Steuerhinterziehung Uli H.

Ein klassisch bajuwarisches Possenspiel.

 

Scheint ein teurer Freigang gewesen zu sein. Nun ja, Freiheit kostet.

Hoeneß soll Steuerschuld beglichen haben

Demnach ist er immerhin Papa Staat nichts mehr steuerschuldig.

 

Zumindest von dem Teil, auf den man sich geeinigt hat. Schön ist nun mit anzusehen, wie die Rachegelüste in der Volksseele brodeln...

 

Das nennt man, glaube ich, es ihm heimzahlen.

 

Vermutung oder belegt? :nixwissen

Ach je, da halten aber noch sehr viele zu ihm und umstritten war er zuvor auch schon. Dürfte eher ein Nullsummenspiel in Sachen Gunst und Ungunst sein.

 

Natürlich belegt. Die Summe steht ja im Urteil/Steuerbescheid. Alles andere ist ein nicht ganz unbegründeter Anfangsverdacht, wenn man den Verlauf des Verfahrens betrachtet.

Ich sehe das eher pragmatisch. Die Forderung samt Nebenkosten ist beglichen. Ab jetzt kostet die Rache dem Steuerzahler nur Geld. Einen Nutzen für die Gesellschaft sehe ich in der Fortführung des Komödienstadels nicht.

 

Ich auch. Die Summen, die Ottonormalverbraucher Jahr für Jahr dem Finanzamt hinterzieht ist um das zigfache höher als U. H. hinterzogen hat. Wer im Glashaus sitzt........
Die "Volksseele" ist doch nur sauer, dass sie nicht mehr verdient um mehr hinterziehen zu können.

 

Du hast meine Frage nicht verstanden: ich meinte das Wörtchen "geeinigt". Eine Einigung wird von zwei Seiten z. B. im Rahmen eines Vergleichs erzielt, ein Urteil bzw. ein Steuerbescheid erfolgt einseitig.

Sollen wir nun das Strafgesetzbuch abschaffen?

 

Man kann es auch so sehen, dass aufgrund des komplizierten Steuerrechts und
der erheblichen Unkenntnis der meisten Bürger dem Staat eher was geschenkt wird.

 

Doch, doch, nur du meine Antwort nicht.

Wüsste nicht, dass ich das irgendwo geschrieben habe. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, die Gesetze sinnvoll der Zeit anzupassen. Bei Steuerdelikten würde ich eine Haft nur dazu verwenden, die Zahlung zu "erzwingen", wenn man auf regulärem Weg keinen Zugriff auf das Geld hat. Gleichzeitig würde ich nicht nur die entgangene Steuer + Zinsen + Strafe, sondern zusätzlich alle dadurch erwirtschafteten Vermögensvorteile einziehen.

 

Die Gesetze, die das ermöglichen müssen aber auch von der Gesellschaft akzeptiert werden. Ansonsten ist es unmöglich, Steuerehrlichkeit von den kleinen Leuten einzufordern, wenn die großen sich komplett frei kaufen.

 

Das Problem stellt sich nicht mehr, wenn die Kosten-/Nutzenrechnung der Steuerhinterziehung für den Steuerzahler negativ ausfällt.

 

Da hast du vollkommen Recht, aber so, wie ich dich inzwischen kenne, ist dir auch klar, dass man nicht versuchen kann, Unrecht mit einer Straftat zu begleichen.

Wieso? Dasselbe gilt doch dann für Ottonormalverbraucher auch. Dann wird aber das Gejaule und Geschrei riesig sein.

 

Vielleicht wird es einfacher, da die FDP gerade weg vom Fenster ist.

 

... *YMMD*

 

Sorry, das verstehe ich jetzt nicht. :nixwissen

Natürlich gibt es Otto-Normal-Steuerzahler die den Staat wissentlich bescheißen.
Andererseits gibt es auch genügend die dem Staat Geld schenken, sei's aus Unwissenheit oder
weil sie gar keine Steuererklärung abgeben obwohl sie mit einer Erstattung rechnen könnten.
Ich kann mir gut vorstellen, dass sich Betrug am Staat und Geschenke an den Staat,
im Falle von "Otto-Normal-Steuerzahler" durchaus die Waage hält.

Die, bei denen es um viel Geld geht, schenken dem Staat ganz sicher nichts, weil die ihre
Erklärung natürlich vom Steuerberater, der logischerweise jedes noch so kleine Schlupfloch im
Steuerrecht und alle Steuervorteile kennt, erstellen lassen.
Und wenn die, bei denen es um viel Geld geht, den Staat auch noch bescheißen, dann ist's
vorbei mit der Ausgeglichenheit.
Deshalb sage ich, dass wenn du oder ich den Staat um ein paar Euro pro Jahr bescheißen (würden)
das überhaupt nicht vergleichbar ist mit dem, was ein Herr U. H. oder auch K. Z. und Konsorten
tun.

 

Der Straftatbestand als solcher ist der Gleiche, zumal U.H. schon versteuertes Geld in die Schweiz verschoben hat und nur die daraus resultierenden Gewinne nicht deklariert hat.

Schlimmer ist, dass die Kapitalertragssteuer von 25% für alle gleich ist. Da wird den Großen ganz legal Geld zugeschaufelt und der "Kleine Mann" geht leer aus.

 

Wenn der Prozentsatz für alle gleich ist, werden alle mit dem gleichen Anteil an ihrem Gewinn zur Kasse gebeten. Die eigentliche Ungerechtigkeit liegt darin, dass Kapitalerträge nicht wie normales Arbeitseinkommen besteuert werden. Damit wird nämlich die passive Geldvermehrung besser gestellt, als richtige Arbeit. Grundsätzliche sollte jedes Einkommen, egal aus welcher Quelle, der Einkommensteuer unterliegen. Dann würde auch das Verschieben und Umdeklarieren von Unternehmensgewinnen keinen Sinn mehr machen.

 

Genau das meinte ich damit. Liegt Einkommenssteuersatz unter dem Kapitalertragssteuersatz kannst du die Differenz vom Finanzamt zurückfordern aber liegt er darüber, musst du nichts nachzahlen.

 

Soviel Kohle, wie Herr H. an Steuern hinterzogen hat (das, was noch nicht verjährt war und worauf er sich mit dem Gericht geeinigt hat), werde ich in meinem ganzen Leben nicht verdienen. Also kann ich auch beim Höchststeuerssatz den Staat um nicht annähernd so viele Steuern bescheißen wie Hoeneß!

Laß doch einfach dieses "... die anderen haben aber auch!".

Ja, das sehe ich auch so. Viele würden schon etwas wiederbekommen, machen aber keine Steuererklärung, weil sie die Gesetze (die sich ja auch immer mal wieder ändern) nicht durchschauen und ein Steuerberater mehr kostet, als die (vermutete) Erstattung ausmachen würde. Dazu kommt, daß viele "Steuersparmodelle" (die nichts anderes als legale Steuervermeidung sind) erst ab einer bestimmten Einkommenshöhe funktionieren.