1. Liebe Forumsgemeinde,

    aufgrund der Bestimmungen, die sich aus der DSGVO ergeben, müssten umfangreiche Anpassungen am Forum vorgenommen werden, die sich für uns nicht wirtschaftlich abbilden lassen. Daher haben wir uns entschlossen, das Forum in seiner aktuellen Form zu archivieren und online bereit zu stellen, jedoch keine Neuanmeldungen oder neuen Kommentare mehr zuzulassen. So ist sichergestellt, dass das gesammelte Wissen nicht verloren geht, und wir die Seite dennoch DSGVO-konform zur Verfügung stellen können.
    Dies wird in den nächsten Tagen umgesetzt.

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zeitungsartikel: "keiner will die freien jobs"

Discussion in 'Smalltalk' started by jerry006, Mar 25, 2005.

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  1. jerry006

    jerry006 Kbyte

  2. EBehrmann

    EBehrmann Halbes Gigabyte

    @ Jerry
    Woher weist du, dass das Märchen sind? Ich kann ähnliches berichten.
    Vor fünf Jahren suchte ich im Januar einen Tischler. Da es dringend war, fragte ich beim Arbeitsamt gleich nach den Telefonnummern einiger Bewerber und rief diese direkt an.

    Einige Auszüge der Ergebnisse:
    Telefonat, Antwort des sogenannten Arbeitssuchenden: Ich habe zuletzt in einer großen Firma gearbeitet und mir dort ein einsprechendes know how angeeignet. Dieses know how möchte ich entsprechend rüberbringen, ich glaube nicht, dass ich Ihr Betrieb dafür die richtige Größe hat.

    Ein paar Tage später rief er wieder an, hatte inzwischen die Karte vom Arbeitsamt: „Es sollte nicht so aussehen, als wenn ich nicht arbeiten will.“ „Sieht es für mich aber“ „Das möchte ich in einem persönlichen Gespräch gerade rücken.“ „Tut mir leid, dafür ist mir nach unserem letzten Telefonat meine zeit zu schade, wenn Sie meinen, unser betrieb ist nicht der richtige für sie, dann sind sie auch nicht der richtige für unseren Betrieb.“ Es half kein betteln und kein flehen, er bekam bei mit kein Gespräch mehr und damit auch keinen Stempel.

    Der nächste:
    Der von mir vorgeschlagene Vorstellungstermin passte ihm nicht, den abgemachten Termin sagte er kurzfristig ab, ihm sei etwas dazwischen gekommen. Zum nächsten abgemachten Termin kam er eine Stunde zu spät, er hatte unseren Betrieb nicht gleich gefunden. Unser Dorf hat 1500 Einwohner. Nachdem ich ihn immer noch nicht rausgeschmissen habe und er das Gefühl haben musste, er könne eventuell doch eingestellt werden, offenbarte er mir, dass er aber erst im Mai anfangen könne, bis dahin habe er genug Schwarzarbeit.

    Vorstellungsgespräche mit Alkofahne will ich erst gar nicht erwähnen.
    Dann habe ich zwei Leute eingestellt. Den einen (26 Jahre alt) musste ich noch beibringen, dass man beim Kunden guten Tag sagen muss, auch sonst ließ sein Betragen zu Wünschen übrig. Der andere bat nach drei Monaten um Entlassung, er würde mit seinem Haus nicht weiter kommen. Auf meinen Hinweis, ein eigenes Haus sei kein Entlassungsgrund und er könne doch wohl nicht sein Haus mit der Unterstützung der Allgemeinheit bauen, wurde seine Arbeit so langsam, dass ich ihn wirklich nicht mehr halten konnte.

    Alle diese Fälle habe ich dem Arbeitsamt mitgeteilt.

    Noch ein Fall gefällig?
    Ein Jahr später, Geselle im Februar angefangen, im März das erste Mal krank, 14 Tage, angeblich Hörsturz, weil er mit dem Hammer gegen ein Zugeisen zum Parkettverlegen gehauen hat. Im April wieder krank, ihm ist die Handkreissäge zurückgeschlagen und hat seine Hand verdreht, Sehnenscheidenentzündung, wieder 3 Wochen. Dazu lagen inzwischen fast 30 (in Worten Dreißig) Lohnpfändungen vor, was mich im Büro mit zusätzlicher Arbeit belastete.

    Um es kurz zu machen, inzwischen arbeite ich wieder alleine und nehme ab und zu eine Aushilfe zum Anfassen mit.

    Ich wünsche allen ein schönes Osterfest.
     
