Mainboard defekt, was jetzt?

Hey, ich hatte mir vor einiger Zeit selbst einen PC zusammengestellt (auch mit Hilfe aus dem Forum hier, nochmal danke). Irgendwann ging er dann nicht mehr an, obwohl er 3 Wochen lang perfekt gelaufen ist. Hatte dann alles ausgebaut und nur noch NT, CPU + MB betrachtet.
Nach dem Anschalten ist immer nur kurz der Lüfter angegangen und dann sofort abgestorben, keine Beeps, kein gar nichts. Hab das ganze dann in einem örtlichen Shop abgegeben und die haben mir jetzt mitgeteilt dass das MB einen Kurzschluss hatte und jetzt kaputt sei.

Ich habe jetzt 2 Fragen:
1. Neues Mainboard
Kann ich jetzt die Gewährleistung des Händlers in Anspruch nehmen? Lohnt sich das? (lange Wartezeit, womöglich keine Rückerstattung?)
Oder soll ich lieber gleich ein neues MB kaufen?

2. Problemursache?
Wie kann so ein Kurzschluss enstehen? Gehäuse wurde tausendmal durchgecheckt, keine losen Schrauben, überflüssige Abstandhalter oder ausgetretene WLP (die übrigens auch nicht leiten sollte)..
Wäre halt blöd, wenn ich das neue MB einbaue und es dann nach 2 Wochen auch abschmiert : /

Zum Schluss noch die Konfiguration: (falls benötigt)
1 x Western Digital Caviar Blue 1000GB, 32MB Cache, SATA 6Gb/s (WD10EALX)
1 x Intel Core i5-3450, 4x 3.10GHz, boxed (BX80637I53450)
1 x Corsair Vengeance Low Profile schwarz DIMM Kit 8GB PC3-12800U CL9-9-9-24 (DDR3-1600) (CML8GX3M2A1600C9)
1 x Sapphire Radeon HD 7850, 2GB GDDR5, DVI, HDMI, 2x mini DisplayPort, lite retail (11200-00-20G)
1 x Gigabyte GA-H77-D3H, H77 (dual PC3-12800U DDR3)
1 x LG Electronics GH24NS schwarz, SATA, bulk
1 x Zalman CNPS7X LED (Sockel 775/1155/1156/1366/AM2/AM2+/AM3)
1 x BitFenix Shinobi Core USB 3.0 schwarz mit Sichtfenster
1 x be quiet! Pure Power CM 430W ATX 2.3 (L8-CM-430W/BN180)

PS: Sorry für die vielen/langen Links.. Einen

Spoiler

-Code gibts hier nicht, oder?

 

Möglich, aber nicht wahrscheinlich.

Sicher, wenn Du den Fehler nicht selbst verursacht hast.

1. Netzteil
2. Grafikkarte
3. Board

Das Netzteil kann man testen, indem man den Pin 14 (grün) kurz mit Masse (schwarz) am großen Mainboardstecker mit einem DVD-Laufwerk als Last verbindet.

Die Grafikkarte kann man tauschen zum Test.

Beim Mainboard bleibt leider nur der Ausbau und Neuaufbau des PCs als Testmöglichkeit.

P.S.: Spoiler sind was für Weicheier.

 

Naja, wie gesagt, der Shop hat die Diagnose gestellt. Die sollten doch schon Ahnung haben.
NT funktioniert laut denen perfekt. Und meinst du jetzt, dass die GraKa das Problem verursacht hat (Kurzschluss im MB), oder das Problem ist (PC startet nicht)? Denn das System NT + CPU + CPU-Kühler + MB sollte doch starten können und dann Beep-Codes ausgeben, unabhängig ob eine GraKa angeschlossen ist. Hat es aber ja nicht.

Denkst du, ich kann dem PC-Shop nicht trauen? Die haben ja wohl Messgeräte für das NT bzw. haben das MB mit anderen Komponenten getestet?

 

Ein Kurzschluß entsteht nicht einfach von allein nach gewisser Zeit.
Den baut man immer selbst mit rein und dann ist er sofort da.
Oder baumeln im PC wild irgendwelche blanken Kabel-Enden herum?
Vielleicht meinten die einfach Überstrom etc.

