Einige Partitionen plötzlich futsch

Seit gestern spinnt meine zweite interne Festplatte (Slave). Es ist eine Samsung SP1614N (149GB, NTFS formatiert). Auf drei Partitionen kann nicht mehr zugegriffen werden (E:, G: und H. Es fehlt sogar die übliche Anzeige der Gesamtgröße und des freien Speichers. Statt des Namens wird auch nur noch "lokaler Datenträger" angezeigt. Unter Eigenschaften wird jedoch plötzlich RAW statt NTFS angezeigt. Außerdem sind Belegter Speicher und Freier Speicher gleich 0 Byte. Meine Defragmentierungssoftware zeigt diese Partitionen gar nicht mehr an.

Nur mit ParagonDriveBackup werden noch alle korrekten Partitionsgrößen und Formatierungen angezeigt. Auch der angezeigte belegte Speicherplatz scheint zu stimmen. Doch Ordner/Dateien findet es dort auch keine mehr, trotz belegten Speicherplatzes. Besteht vielleicht die Chance auf Rettung, wenn die Angaben so wiedersprüchlich sind? Ich habe auch gar keine Ahnung, warum das passiert ist.

Bemerkt habe ich die Probleme schon beim Hochfahren des Rechners. Vorm Windows-Start hat CHKSDK die Platte überprüft (Datenträger-Konsistenz-Prüfung). Dabei konnte ich mehrfach Sachen lesen wie...
- "beschädigter Attributeintrag... wird vom Datensatzsegment xxx gelöscht"
- "verwaistes Datensatzsegment xxx wird gelöscht"
- Fehler im Index xxx der Datei xxx werden berichtigt

Das alles lief automatisch durch und ich dachte danach wäre wieder alles in Ordnung. Als ich die Festplatte als Master anschloß, war alles genau so. Auch hier war auf C: noch Windows installiert. C: und F: und I: sind in Ordnung, Eine weitere Partition (D ist einfach nur leer.

Was wäre der erste richtige Schritt? Habe mich bisher nicht getraut, etwas zu machen. Eine mit ParagonDriveBackup erstellte Notfall-CD fand ich wieder, weiß jedoch gar nicht, was die machen würde. Boot-Probleme habe ich ja nicht.
Ich fand auch noch ein altes Image von C: auf einer DVD, was ich wieder herstellen könnte. Aber stellt das die richtigen Infos der verloren gegangenen Partitionen wieder her? Ich will nichts überstürzen und frage deshalb lieber nach.
Das Samsung Festplatten-Tool (Drive Diagnostic Utility) könnte die Festplatte zwar auf Fehler überprüfen, doch wird vor Datenverlust gewarnt. Es wäre wohl ganz wichtig die Daten zuvor zu sichern, bevor man dies ausführt, da es Daten auf die Platte schreibt. Find ich irgendwie unsinnig.
ParagonDriveBackup bietet noch die Funktion "MBR aktualisieren". Kann das helfen oder wirds dadurch noch schlimmer?

Mich wundert es auch, dass Recovery-Programme (z.B. PC-Inspector) nur bestimmte Dateiypen wiederherstellen können. Meine Dateiformate werden ja gar nicht unterstützt. Echt dumm gelaufen.

Bin total überfordert und verunsichert. Was kann ich gefahrlos ausprobieren, ohne es noch schlimmer zu machen?
Grüße, René

 

Möglicherweise sind die MFT und /oder die Partititionstabellen im (MBR)beschädigt.
A priori:
Sichere die Daten! Mach kein chkdsk und kein defrag.exe, das könnte es nur verschlimmbessern.
Boote von einer Linux-LiveCD und sichere deine Daten.Die gefundenen Laufwerke müssen "gemounted" werden.
Weitere Tools/Tipps zur Reparatur >
> http://www.computerbase.de/forum/showthread.php?t=110869
> http://www.tipps-zur-datenrettung.d...-zu-datenrettungssoftware-testdisk-26-36.html
Benutze das herstellereigene Tool! Also Samsung.
> http://www.samsung.com/global/business/hdd/support/utilities/Support_HUTIL.html

 

Hallo und danke für deine Antwort. Habe die CB-Notfall-CD (Linux-Live-CD) mittlerweile runtergeladen und gebrannt. Du hattest geschrieben die gefundenen Laufwerke müssen "gemounted" werden. Was heißt das? Werde es gleich mal probieren, aber nur mal schauen...

Zum Reparieren der MFT und MBR nutze ich aber in jedem Fall "Testdisk", richtig? Da die C-Partition nicht betroffen ist und Windows läuft, kann ich es einfach installieren, korrekt?

