1. Liebe Forumsgemeinde,

    aufgrund der Bestimmungen, die sich aus der DSGVO ergeben, müssten umfangreiche Anpassungen am Forum vorgenommen werden, die sich für uns nicht wirtschaftlich abbilden lassen. Daher haben wir uns entschlossen, das Forum in seiner aktuellen Form zu archivieren und online bereit zu stellen, jedoch keine Neuanmeldungen oder neuen Kommentare mehr zuzulassen. So ist sichergestellt, dass das gesammelte Wissen nicht verloren geht, und wir die Seite dennoch DSGVO-konform zur Verfügung stellen können.
    Dies wird in den nächsten Tagen umgesetzt.

    Ich danke allen, die sich in den letzten Jahren für Hilfesuchende und auch für das Forum selbst engagiert haben. Ich bin weiterhin für euch erreichbar unter tti(bei)pcwelt.de.
    Dismiss Notice

Lach-und Sachgeschichten mit der Maus

Discussion in 'Smalltalk' started by creich, Oct 21, 2005.

Thread Status:
Not open for further replies.
  1. creich

    creich Kbyte

    Lesen lohnt sich!


    Eine schöne Geschichte über Herrn Müller

    Das hier, das ist der Herr Müller. Der Herr Müller kommt aus
    Aretsried, das liegt in Bayern, also ganz im Süden. Der Herr Müller
    ist ein Unternehmer und das, was in den Fabriken von Herrn Müller hergestellt wird, habt ihr sicher alle schon mal gesehen, wenn ihr im Supermarkt wart. Der Herr Müller stellt nämlich lauter
    Sachen her, die aus Milch gemacht werden. Naja, eigentlich stellen die Kühe die Milch her, aber der Herr Müller verpackt sie schön und sorgt dafür, daß sie in den Supermarkt kommen, wo ihr sie dann kaufen könnt.
    Die Sachen, die der Herr Müller herstellt sind so gut, daß sogar der Herr Bohlen dafür Werbung gemacht hat. Weil der Herr Müller ein Unternehmer
    ist, hat er sich gedacht, er unternimmt mal was und baut eine neue
    Fabrik. Und zwar baut er sie in Sachsen, das ist ganz im Osten.
    Eigentlich braucht niemand eine neue Milchfabrik, weil es schon viel
    zu viele davon gibt, und diese viel zu viele Milchprodukte
    produzieren,
    aber der Herr Müller hat sie trotzdem gebaut.
    Und weil die Leute in Sachsen ganz arm sind und keine Arbeitsplätze
    haben, unterstützt der Staat den Bau neuer Fabriken mit Geld.
    Arbeitsplätze hat man nämlich im Gegensatz zu Milchprodukten nie
    genug.
    Also hat der Herr Müller einen Antrag ausgefüllt, ihn zur Post
    gebracht
    und abgeschickt.
    Ein paar Tage später haben ihm dann das Land Sachsen und die Herren
    von der Europäischen Union in Brüssel einen Scheck über 70 Millionen
    Euro
    geschickt.

