1. Liebe Forumsgemeinde,

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Linux als Datei-Server

Discussion in 'Linux-Distributionen' started by dralban7, Feb 17, 2003.

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  1. dralban7

    dralban7 Byte

    Hi,

    ich würde gerne mit Linux ein Datei-Server aufbauen.

    Hier will ich nur Dateien aufbewahren, auf die verschiedene User zugreifen können.
    Kein User soll jedoch hier ein Arbeits-Verzeichnis bekommen oder dergleichen.
    Es soll auch nicht z.B. als Proxy oder so dienen.
    Kurz: Nur für Dateien.

    Was macht Sinn und in welcher Größe?
    var, opt, usr...???
    Ich möchte hierbei eine 80 GB Festplatte nutzen.

    Was muß ich minimal haben, damit es genau für diese Zwecke geeignet ist?
    Kennt Ihr eine gute Seite oder könnt Ihr mir einige Tips geben.

    Vielen Dank.

    Gruß
    Karl
     
  2. HLange

    HLange Kbyte

    Du kannst auf keines der genannten Verzeichnisse /var /opt /usr verzichten. Die gebrauchst Du auf jeden Fall. Verzichten kannst Du dagegen auf etliche Pakete bei der Installation (z. B. graphische Benutzeroberfläche).

    Henning
     
  3. dralban7

    dralban7 Byte

    Hi, Henning,

    bitte noch um diese Antwort.

    Auf was kann ich bei einem Datei-Server vollkommen verzichten.
    var, opt, usr, usw...? Was ist hier überflüssig???

    Vielen Dank.

    Gruß
    Karl
     
  4. Bamm-Bamm

    Bamm-Bamm Kbyte

    Hallo Karl!

    Ich hab schon ein paar samba-Server aufgesetzt. Am leichtesten ging es mit Suse 7.2. Die gab es oft als Heft-CD

    Mein Standard ist derzeit das Betriebssystem auf einer 1GB Platte. Die Daten auf einer zweiten (dritten)

    Ein 486/33 mit 3x40GB hat auch schon dran glauben müssen. War aber etwas träge, aber ausreichend. Ab Pentiumklasse gehts ordentlich.

    Ram mindestens 32 MB
    Graphisch 64 MB
    FTP Installation ~80 MB

    Graphikkarte am besten ATI (geht immer). Bei Textmodus egal.

    Der Router ist bei mir ein extra Rechner (Coyote Linux - Fli4l war mir zu unübersichtlich) Da er auch eine Firewall darstellt, ist es besser wenn wenig dienste installiert sind.

    mfg
    Raphael
     
  5. HLange

    HLange Kbyte

    Hallo!

    Du willst also einen Server auf Basis einer großen Distribution aufbauen. Empfehlenswert für den Admin-Anfänger dürfte SuSE sein, da die massig Handbücher dazu packen (wird leider immer weniger). Für den Servereinsatz kommt lediglich die Professional-Version in Frage. Bei der Personalversion fehlen leider die meisten Serverpakete.
    Leider sind die Versionen von SuSE in der Regel sehr buggy. Eine Faustregel über SuSE besagt, "Nimm nur Versionen mit einer geraden Zahl hinter dem Punkt." Da die letzte SuSE-Version schon fast ein halbes Jahr zurückliegt, dürfte demnächst Version 8.2 herauskommen. Also evtl. noch etwas warten.
    Andere Distributionen haben in der Regel nicht so viele Fehler, sind dafür aber nicht so aktuell - ob das nun ein Nachteil ist bzw. nicht, darüber läßt sich streiten - und kommen meist ohne oder mit sehr wenig Dokumentation in gedruckter Form daher.

    Zur konfiguration kann ich Dir den bereits genannten Artikel von Tecchannel empfehlen. Ansonsten ist noch die PCW 7/2000 interessant; da war das komplette Buch "Samba in 21 Tagen" von M+T auf der CD.
    Empfehlen kann ich sonst noch die Linux-User 3/2002:
    http://www.linux-user.de/ausgabe/2002/03/
    Dort steht einiges zur Serverkonfiguration drin.

    Und das wichtigste, was Du zum Einrichten eines Servers gebrauchst, ist viel Zeit und Geduld. ;-)

    Henning

    [Diese Nachricht wurde von HLange am 19.02.2003 | 22:43 geändert.]
     
  6. dralban7

    dralban7 Byte

    Hi, Henning,

    vielen Dank für Deine große Mühe.

    Ich werde Deine Hinweise in den nächsten Tagen näher untersuchen. Hier erst mal meine Antwort auf Deine Fragen.