  3. andy33

    andy33 Megabyte

    Das ist kein Einzelfall. Mein Heizings und Santär Handwerker hat seit einigen Monaten mehr Aufträge als er mit 3 Mann bewältigen kann. Er hat mir auch erzählt das er Händeringend nach 2-3 neuen Leuten sucht. Was er bisher aber vom Arbeitsamt an Bewerbern bekommen hat kann er nicht brauchen, da man diese Leute einfach nicht selbständig auf die Kunden loslassen kann.

    Also arbeitet er fast run um die Uhr und muss doch aufträge ablehnen, weil es sie nicht schaffen kann.

    Dabei ist es nicht so das es keinen Leute geben würde die nicht über die nötige Qualifikation verfügen, sondern die Jungs wollen entweder nicht, oder die Umgangsformen lassen so zu wünschen übrig das man damit nicht beim Kunden auftauchen kann, wenn man den Kunden behalten will.

    Armes Deutschland sage ich nur.
     
  4. magiceye04

    magiceye04 Wandelndes Forum

    Der Link oben geht leider nicht.
    Hm, sind doch hoffentlich nur Einzelfälle, auch wenn ich aus meinem Bekanntenkreis schon einmal ähnliches gehört habe.
    Ich kann nur hoffen, daß jeder Arbeitgeber solche Fälle auch konsequent dem Amt meldet. Wobei das Arbeitsamt nach flächendeckender Einführung der privaten Vermittler scheinbar nur noch "den Rest" der Arbeitssuchenden in der Kartei hat.
    Ich hab jedenfalls mit privaten Arbeitsvermittlern überwiegend positive Erfahrungen gemacht, während die Angebote vom Arbeitsamt völlig am Bedarf vorbei bis lächerlich waren.

    Gruß, MagicEye
     
  5. Marian R.

    Marian R. Viertel Gigabyte

    Hmm, mich würde mal interessieren, ob es in den Fällen Unterschiede zwischen Großstadt und eher ländlicher Umgebung gibt.
     
  6. andy33

    andy33 Megabyte

    Mein Sanitär Handwerker kommt aus eher lädlicher Gegend.
     
  7. Stphspeedy

    Stphspeedy Kbyte

    Es ist doch auch kein Wunder das das so ist. Man wird doch fürs nicht arbeiten in Deutschland sehr gut bezahlt. ICh weiß das viele Familien und einzelne Personen auf das Geld vom Staat angewiesen sind weil sie keine aussichten oder andere möglichkeiten haben. aber ich kenne auch viele die sagen, wozu soll ich arbeiten gehen, ich kriege vom Staat mehr als genug, oder sie arbeiten lieber nebenher schwarz.
    Und der Staat, mit seinen Pseudoarbeiten für Jugendliche, ist auch keine gutes vorbild. Ein Freund von mir macht seit drei Jahren eine Ausbildung, auf kosten vom Arbeitsamt, er und die anderen Azubis wissen aber jetzt schon das alle durchfallen werden, weil sie nach 3Jahren gerade mal den halben Stoff geschafft haben, weil der Lehrer sich keine wirkliche mühe gibt. Wozu sollen es dann andere???????
    Ich kann nur froh sein das ich arbeit habe, ich wüsste nämlich auch nicht was sonst wäre.
     
  8. Da siehtman wieder wie Arbeitsagenturen und Arbeitgeber zusammenarbeiten um Leute die Job´s suchen keine Chance geben.

    Außerdem ist die ganze Wirtschaft an unsere Arbeitslosigkeit schuld. Wie man schon in der BamS gestern in der Überschrift lesen konnte "Schafft mehr Job´s!" so die Aussage vom Bundeskanzler.

    Giggi
     
  9. EBehrmann

    EBehrmann Halbes Gigabyte

    Keine Chancen geben? Da kann ich auch sagen, da sieht man mal wieder, wie gegebene Chancen nicht genutzt werden.

    Du hast auch Recht, das die ganze Wirtschaft, ich wiederhole, die ganze, an der Arbeitslosigkeit mit Schuld hat. Aber wer oder was ist die Wirtschaft? Wir alle, der Großunternehmer, der Kleinunternehmer und der Verbraucher, wir alle steuern mit unserem Verhalten die Wirtschaft.

    Bevor ich also auf andere zeige, fange ich erst einmal bei mir selber an. Dazu muss ich noch bemerken, dass es heute für jeden leichter ist, als vor 50, 60 Jahren. Doch damals wurde nicht der Kopf in den Sand gesteckt, damals wurde nicht nach staatlicher Unterstützung gerufen, damals wurde angepackt.

    Mr. Ed
     
  10. Ace Piet

    Ace Piet Computerversteher

  11. Ace Piet

    Ace Piet Computerversteher

    > wo ist der schwarze Peter?
    Hier isser:

    __________________[​IMG]
    Peter Hartz, Vorstandsmitglied des Volkswagen-Konzerns, ...
     
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