Wenn Du ein paar Tage ohne PC auskommst, dann reklamier das Board, ansonsten kauf ein neues und verkaufe das alte, wenn es neu aus der Reparatur kommt. Kann schon mal paar Wochen dauern.

 

Eben das verwirrt mich ja so.. Der PC ist auch nicht umgefallen und ich hab ihn wieder aufgestellt oder sonstiges. Lief perfekt 3 Wochen (in der Zeit wurde das Gehäuse nicht geöffnet) und eines Morgens ging er nicht mehr an.

Ich frage morgen mal genauer nach, habe die Teile noch nicht abgeholt.

Sowas hatte ich vor, aber ich will ja nicht gleich das nächste unbrauchbar machen. Kabel baumeln natürlich schon im Gehäuse rum, aber die sind ja alle durch einen Stecker geschützt? (alles Neuteile)
Wodurch käme denn zb. Überstrom zustande?

 

"Überstrom" hab ich mal als Begriff für alles in den Raum geworfen, wo durch Defekt eines Bauteils irgendwo zu viel Strom fließt oder einen falschen Weg durch die Bauteile nimmt.

Kabel sollten nie herumbaumeln. Binde die so fest, dass die Stecker nicht mehr irgendwo dran kommen können.

 

Das Mainboard würde ich reklamieren, vor allem wenn es noch keine 6 Monate alt ist. Dann muss der Händler nachweisen, dass der Kunde einen Fehler gemacht hat, um die Gewährleistung ablehnen zu können.

 

Ja, werde es reklamieren und wenn es zurück kommt versuche ich es zu verkaufen. Das neue ist schon bestellt.
War eben auch bei dem PC-Shop, und der meinte erneut es wäre durch einen Kurzschluss kaputt gegangen bzw. es würde auch ein Wackelkontakt vorliegen.

Kabel im Gehäuse
Sollte man die Enden zusätzlich mit Isolierband zukleben? Die Kabel haben doch alle am Ende einen Aufsatz/Stecker (kA wie man das nennt), reicht der nicht?

 

In den Steckern sind Federn, die für festen halt auf den Pins sorgen. Wenn es da wackelt, kann es ein Materialfehler der Stecker sein. Das würde ich auch reklamieren. Eventuell gibt es dann ein neuen Kabelsatz fürs Gehäuse. http://i.computer-bild.de/imgs/1/1/...platine-einbauen-745x500-50ef9f978e9a28a8.jpg

 

Hmm, das Gehäuse wurde halt wieder bei einem anderen Händler bestellt.
Wenn es jetzt um die Anschlüsse auf dem Bild geht (Front Panel), und die zugehörigen Stecker wackeln, kann dadurch das MB Schaden nehmen?
Im schlimmsten Fall geht doch 'nur' der PC aus oder irgendeine LED funktioniert nicht?

Achja, so nebenbei: Muss ich mir Sorgen um die Daten auf der HDD machen? Habe zwar zum Glück ein relativ frisches Backup, aber naja..

 

Ich habe noch nie darüber gehört, dass da ein Schaden entstanden ist, wenn die Stecker etwas wackeln. Man kriegt dann vielleicht den PC nicht an, weil kein dauerhafter Kontakt vorhanden ist, aber sonst fließt kein Strom, wenn auch kein Taster gedrückt wird. Man kann da aber selbst einen Kurzen bauen, wenn man aus Versehen mehrere Kontakte brückt beim Zusammenbauen oder wenn man mit einem Schraubendreher abrutscht im laufenden Betrieb.

 

Was auch immer die Ursache war, ob nun Kurzschluß oder zu viel Strom oder Wackelkontakt: man müßte es ja sehen. Also lass Dir von mir aus den Wackelkontakt oder die verschmorte Stelle zeigen, die die Werkstatt entdeckt hat. Denn außer durch optische Methoden (=Augen) würde sowas ja nicht erkannt werden können.
Wenn man weiß, wo genau der Fehler auftrat, kann man auch anfangen zu spekulieren, was vielleicht die Ursache war und was man dagegen tun kann.