    Deine Frage:
    "Weißt Du den Unterschied zwischen Router, Proxy und Firewall"

    Antwort:
    So weit ich weiß, kann ich mit mehreren Rechnern über den Proxy ins Internet. Wenn ich es richtig konfiguriere, dann kann es auch als Teil eines Firewalls dienen. Dann kann man vom Internet nicht ins lokale Netz zugreifen.
    Der Router hingegen hat auch ähnliche Funktionen wie ein Proxy. Die Anfragen von Clients werden jedoch direkt ins Internet gereicht, d.h. es findet kein caching wie beim Proxy statt. Die Clients müssen nur wissen, wer der Router ist.
    Ein Firewall ist mir ein Begriff und der klassische Firewall kann mit mehrern Rechnern abgebildet werden, d.h. jeder Rechner übernimmt gewisse Sicherheits-Funktionen, damit keine unberechtigten Zugriffe statt finden.

    Frage:
    bzw. muß es für die Verbindung ins Internet unbedingt ein Proxy sein?

    Antwort:
    Ich muß ehrlich sagen, ich kann nicht genau sagen, ob für mich Proxy oder Router geeigneter wäre. Der Proxy hat caching, wie oben erwähnt. Das ist schon ein Vorteil. Kennst Du Vorteile eines Routers?

    Deine Frage:
    Wie viele Clients im Netz, Betriebssystem?

    Antwort:
    Nur meine Wenigkeit will hier arbeiten. :-)
    1 Mal Linux (Proxy). Internet-Verbindung.
    1 Mal Windows XP (Arbeitsstation). Über Proxy ins Internet.
    1 Mal Linux (Arbeitsstation, um näher kennen zu lernen). Über Proxy ins Internet
    1 Mal Linux (Dateiserver). Wird nur im LAN benutzt.

    Frage:
    Worüber soll die Verbindung ins Internet sein? Modem, ISDN, DSL?

    Antwort:
    DSL

    Ich habe diese Tips (Fli4l und eisfair) zu Kenntniss genommen und sogar auch sehr interessierten Freunden weiter geleitet. Ich persönlich möchte jedoch tatsächlich die normalen Distrubitionen kennen lernen, auch wenn die zu überfrachtet sind. Ich denke mal, daß da einiges an "Müll" mit installiert wird...

    ...und genau das war auch einer der Gründe meines Postings. Ich will Schritt für Schritt so weit kommen, daß ich verstehe, was wirklich nötig ist (z.B. Dienste) und die dann "deaktivieren", die ich nicht brauche. Die grafische Oberfläche z.B. möchte ich komplett deinstallieren.

    Zeil soll es sein, daß ich mein Linux-System so konfigurieren kann, daß es meinem Bedarf entspricht. Ich muß zugeben, ich habe da viel vor, aber ich glaube, daß ich mit einer normalen Distrubition am meisten lernen kann.

    Vielen Dank noch einmal...

    Gruß
    Karl
    [Diese Nachricht wurde von dralban7 am 19.02.2003 | 22:24 geändert.]
     
  7. HLange

    HLange Kbyte

    Hallo!

    Eine Aufteilung der Dienste auf zwei Rechner ist aus Sicherheitserwägungen sehr sinnvoll. Damit hat der Rechner, auf dem die Daten liegen, keine direkte Verbindung ins Internet.

    Noch einige Fragen:
    Weißt Du den Unterschied zwischen Router, Proxy und Firewall bzw. muß es für die Verbindung ins Internet unbedingt ein Proxy sein?
    Wie viele Clients im Netz, Betriebssystem?
    Worüber soll die Verbindung ins Internet sein? Modem, ISDN, DSL?

    Für solche einfachen Aufgaben ist eine normale Distribution viel zu überfrachtet. Bei den großen Distributionen wird (auch bei der Serverinstallation) häufig so viel Müll mit installiert (z. B. graphische Benutzeroberfläche) und zusätzlich zum eigentlich gewollten Serverdienst werden noch viele weitere Dienste gestartet. Das kostet unnötig Festplattenplatz, macht den Server langsamer und erfordert viel mehr Wartung.

    Empfehlen kann ich Fli4l (http://www.fli4l.de/). Das gesamte Fli4l-System passt auf eine einzige Diskette! Dazu gibt es eine große Zahl an Paketen (z. B. DSL-Router, Http-Server, Samba). Und Du mußt nur das installieren, was wirklich erforderlich ist - nicht mehr.
    Am besten Du schaust Dir die entsprechende Internetseite einmal an.