    70 Millionen, das ist eine Zahl mit sieben Nullen, also ganz viel
    Geld. Viel mehr, als in euer Sparschwein passt. Der Herr Müller hat
    also seine neue Fabrik gebaut und 158 Leute eingestellt. Hurra, Herr
    Müller. Nachdem die neue Fabrik von Herrn Müller nun ganz viele
    Milchprodukte hergestellt hat, hat er gemerkt, daß er sie gar nicht
    verkaufen kann, denn es gibt ja viel zu viele Fabriken und
    Milchprodukte.
    Naja, eigentlich hat er das schon vorher gewußt, auch die Herren vom
    Land Sachsen und der Europäischen Union haben das gewußt, es ist
    nämlich
    kein Geheimnis. Das Geld haben sie ihm trotzdem gegeben.
    Ist ja nicht ihr Geld, sondern eures. Klingt komisch, ist aber so.
    Also was hat er gemacht, der Herr Müller? In Niedersachsen, das ist
    ziemlich weit im Norden, hat der Herr Müller auch eine Fabrik. Die
    steht
    da schon seit 85 Jahren und irgendwann hatte der Herr Müller sie
    gekauft.
    Weil er jetzt die schöne neue Fabrik in Sachsen hatte, hat der Herr
    Müller
    die alte Fabrik in Niedersachsen nicht mehr gebraucht, er hat sie
    geschlossen und 175 Menschen haben ihre Arbeit verloren. Wenn ihr in
    der Schule gut aufgepasst habt, dann habt ihr sicher schon gemerkt,
    daß der Herr Müller 17 Arbeitsplätze weniger geschaffen habt, als er
    abgebaut hat. Dafür hat er 70 Millionen Euro bekommen. Wenn ihr jetzt
    die 70 Millionen durch 17 teilt, dafür könnt ihr ruhig einen
    Taschenrechner nehmen, dann wißt ihr, daß der Herr Müller
    für
    jeden vernichteten Arbeitsplatz über 4 Millionen Euro bekommen hat. Da
    lacht er, der Herr Müller. Natürlich nur, wenn niemand hinsieht.
    Ansonsten guckt er ganz traurig und erzählt jedem, wie schlecht es ihm
    geht. Aber der Herr Müller sitzt nicht nur rum, sondern er sorgt auch
    dafür, daß es ihm besser geht. Er ist nämlich sparsam, der Herr
    Müller.
    Sicher kennt ihr die Becher, in denen früher die Milch von Herrn
    Müller verkauft wurden. Die schmeckt gut und es passten 500 ml rein,
    das
    ist ein halber Liter. Seit einiger Zeit verkauft der Herr Müller seine
    Milch aber in lustigen Flaschen, nicht mehr in Bechern. Die sind
    praktisch, weil man sie wieder verschließen kann und sehen hübsch aus.
    Allerdings sind nur noch 400 ml drin, sie kosten aber dasselbe. Da
    spart
    er was, der Herr Müller. Und sparen ist eine Tugend, das wissen wir
    alle.
    Wenn ihr jetzt fragt, warum solche ekelhaften Schmarotzer wie der Herr
    Müller nicht einfach an den nächsten Baum gehängt werden, dann
    muß
    ich euch sagen, daß man so etwas einfach nicht tut.
    Wenn ihr aber das nächste mal im Supermarkt seid, dann laßt doch
    einfach die Sachen vom Herrn Müller im Regal stehen und kauft die
    Sachen,
    die daneben stehen. Die schmecken genauso gut, sind meistens billiger
    und
    werden vielleicht von einem Unternehmer hergestellt, für den der
    Begriff
    "soziale Verantwortung" noch eine Bedeutung hat.
     
  2. Kampfhund

    Kampfhund Kbyte

    ..........
     
  3. NickNack

    NickNack Megabyte

    Dir ist aber schon klar, dass du mit der Veröffentlichung des kompletten Sketches ohne Quellangabe eine Copyright-Verletzung begehst?
     
  4. Hummer

    Hummer Megabyte

    @creich
    Das ist Stil von "Löwenzahn" nicht von "Der Sendung mit der Maus"

    @nicknack
    Dir ist aber schon klar, dass du mit diesem Kommentar eine weitere Facette deiner nicknack-Persönlichkeit offenbarst?
     
  5. NickNack

    NickNack Megabyte

    @Hummer

    Wenn du meinen Hinweis als Warnung vor einer möglichen Kostenfalle verstehst: Ja. :D

    Wenn der WDR zuschlagen sollte (was er nicht zwangsläufig tun muss), wird es ziemlich teuer für den TO. ;) Möglicherweise hat er darüber nicht nachgedacht.
     
  6. Freddl

    Freddl ROM

    Hallo zusammen,



    die Lach- und Sachgeschichten – Herr Müller, klingt anfangs doch sehr einsichtig und logisch.



    Ist sie das wirklich?



    Herr Müller, der böse Unternehmer, macht das, was jeder von uns tagtäglich macht und wenn es ihm weggenommen würde, würde sich warscheinlich jeder ungerecht behandelt fühlen. Er hat eine Investition getroffen, die auf Subventionen basierend - also auf geltendes Recht - die Investitionsquote der Volkswirtschaft erhöht.



    Aber was macht jeder von uns und fühlt sich gut dabei?



    - Er baut ein Haus und bezieht dafür die Eigenheimzulage. Eine Subvention, die zur Miete wohnenden Menschen nicht zur Verfügung steht, diese jedoch auch die dafür notwendigen Steuern zahlen (Umverteilung).