Da man für die Datenrettung Schreibzugriffe unterlassen sollte, kann ich auch nicht das Tool von Samsung benutzen. Oder besser gesagt kann ich es erst nach der Rettung einsetzen um die Platte zu überprüfen. Bei einer Suche auf der Samsung-Seite fand ich dieses HUTIL komischerweise nicht.

Gruß, René

 

mounten > http://de.wikipedia.org/wiki/Mounten
Ein Rechtsklick auf das betreffende Lw wird dir die Option zeigen.
Defekte Partitionen sollten mit dem Samsung-Tool geprüft werden.
Wenn eine Option zur Korrektur angeboten wird, tu es, natürlich nach der Datensicherung!
Welcher Fehler jetzt vorliegt, weiß ich nicht, aber Rep.- Maßnahmen wie MBR wiederherstellen usw. können keinen Schaden anrichten, solange Datensicherung vorrangig ist.
Defekte Partitionen können zweierlei Ursachen haben.
Logische Fehler im Dateisystem-Index, der Part.Tabelle, durch Teillöschung oder falsche Zuordnung usw.
Physikalische F., die sind durch mechan. Beschädigung der Platter-Oberfläche oder des Schreib-/Lesekopfsystems entstanden.
Das wär ein Super-GAU.(Bis auf die Ausnahme, daß die Festplatte ein gewisses Kontigent an defekten Sektoren durch Reservesektoren ersetzen kann, mehr nicht)
Bei logischen Defekten braucht man keine neue Festplatte zu kaufen. Der denkbar schlimmste Fall ist halt die Part. löschen und neu erstellen, ohne die darauf gespeicherten Daten retten zu können.
In vielen Fällen kann Testdisk weiterhelfen. Die Links dazu stehen schon im post #2.

EDIT: Liest du meine Links nicht?
HUTIL (Samsungtool für neuere HDD) >
> http://www.samsung.com/global/business/hdd/support/utilities/Support_HUTIL.html
Der link ist ok, wie auch der Download!
> http://www.computerbase.de/forum/showthread.php?t=58108

 

Also laut TestDisk v6.10 ist der Bootsektor (wieder???) in Ordnung. Wobei ich sagen muss, dass ich trotz der vielen Beschreibungen mit dem Tool nur schwer zurecht kam. Ich war mir nie so ganz sicher, ob überhaupt etwas repariert werden musste. Letzten Endes erhielt ich die Meldungen, dass "Boot sector" und "Backup boot sector" OK wären sowie "Sectors are identical". Wenn das etwas repariert wurde, dann ging das zu schnell um etwas zu merken und gebracht hat es nichts. Die Partitionen werden unter Windows nach wie vor mit 0 Bytes und im RAW-Format angezeigt. Ist wohl ein beschädigtes Dateisystem.

Wie kommt es denn zu diesen unterschiedlichen Angaben? Windows sagt RAW, Testdisk meint NTFS (was richtig wäre). Hilft da eine Windows-Neuinstallation? Die Daten auf C sind mit egal. Mir gehts ja nur um die fehlenden Partitionen.

Die Linux-Live-CD hab ich kurz ausprobiert, fand mich jedoch nicht so schnell zurecht. Hatte nur zu kurz Zeit dafür. Hoffe das "Mounten" wird morgen funktionieren. Die Beschreibung bei Wikipedia hilft auch nur Leuten, die sich bereits auskennen.

@mike_kilo:
Klar habe ich deine Links gelesen! Du hast mich nur missverstanden. Ich schrieb nur, dass ich bei meiner Suche (vor deinem Beitrag) dieses Tool nicht fand. Unter Samsung/Utilities/internal Drive wurde mir nur der "Disk-Manager" und das "ES-Tool" angezeigt. Hab mich nur darüber gewundert. Letzteres könnte wohl einfach nur eine andere Bezeichnung für das "Hutil" sein. Meine SP1614N ist ein schon etwas älteres Modell.

Gruß René

 

Linux-CD. Hab heute das Mounten meiner verschwundenen Partitionen ausprobieren wollen. Geht leider nicht. Entweder erhalte ich eine Fehlermeldung oder alle Funktionien sind nur grau, also deaktiviert. Bilder wieder im Anhang...

Bleibt mir jetzt nur eine teure Datenrettungssoftware? PC Inspector File Recovery erkennt zwar die fehlenden Partitionen, aber sonst gar nichts. Weder das Dateisystem noch die Partitionsgröße können angezeigt werden.

Wo holen denn die Programme die Infos her? Nur ParagonDriveBackup erkennt nach wie vor die Größe aller Partitionen, das Dateisystem sowie den belegten Speicherplatz (abgesehen von einer Ausnahme). Also kann doch noch nicht alles weg sein. Laut Testdisk ist der Bootsektor in Ordnung. Zumindest habe ich das so verstanden.

