabyte

    Der Unterschied liegt in der Legalität. In einer Fernsehsendung (nicht von den Privaten) wurde die Lobbyarbeit in Brüssel gezeigt. Da die Beamten, die die Verordnungen formulieren, meist keine Ahnung vom Metier haben, das sie bearbeiten, sind sie auf die Informationen aus dem Kreis der Lobbyisten sehr stark angewiesen. Und diese haben natürlich eine Möglichkeit, die Verordnungen zu beeinflussen. Da es meist mehrere Interessenrichtungen gibt, ist in vielen Fällen (leider nicht in allen) das Ergebnis ziemlich ausgewogen (was natürlich von vielen Teilnehmern dieses Forums, die grundsätzlich etwas gegen die EU haben, heftig bestritten wird).
     
  6. Thor Branke

    Thor Branke CD-R 80

    Das erste ist strafbewehrt, das zweite ein fester Bestandteil unserer Demokratie. Die Übergänge erscheinen fließend... :D
     
  7. Hascheff

    Hascheff Moderator

    Richtig. Und:
    Das erste findet mit Beamten statt, das zweite betrifft Abgeordnete.
    d,h. es entspricht den finanziellen Möglichkeiten der Lobbyisten.:eek:
     
  8. Marcel GX

    Marcel GX Megabyte

    Ohne den Lobbyismus wären wir wohl schon viel weiter .. *an Gesundheitsreform denkt*

    Zum Thema: Ich bin ja ein Freund der sozialen Marktwirtschafft, dennoch denke ich, dass der Staat, bzw. die Länder, im Energiesektor seine Regulierungsmöglichkeiten viel mehr nutzen muss. Es kann nicht sein, dass einerseits die Strompreise kontinuierlich steigen und damit die eh schon gebeutelten Haushalte weiter belastet und vor allem, die mittelständischen Betriebe, die mit den höheren Betriebskosten ebenso belastet werden, andererseits aber die Gewinne der "Großen Vier" insgesamt im zweistelligen Mrd. € Bereich liegen. Diese werden dann noch unzureichend in ein stabiles Stromnetz gesteckt.

    Aber wer sägt sich schon gern den Ast ab, auf dem er sitzt. :rolleyes:

    Gruß,
    Marcel
     
  9. Hascheff

    Hascheff Moderator

    Sicher, die Konzerne nehmen alle Gewinne mit, die sie kriegen können und bei den möglichen Gewinnspannen lohnt sich auch, aus der Portokasse noch ein paar Abgeordnete oder Staatsdiener auf die Gehaltsliste zu setzen.

    Der Fehler liegt beim Staat, der halbherzig reguliert.
    Marktwirtschaft entweder ganz oder gar nicht, die halben Sachen führen nur dazu, dass der Gewinn so abgeschöpft wird, dass die wirtschaftliche Entwicklung gebremst wird, also am Ende der Staat der Dumme ist.
    Warum nicht, wenn er dick genug ist, eine Legislaturperiode zu halten. Das ist die verheerendste Krankheit unserer Zeit, dass viel zu kurzfristig geplant wird!
     
  10. Thor Branke

    Thor Branke CD-R 80

    Ein Schelm, der Böses dabei denkt... :ironie:
     
  11. Hascheff

    Hascheff Moderator

    Für Lehrer Lämpel war immer ein Schinken vom Schlachtfest übrig, damit das Bauernkind den Rohrstock nicht zu sehr spürte.
    Ja, ja, die gute alte Zeit!
     
  12. Werner-walter

    Werner-walter Viertel Gigabyte

    Der Fehler liegt beim Staat? Mit dem Wort Staat kann man schon Schindluderei betreiben. Du weißt, dass der Staat das Volk ist?
    Der Fehler ist die Raffgier von wenigen. Schlecht für's Volk!
     
  13. zwilling

    zwilling Viertel Gigabyte

    Wenn man bedenkt, dass die Klassen zu Lehrer Lämpels Zeiten mindestens 50 Kinder umfassten, wundert man sich, dass er immer so dünn dargestellt wird. Die vielen Schinken hätten ihn doch aus allen Nähten platzen lassen müssen!
     
  14. Hascheff

    Hascheff Moderator

    @ Thor: btw, ich bin kein Beamter.:eek:

    @ Werner-walter:
    Ja, ich weiß, wir sind schuld - wir haben die falschen gewählt.

    @ zwilling: Die müssen damals wirklich arm und mager gewesen sein. Von den ca. 20 waren vielleicht 5 die Kinder reicher Bauern.
    Meine Kenntnisse habe ich vor allem aus dem Buch "Die Heiden von Kummerow" von Ehm Welk. Kann ich nur wärmstens empfehlen.
     
  15. Werner-walter

    Werner-walter Viertel Gigabyte

    @hascheff, ich habe dich aber nicht persönlich angesprochen.
    Ich meinte dass nur allgemein, da ich manchmal den Eindruck habe, dass einige Politiker auch nicht wissen, wer der Staat ist. Ich finde dass schlimm. :D
     
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