    - Er fährt jeden Tag vom Land in die Stadt zur Arbeit und bekommt über die Entfernungspauschale die Fahrtkosten subventioniert. Dies zahlen auch die, die in der Stadt wohnen und Arbeiten.



    - Er kassiert die Steuererleichterung für Ehegattensplitting und setzt dennoch keine Kinder in die Welt (diese Steuererleichterung wurde von den Nationalsozialisten eingeführt und entbehrt mittlerweile jeder Grundlage). Somit lebt er auf Kosten derer, die etwas für unserem Staat tun und erhöhte Ausgaben für Kindererziehung und -betreuung bürden, welche später deutsche Steuer- und Sozialkassenzahler sein werden.



    - Er arbeitet Nachts und muß dafür keine Steuern zahlen (auch diese Steuererleichterung wurde von den Nationalsozialisten eingeführt und entbehrt mittlerweile jeder Grundlage). Wieso?



    Diese Liste wäre ins Unendliche fortzuführen und soll nur beispielhaft erläutern, daß jede Subvention ganz einfach bedeutet, daß derjenige der sie erhält



    auf Kosten der Allgemeinheit lebt.



    Deshalb sollten nicht diejenigen, die nach geltendem Recht handeln, und dadurch die geringe Investitions- und Konsumqoute in unserem Land erhöhen, angegriffen werden. Vielmehr sollte sich jeder dafür einsetzen, daß endlich der unergründlich weitreichende Subventionstopf von Land, Bund, und EU radikal gestrichen wird.



    Zum erläutern unseres Steuersystems noch eine kleine Lach- und Sachgeschichte anbei.





    Es waren einmal 10 Männer, die jeden Tag miteinander zum Essen gingen und die Rechnung für alle zusammen betrug jeden Tag genau 100,00 Euro.



    Die Gäste zahlten ihre Rechnung wie wir unsere Steuern und das sah ungefähr so aus:

    Vier Gäste (die Ärmsten) zahlten nichts.

    Der Fünfte zahlte 1 Euro.

    Der Sechste 3 Euro.

    Der Siebte 7 Euro.

    Der Achte 12 Euro.

    Der Neunte 18 Euro.

    Der Zehnte (der Reichste) zahlte 59 Euro.



    Das ging eine ganze Zeitlang gut. Jeden Tag kamen sie zum Essen und alle waren zufrieden.



    Bis - der Wirt Unruhe in das Arrangement brachte in dem er vorschlug, den Preis für das Essen um 20 Euro zu reduzieren.

    "Weil Sie alle so gute Gäste sind! "Wie nett von ihm!"

    Jetzt kostete das Essen für die 10 nur noch 80 Euro, aber die Gruppe wollte unbedingt beibehalten so zu bezahlen, wie wir besteuert werden.

    Dabei änderte sich für die ersten vier nichts, sie aßen weiterhin kostenlos.



    Wie sah es aber mit den restlichen sechs aus?

    Wie konnten sie die 20 Euro Ersparnis so aufteilen, dass jeder etwas davon hatte?

    Die sechs stellten schnell fest, daß 20 Euro geteilt durch sechs Zahler 3,33 Euro ergibt.

    Aber wenn sie das von den einzelnen Teilen abziehen würden,

    bekämen der fünfte und der sechste Gast noch Geld dafür, dass sie überhaupt zum Essen gehen.



    Also schlug der Wirt den Gästen vor, dass jeder ungefähr prozentual so viel weniger zahlen sollte wie er insgesamt beisteuere.

    Er setzte sich also hin und begann das für seine Gäste auszurechnen.





    Heraus kam folgendes:

    Der Fünfte Gast, ebenso wie die ersten vier, zahlte ab sofort nichts mehr (100% Ersparnis).

    Der Sechste zahlte 2 Euro statt 3 Euro (33% Ersparnis).

    Der Siebte zahlte 5 statt 7 Euro (28% Ersparnis).

    Der Achte zahlte 9 statt 12 Euro (25% Ersparnis).

    Der Neunte zahlte 14 statt 18 Euro (22% Ersparnis).

    Und der Zehnte (der Reichste) zahlte 49 statt 59 Euro (16% Ersparnis).

    Jeder der sechs kam günstiger weg als vorher und die ersten vier aßen immer noch kostenlos.