Also die Datenrettung habe ich mir einfacher vorgestellt.
Bin für weitere Tipps dankbar.

Gruß, René

 

Es geht nicht um den Dateityp, sondern ob die Recovery-SW NTFS/FAT oder RAW beherrscht.

 

Ups, habe meinen Beitrag grade umgeschrieben/ergänzt. Sorry.

Also wenn ich etwas über Datenrettungssoftware lese, dann werden immer Dateitypen wie jpg, pdf, doc... etc aufgelistet. Wenn meine Partitionen NTFS waren und nun als RAW angezeigt werden, muss die Software dann NTFS oder RAW beherrschen? Am besten beides, gelle?

Gruß, René

 

Recovertools haben Stärken und Schwächen. Wenn man z.B. Photos, bzw. jpegs recovern will, ist z.B. das auf Testdisk befindliche photorec ideal, kann aber imo nicht für andere Dateitypen eingesetzt werden.
Das ist richtig. So gibt es aber auch Tools, die zwar u.a. Bilddateien recovern können, aber erstmal spezifisch zugeschnitten sind für ein bestimmtes Dateisystem, z.B. GetDataBack. Das ist aufgeteilt in eine FAT-, und in eine NTFS-Version.
Primär würde ich deswegen erst nach dem richtigen Tool für mein verwendetes Dateisystem suchen, und wo liegt die Stärke, Dateitypen betreffend.
Allroundtools, welche alles können, gibts leider nicht.

imo, wenn nur mehr RAW angezeigt wird: RAW

 

Danke für deine Antwort. Bei mir gibts gute und schlechte Neuigkeiten. Die schlechte ist, dass sich mittlerweile alle Partitionen verabschiedet haben, obwohl die Platte keine neuen Macken (Fehlermeldungen oder Geräusche) machte. Booten lässt sich von der Platte gar nicht mehr. Kommt nur ein BlueScreen und Neustart. Laut Testdisk ist aber alles in Ordnung, wenn ich das richtig interpretiere. Also hab ich sie wieder als Slave angehängt. Die meisten Partitionen werden nun mit einer Größe von 236KB angezeigt. War dann erst einmal ziemlich fertig mit den Nerven.
Die ersten Datenverluste konnte ich mir noch durch das übereifrige CHKDSK beim Hochfahren erklären, aber die weiteren Ausfälle sind mir ein neues Rätsel.

Das erste Positive: Habe GetDataBack für NTFS testen können. Für die ersten verschwundenen Partitionen finde ich nur bestimmte Dateitypen wieder (mp3, jpg... etc. also ohne Namen und Verzeichnisse). Die Partitionen die seit gestern Abend weg sind, sind wohl komplett zu retten. Verzeichnisse und Dateinamen noch da. Hat ne Weile gedauert, bis ich mit den unterschiedlichen Such-Modi der Software zurechtkam. Ist ja alles Neuland für mich. Etwas zeitaufwändig, aber da muss ich durch.

Hab auch gelesen, dass diese Platte eine "buggy Firmware" haben soll. Vielleicht bin ich auch Opfer davon geworden. Die Jumpereinstellungen für das Teil haben mich schon im Jahr 2006 eine Menge Nerven gekostet. Ich glaube ich kauf nie wieder eine Samsung.

Gruß, René

 

Was GetDataBack betrifft,
hast du hoffentlich nicht übersehen >

Als Freeware könnte man PC INSPECTOR™ File Recovery nehmen.
> http://www.pcinspector.de/Sites/file_recovery/download.htm?language=2

 

Hallo. Ja, weiß ich. Hauptsache die Daten werden gefunden. Auf die Demo von GetDataBack bin ich nicht mehr lange angewiesen.

PC-Inspector hatte ich schon vorher probiert, fand aber leider gar nichts.

Gruß, René

 

Einiges hat sich geändert. Habe mit der Datenrettung noch nicht beginnen können, da ich nicht weiß, wohin mit fast 100 GB Daten. Mittlerweile sind neue Probleme aufgetaucht:

Vorgestern merkte ich, dass die Slave-Platte (die Samsung von der wir hier sprechen) nur noch im PIO-Modus läuft, obwohl im Bios alles korrekt angezeigt wird. Warum UDMA plötzlich nicht geht, weiß ich nicht.

Seit gestern fährt der PC gar nicht mehr hoch, wenn die Platte dranhängt. Davor hatte Testdisk aber auch noch einmal allerhand Fehler angezeigt. Kann mir gar nicht vorstellen, warum sich die Ergebnisse ständig ändern. Es ist als würde der Fehler wachsen, wie ein Tumor.

Gruß, René