Tolles Thema, kaum Inhalt

Ratgeber Datenschutz
Mails privat und sicher verschicken

Interessant finde ich den Ansatz, die lieben Kollegen mittels Bildschirmschoner-Passwort auszusperren, um Mails vertraulich zu halten. Viel mehr als ein Appell für die Nutzung sicherer Passwörter und Bildschirmschoner mit Passwortabfrage bleibt aber bei diesem Artikel nicht.

Die PC Welt ist ganz nett, wenn man Informationen über Neuigkeiten sucht. Dort wo technische Hintergründe erläutert werden, sträuben sich bei mir aber immer wieder die Nackenhaare.

Worin liegt der Sicherheitsgewinn, wenn ich für den Zugriff auf meinen Webmailer einen anderen Browser nehme? Wenn mein Kollege unbemerkt an meine E-Mails möchte, wird er wohl auch ausfindig machen, mit welchem Browser ich diese abrufe.

Dass ein „Vorhängeschloss-Symbol auf der Seite“ die Webseite signifikant sicherer macht, ist mir neu. Ich verlasse mich da lieber auf die Sicherheitsinformationen, die mein Browser in der Adress- und Statusleiste anzeigt.

Darüber, dass auch POP, IMAP und SMTP über verschlüsselte Verbindungen funktionieren, lese ich nichts – obwohl dies beim Zugriff über öffentliche WLAN-Verbindungen mindestens so wichtig ist, wie ein zuverlässig gewähltes Passwort.

Der Autor gibt sich beim Übermitteln damit zufrieden, das Risiko, belauscht zu werden, zu „vermindern“. Dass die Tipps nicht das Gelbe vom Ei sind, ist ihm wohl bewusst.

Schön, wenn man eine verschlüsselte Verbindung zu Google und Yahoo hat, damit keine Kollegen, wohl aber Datenkraken wie Google und Yahoo mitlesen können. Noch besser wäre es allerdings, die E-Mails vom Absender zum Empfänger durchgehend zu verschlüsseln. Dass zum Beispiel auch Outlook so etwas kann, wird erwähnt. Wie’s genau geht bleibt unklar. Sicher ist es auch dem Autor unklar, sonst hätte er nicht die Wirkungsweise von öffentlichem und privatem Schlüssel verwechselt.

Dort, wo es wirklich sicherer würde, nämlich bei einem System mit öffentlichen und privaten Schlüsseln, dort kratzt der Artikel nur an der Oberfläche. Schade. Ein großartiges Thema, ein interessanter Ansatz, aber unterm Strich bleibt nicht viel übrig.

Frohe Weihnachten!