    Aber als sie vor der Wirtschaft noch mal nachrechneten, war das alles doch nicht so ideal wie sie dachten.

    "Ich hab' nur 1 Euro von den 20 Euro bekommen!" sagte der sechste Gast und zeigte auf den zehnten Gast, den Reichen.



    "Aber er kriegt 10 Euro!" "Stimmt!" rief der Fünfte. "Ich hab' nur 1 Euro gespart und er spart sich zehnmal so viel wie ich."

    "Wie wahr!!" rief der Siebte. "Warum kriegt er 10 Euro zurück und ich nur 2? Alles kriegen mal wieder die Reichen!"

    "Moment mal," riefen da die ersten vier aus einem Munde. "Wir haben überhaupt nicht bekommen. Das System beutet die Ärmsten aus!!"



    Und wie aus heiterem Himmel gingen die neun gemeinsam auf den Zehnten los und verprügelten ihn.



    Am nächsten Abend tauchte der zehnte Gast nicht zum Essen auf.

    Also setzten die übrigen 9 sich zusammen und aßen ohne ihn.

    Aber als es an der Zeit war die Rechnung zu bezahlen, stellten sie etwas Außerordentliches fest:



    Alle zusammen hatten nicht genügend Geld um auch nur die Hälfte der Rechnung bezahlen zu können!

    Und wenn sie nicht verhungert sind, wundern sie sich noch heute.



    Und so, liebe Kinder, funktioniert unser Steuersystem.

    Die Menschen, die hier die höchsten Steuern zahlen, haben die größten Vorteile einer Steuererleichterung.

    Wenn sie aber zu viel zahlen müssen, kann es passieren, dass sie einfach nicht mehr am Tisch erscheinen.

    In der Schweiz und in der Karibik gibt es auch ganz tolle Restaurants.
     
  7. Helleman

    Helleman Byte

    Gehört zwar nicht zu den Mausgeschichten, aber egal:

    Ein schöner Tag im Freibad
    Auszug aus meinem Tagebuch:

    Liebes Tagebuch,

    ich packe so gegen 11 Uhr an einem freien Mittwoch mein Handtuch, ein Buch, eine Flasche Mineralwasser und eine Flasche Sonnencreme ein und setze mich ins Auto.
    Natürlich müsste ich nicht mit dem Auto fahren. Ich könnte ja auch mit dem Rad fahren. Aber Rad fahren ist genauso zum Kotzen wie Straßenbahn fahren... und zu Fuß geht nun wirklich nicht!

    Also, ich fahre zum Schwimmbad.

    Je näher ich dem Schwimmbad komme, um so größer wird die Zahl der Radfahrer, die mit sonnigem Gemüt kreuz und quer nebeneinander und sowieso überall auf der Strasse herumschlingern, die Sonnenbrille auf der Nase und tonnenweise Krempel im Körbchen, wie zum Beispiel Luftmatratzen, Kühlboxen, Sonnenschirme oder ihren Nachwuchs. Man könnte glauben, manche wären aus ihren Häusern vertrieben auf dem Weg in die Fremde ...

    Aber nein, sie wollen tatsachlich nur einen Tag ins Schwimmbad. In tiefem Vertrauen auf den lieben Gott und meine Geduld rauschen sie also unkoordiniert vor meinem Auto herum...

    Aber ich lasse mich nicht entmutigen und suche einen Parkplatz. Schatten wäre toll. Am besten nicht zu weit weg. Ich suche ungefähr eine halbe Stunde und stelle mich dann eineinhalb Kilometer vom Eingang entfernt gegen die Fahrtrichtung im absoluten Halteverbot auf einen sonnendurchfluteten Radweg, den die oben erwähnten ********en komischerweise eisern ignorieren.

    Vor der Kasse steht eine riesige Menschenmenge. Darunter auch fünf ältere Herren in Team Telekom-Outfits, die lauthals verkünden, dass sie nach 20 Kilometern Rad fahren jetzt noch 25 Bahnen schwimmen werden ...

    Interessante Triathlon-Variante: mit dem Fahrrad ins Schwimmbad, Herzinfarkt, und anschließend mit dem Krankenwagen wieder zurück.