 

Hey, hab gestern das neue MB bekommen. Hab zuerst mal nur das "Minimum" aufgebaut (NT+MB+CPU) und mich gleich gefreut dass ein hoher, langer Beepton aus dem Speaker kam

Vor dem Einbau habe ich das gesamte PC Gehäuse mal durchgecheckt. Aufgefallen ist mir nur, dass 2 der 9 Abstandshalter irgendwie länger waren (das Gewinde für die Schrauben war minimal länger, hier ein Bild: http://picload.org/image/drowgwg/abstandshalter.png). Bei den anderen fehlt diese dünnere Verlängerung links. kA ob dadurch das MB Schaden genommen hat.

Habe beim Einbau jetzt mal alle nicht benötigten Stecker mit Isolierband zugeklebt, auch wenns vll. unnötig ist. Beim Einschalten dann die große Freude: die HDD ist unberührt geblieben Musste nur das BIOS wieder auf den neusten Stand bringen.

In den nächsten Tagen werde ich dann das alte MB einschicken, das hat jetzt Zeit. Noch eine Frage: Das NT des PCs hängt an einer Steckerleiste mit Schalter, darf ich den benutzen um die Stromzufuhr abzustellen (nachdem der PC heruntergefahren ist)? Oder sollte man nach dem Herunterfahren auch immer den Kippschalter am NT umstellen?

 

Ohne RAM gibts logischerweise Pieptöne.

Wenn das Gewinde UNTEN am Abstandshalter länger ist, stört das nicht - das verschwindet eh im Mainboard-Träger des Gehäuses.
Aber wenn oben irgendwas Gewindeartiges rausguckt, würde ich das für ein Ausschußteil halten und entsorgen.

Ob Kippschalter im Netzteil oder in der Steckdose, ist wurscht. Beide bewirken in etwa das Gleiche. Ich schalte meine PCs seit 20 Jahren über die schaltbare Steckdosenleiste an und aus, bisher haben alle Netzteile überlebt.

 

Ich hatte das bisher auch immer gemacht, aber im Internet meinen viele dass sie schon einige NT / MBs deswegen verloren haben. Manche argumentieren auch, dass der ATX Standard darauf ausgelegt ist ständig am Strom zu hängen (zb. diese ganzen Power-On Funktionen). Hier aus einem anderen Forum:

Ich könnte mir halt gut vorstellen dass mein MB dadurch defekt wurde. Werde den PC daher mal lieber am Netz lassen, bis ich mehr weiß. Außer einer minimal höheren Stromrechnung habe ich ja nichts zu befürchten?

Thema wäre für mich dann aber soweit erledigt, danke für die Hilfe!

 

Würde ich in die Abteilung "urban legends" abschieben.
Ich mach das wie gesagt seit 20 Jahren und erneuere ca. alle 2 Jahre meinen Rechner - die alten werden aber weiterhin genutzt, den ältesten hab ich nach 12 Jahren endlich mal entsorgt - weil er zu langsam war, nicht weil er nicht mehr wollte. Insbesondere Netzteil und Mainboard leben bei mir mehrere Rechner-Generationen lang.
Dass ein Hersteller von Billigmüll (Netzteil/Mainboard) die Schuld gern auf andere abwälzen will, ist auch denkbar.

Der Standard ist jedenfalls dafür ausgelegt, ausgeschalten zu werden - sonst gäbe es keinen Schalter.
Klar, die vielen lustigen Funktionen ala Wake-on-wasauchimmer sind darauf angewiesen, dass der Strom erhalten bleibt.

Vielleicht sind die Bürokisten wirklich nicht geeignet gewesen, das ist für mich dann aber ein klarer Sachmangel/Konstruktionsfehler. Oder die User haben die Schalter an den Steckdosen immer VOR/Während dem Herunterfahren genutzt...

Und natürlich ist auch denkbar, dass die Steckdosenleisten aus der Wühlkiste waren und mangelhafte Schaltelemente hatten oder gar nur einen Leiter unterbrochen haben.

Letztendlich mußt Du selbst wissen, ob Du lieber dauerhaft 1-2W (+10W durch diverse Steckernetzteile der Peripherie) durch die Steckdose jagst und dabei das Netzteil+Rechner immer unter Strom bleibt oder ob Du Dir diese Stromkosten sparst.