    Den Punkt mit den Festplatten konnte ich auch schon feststellen. BIOS erkannte bei mir nur 8 von 20 GByte, Mit Linux konnte ich aber die volle Kapazität nutzen. Ich weiß allerdings nicht, wie das bei älteren Kerneln aussieht. Fli4L etwa verwendet Version 2.2.19 (aktuell ist 2.4.20), damit das System überhaupt auf eine Diskette passt.

    Parallel zu dem Fli4L-Projekt gibt es das bereits erwähnte relativ junge Projekt eisfair. Dieses ist für alle Aufgaben gadacht, für die eine Diskette als Grundsystem nicht mehr ausreicht.
    Von der Konfiguration sind beide Systeme sehr ähnlich und mit einigen Netzwerkkenntnissen auch einfach und schnell einzurichten.

    Wie gesagt, schau Dir mal die entsprechenden Internetseiten und Dokumentationen an, ob das \'was für Dich ist.

    Henning
     
  8. dralban7

    dralban7 Byte

    Achso, diese Antwort habe ich noch vergessen...

    ...ja, ich will es über mehrere Jahre benutzen...

    ... ich habe die 80 GB Festplatte in ein Pentium I eingebaut.
    Das funktioniert soweit.

    Ich hatte nämlich gelesen, daß Linux nicht über die BIOS-Routine auf sein Datei-System zugreift, wie es z.B. Windows tut. Die 8 GB-Grenze gibt es zwar...
    ...aber nach dem der Kernel geladen ist, kann bei Linux die volle Festplatten-Kapazität genutzt werden. D.h. der BIOS ist nur hier beim Start des Betriebs-Systems wichtig, deshalb darf die Boot-Partition nicht zu weit hinten liegen (1024-Zylinder-Grenze).
    Richtig?

    Danke.

    Gruß
    K. Kirsch
     
  9. dralban7

    dralban7 Byte

    Hi, Henning,

    vielen Dank für die ausführliche Antwort...

    Du hast Recht. Ich komme von "windoof". ;-)
    Möchte aber Linux kennen lernen und auch später ausführlich nutzen können.

    Mein Ziel sieht so aus:
    1. Rechner als Proxy für Internet (Linux - 4 GB)
    2. Den Datei-Server (wie in meinem Posting beschrieben)
    Hier will ich nur Musik drauf haben. Sonst gar nichts.
    Größe: 80 GB
    Dann soll Samba drauf...
    3. ...weil ich mit Windows darauf zu greifen möchte.
    Optional:
    4. Würde gerne noch ein Firewall mit einem extra Rechner,
    aber ich kann so was auch unter Punkt 1 integrieren.
    Was denkst Du?

    Das war}s. ;-)
    Hauptsächlich will ich erst einmal den "Musik-Server" (Datei-Server) hin kriegen.

    Vielen Dank.

    Gruß
    K. Kirsch
     
  10. HLange

    HLange Kbyte

    Hallo!

    Für jedes der Verzeichnisse /var, /opt, /usr eine eigene Partition anzulegen, halte ich für überflüssig.

    Standardaufteilung der Festplatte wäre:
    hda1 30MB ext2 /boot
    hda2 300MB swap
    hda3 Rest ext3 /

    In der ersten Partition liegt der Linux-Kernel mit einigen Startdateien, die Swap-Partition dient als Auslagerungsspeicher und in der Dritten findet sich das System und das Verzeichnis, in dem sich die Dateien befinden sollen.

    Darf ich annehmen, daß der Server Windows-Clients dienen soll und daß Du in Linux/-Administration kaum Erfahrung hast.

    Unter
    http://www.tecchannel.de/betriebssysteme/248/index.html
    findet sich eine gute Anleitung, die aber eine bereits installierte Linuxdistri vorraussetzt.
    Als Server-"Distribution" wäre noch eisfair (http://www.eisfair.org/) interessant. Die habe ich aber NOCH nicht getestet, weiß also nicht, wie gut die arbeitet. Mit eisfair kannst Du Dir den obigen Artikel widerum schenken, da eisfair ein völlig anderes (=einfacheres + schnelleres) Konfigurationsprinzip verfolgt.

    Beschreibe doch mal genau, wie Dein Netzwerk aussieht bzw. aussehen soll und für welche Zwecke das Verzeichnis genutzt werden soll.

    Ergänzungen:
    Was für ein Rechner gedachtest Du als Server einzusetzen? Ältere Rechner können Probeleme mit solch großen Festplatten haben. Sehe ich das richtig, daß der Server einmal konfiguriert ohne weitere Eingriffe über einen längeren Zeitraum (vielleicht sogar mehrere Jahre?) zuverlässig seinen Dienst verrichten soll?

    Henning
    [Diese Nachricht wurde von HLange am 17.02.2003 | 21:51 geändert.]
     
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