    Drei Teenies zwangen sich durch die Reihe nach vorn. Auf meinen freundlichen Hinweis, sie sollten sich doch bitte hinten anstellen, antwortet einer mit einem ebenso freundlichen: "Halt doch die Fresse, Wichser!"

    Aber ich freu mich einfach nur weiter auf das kühle Nass und passe nebenbei auf, dass mir im Gedränge keiner den Geldbeutel klaut. An der Kasse mache ich meinen Anspruch auf Studentenermäßigung geltend. Die freundliche Dame bittet mich herein, lässt sich Studentenausweis, Personalausweis, Reisepass, Führerschein, EC-Karte, Organspender-Karte, Impfpass und Geburtsurkunde vorlegen und unterzieht mich einem Lugendetektortest. Nachdem das BKA meine Fingerabdrücke und mein polizeiliches
    Führungszeugnis überpruft hat, ewährt man mir tatsachlich ermäßigten Einlass in den Badespaß-Park!

    Ich suche mir ein nettes Plätzchen auf der Wiese, lege mein Handtuch auf ein Ameisenloch und eine alte Portion Pommes und freu mich auf den schönen Tag.

    Die Vöglein singen, die Kinder schreien und die Kids nebenan erfreuen das ganze Schwimmbad mit dem lieblichen Geschrei von DJ Bobo und Daniel Küblböck, welches mit 112 Dezibel aus Ihrem Ghettoblaster dröhnt.

    Dann erfreue ich die Bienen und Wespen, indem ich mich von Kopf bis Fuß mit einer pampigen stinkigen Sonnencreme einschmiere. Sofort summen sie lustig um mich herum ... Ach, das Leben ist schön!

    Nachdem ich mich eine halbe Stunde in der Sonne geräkelt habe, bekomme ich langsam Durst und greife zu meinem Wasser. Als ich gerade trinken möchte, donnert mir ein Fußball lustig hinten auf die Birne, was dazu führt, dass ich mir am Flaschenhals ein noch lustigeres kleines Stück vom Schneidezahn abschlage.

    Ich drehe mich um und da steht -so ein Zufall! Das sympathische kleine Arschkind vom Eingang! Entschuldigend sagt der Kleine zu mir: "Gib mein Ball her, du Missgeburt!" Da kann ich natürlich nicht nein sagen und werfe ihm den Ball zu. Im Schwimmbad ist es echt toll!

    Doch ein Schluck Wasser konnte mich nicht wirklich erfrischen. Zeit für einen Sprung ins kühle Nass! Nachdem ich einen netten Mann neben mir darum gebeten habe, doch ein Auge auf meine Sachen zu haben, während ich schwimme, schlendere ich zum Becken.

    Hier ist es toll! Viele kleine Kinder rennen herum. Eins rennt mir mit dem Kopf volle Kanne in die Eier und fängt an zu heulen. Maaaamaaaa!!!

    Als ich mich noch unter Schmerzen auf dem Boden winde, kommt auch schon die Mutter angewalzt, die wahrscheinlich noch nie am Meer war (sonst hätten die Jungs von Greenpeace sie längst als vermeintlichen Blauwal in's Wasser zurückgewälzt) und schreit mich ein wenig an, was mir einfiele, so einfach am Becken vorbeizugehen wenn ihr Kind da herumtobt. Ja, das tut mir natürlich Leid... hätt' ich auch wirklich besser aufpassen müssen, ich Depp! Endlich bin ich im Wasser. Das ist echt schön! Das Sonnenöl von tausend
    Leuten schillert auf der Wasseroberflache, durch die Chlor-verätzten Augen scheint die Welt in einen lieblichen Schleier gehüllt. Ich tauche unter und genieße gerade den Wechsel zwischen kaltem Wasser und warmem Kinderurin, als mir ein nettes kleines Kind vom 3-Meter-Brett auf den Rücken springt. Als ich japsend auftauche, um mich zu entschuldigen, sehe ich, dass es ja genau das gleiche Kind wie eben war. Hach wie nett! Hoffentlich hat es
    sich nicht weh getan. Es hört auch tatsächlich gleich auf zu weinen, nachdem ich ihm meine Uhr geschenkt habe. So ein liebes Kind! Raus aus dem Wasser, zurück zum Platz.

    Als ich dort ankomme, ist der nette Nachbar, der ein wenig auf meine Sachen aufgepasst hat, nicht mehr da.

    Mein Geldbeutel auch nicht.

    Dafür aber sein Hund, der gerade mein Schnitzelbrötchen frisst um danach in meinen Turnschuh zu scheißen. Netter Hund!

    Zu allem Überfluss ist auch noch irgendwie die Wasserflasche geplatzt, so dass alle meine Sachen nass sind.

    Eigentlich bin ich sehr ausgeglichen ... aber jetzt ist es doch langsam genug.

    Ich packe meine Sachen zusammen und den blöden Hund in die abschließbare Kühlbox seines freundlichen Herrchens. Selbige lasse ich, nachdem ich den Schlüssel im Ablauf der Dusche versenkt habe, feierlich im Wellenbecken zu Wasser und schaue mir belustigt den wilden Ritt an, wahrend ich ein paar Takte "Surfin' USA" pfeife.

    Mit dem Handy des Herrchens rufe ich eine 0190-Nummer an und werfe es dann aufs Dach der Umkleidekabinen. Jetzt habe ich mich schon beinahe beruhigt.

    Ich schlendere zu meinem Fußball-Freund, nehme ihm den Ball ab und schieße ihn mit einem beeindruckenden Vollspann aus einem Meter Entfernung direkt in seine fröhliche Fresse. Nachdem er mit gebrochener Nase und einem aus mehreren Platzwunden blutendem Gesicht bewusstlos nach hinten umgefallen ist, nehme ich die Gelegenheit wahr, in seinem Rucksack noch ein kleines Feuerchen zu legen und mache mich auf den Weg zum Ausgang.

    Der Ghettoblaster der Terror-Kids macht ein gar lustiges Geräusch, als er über den Zaun auf die dahinterliegende Bundesstrasse fliegt. Noch lustiger ist das Geräusch, als ihn kurz darauf ein 40-Tonner überrollt.

    Als ich am Beckenrand vorbeikomme sehe ich meinen Kumpel vom 3-Meter-Brett.

    Da der Bademeister gerade dabei ist, einen Telekom-Opa aus dem Becken zu fischen nutze ich den Moment, schnapp mir die Badehose des netten kleinen Schweinepriesters und hänge sie nicht weit entfernt an einen hohen Ast. Als ich am Ausgang ankomme schau ich mich ein letztes Mal um:

    Der Fußball-Penner hüpft plärrend um seinen brennenden Rucksack herum, umringt von den Terror-Kids, die immer noch nicht den Verlust ihres Ghettoblasters bemerkt haben. Das Feuer hat inzwischen auf benachbarte Bastmatten übergegriffen, die kleine 3-Meter-Brett-Nervensäge hüpft, umzingelt von 30 kreischenden Mädchen, nackt unter dem Badehosen-Baum herum und der nette Nachbar sucht verzweifelt seinen Hund.

    Die fest verschlossene Kühlbox zieht immer noch ihre Bahnen im Wellenbecken, und das Handy funkelt mir lustig vom Umkleidedach zu. Die Rechnung muss inzwischen bei etwa 98 Euro liegen ...

    Als ich zum Auto zurückkomme, fehlt die Radioantenne, und der rechte Seitenspiegel ist abgetreten. Außerdem hängt ein Strafzettel dran. Ich nehme ihn ab, lese ihn aufmerksam durch und esse ihn dann auf. Anschließend klaube ich die Reste meines Seitenspiegels auf, und verteile die scharfkantigen Splitter zusammen mit den Überresten meiner Wasserflasche gleichmäßig auf dem Radweg.

    Dann steig ich in mein brütend heißes Auto,. fahre los, und denke: Gar nicht so schlecht, so ein Besuch im Freibad!

    Quelle: www.funbude.de
     
  8. creich

    creich Kbyte

    @ Freddl

    unabhängig von dem sachlichen Hintergrund, habe ich das hier gepostet, da es m.E. nach schön und kurzweilig geschrieben wurde. :) :)
    Aber Deine Geschichte mit dem Gastwirt ist bereits bekannt:
    http://www.pcwelt.de/forum/thread161205.html
    (Antwort #5)

    mfg
    creich
     
  9. Freddl

    Freddl ROM

    :aua: Ich denke auch immer erst nach, nachdem ich gehandelt habe :aua: Schade!
     
Thread Status:
Not open for further replies.

Share This Page