1. Liebe Forumsgemeinde,

    aufgrund der Bestimmungen, die sich aus der DSGVO ergeben, müssten umfangreiche Anpassungen am Forum vorgenommen werden, die sich für uns nicht wirtschaftlich abbilden lassen. Daher haben wir uns entschlossen, das Forum in seiner aktuellen Form zu archivieren und online bereit zu stellen, jedoch keine Neuanmeldungen oder neuen Kommentare mehr zuzulassen. So ist sichergestellt, dass das gesammelte Wissen nicht verloren geht, und wir die Seite dennoch DSGVO-konform zur Verfügung stellen können.
    Dies wird in den nächsten Tagen umgesetzt.

    Ich danke allen, die sich in den letzten Jahren für Hilfesuchende und auch für das Forum selbst engagiert haben. Ich bin weiterhin für euch erreichbar unter tti(bei)pcwelt.de.
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Kommentar: Ein Amoklauf und die üblichen Killerspiel-Reaktionen

Discussion in 'Ihre Meinung zu Artikeln auf pcwelt.de' started by BigFun, Nov 21, 2006.

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  1. first2

    first2 Kbyte

    Nachdem die Politik hier in Deutschland bisher nicht in der Lage war, sinnvolle Zielvorgaben für eine bedarfsgesättigte Gesellschaft wie die unsere hervorzubringen und nur auf ewig gestrige Wachstumsmechanismen (in der Medizin auch "Krebs" genannt) setzt und dafür die sie gewählt habenden Bürger in immer schlechtere Randbedingungen hineinmanöveriert, nur damit einige Wenige noch was ins Ausland zu exportieren haben und sich damit goldene Nasen verdienen, darf man sich nicht wundern, dass sich bei der Mehrheit der Bürger immer mehr Aggression anhäufen, die genau in den in der lezten Zeit immer häufiger in den Zeitungen zu lesenden Gewaltausbrüchen enden.
    Wer so an den elementaren Funktionsprinzipien des Menschen vorbei regiert, sollte sich über entsprechende Funktionsausfälle auch nicht wundern, es sei denn, er ist wirklich so dumm ich es annehme. Aber ich seh schon, - es scheint mein Fehler zu sein, diese Aggression nicht an irgendwelchen Ballerspielen im PC abzureagieren, so muß ich halt darüber schreiben und die Dummen abwählen.
     
  2. rudicando

    rudicando Kbyte

    Statt gezielt über Ursachen der Tat nach zu denken gehen unsere Politiker und Medien den Weg des geringsten Widerstandes. Ballerspiele zu verbieten verschieb die Bezugsquellen nur ins Illegale und es wird noch schwieriger, gerade für Eltern Einfluß auf ihre Kinder zu nehmen und sie auf ihren Werdegang ins Leben zu begleiten.
    Man kann nichts wirklich verhindern oder verbieten. Meine Eltern waren von dem was ich so getrieben habe nie begeistert, Alkohol bis zum Vollrausch mit 15 Jahren, Zigarretten mit 13 Jahren und hier und da noch ein paar andere "Kleinigkeiten" und Vorfälle.
    Meine Eltern haben sich mit mir und meinen Problemen beschäftigt. Wer rauchen und saufen will muß sich das Geld dafür schon selber verdienen und lernen mit Alkohol verantwortungsbewußt um zu gehen. Das ganze haben wir gemütlich beim Bierchen besprochen.
    Die Realität mittels Ballerspiel und Computer zu verlassen ist wesentlich ungefählicher als Alkohol und Drogen, bloß Jemand der vom Spiel nicht zurück in die Wirklichkeit findet fällt wesentlich mehr auf als der Tote mit der Spritze im Arm im Stadtpark.
    Wir müssen alle helfen das Kinder und Jugendliche nicht den Bezug zum Leben verlieren und es muß Eltern geholfen werden, die das nicht balleine schaffen.
    Die Problem unserer Gesellschaft, nämlich Zukunfstangst wegen Massenarbeitslosigkeit, Klimawandel und Armut vieler Menschen durch ein wirkungsloses Verbot von Spielen lösen zu wollen ist ein reines Ablenkungsmanöver, weil unseren politikern keine wirklichen Lösungen einfallen.
     
  3. steppl

    steppl Halbes Gigabyte

    Sorry für das Fullquote, aber wenn ich mir deinen Beitrag ansehe, frage ich mich nun doch, was jahrelanges Egoshooter-Spielen für krasse Folgen hat.
    :muhaha:
     
  4. Darf man sich nicht seine eigene Meinung bilden?
    http://www.keinmensch.de/
     
  5. UC-Hans

    UC-Hans ROM

    Solche Vorfälle ließen sich durchaus durch staatliches Einwirken minimieren:

    - Kompletter Verbot aller PC- und Videospiele, welche Gewalt beinhalten, zeigen oder den Spieler dazu animieren, diese im Spielgeschehen anzuwenden. Das Werfen von Pixelwasserbomben ist strengstens untersagt, ebenso wie das Verletzen des Gegners durch Kopfsprung. Rayman -> FSK 18

    - Um dem illegalen Erwerb im Internet vorzubeugen: Totale staatliche Zensur des WWW. Ein Gremium des Bundestages gibt ausschließlich Seiten und Inhalte frei, die keine Gewalt, sexuelle oder sonstige illegale Inhalte zeigen. Provider werden dazu verpflichtet, Anfragen ihrer Kunden ausschließlich über ein Content-Filter (ein Proxy) der Bundesregierung laufen zu lassen. Mails und sonstige Echzeitkommunikation wird erst nach Einsehen einer Behörde und Autorisierung an den Empfänger weitergeleitet. Zweifelhafte Inhalte unterliegen der Zustimmung von Angie Ferkel.

    - Leistungsempfänger von ALG II werden zur täglich 10-stündigen Inhaltskontrolle verpflichtet -> Arbeit für das soziale Allgemeinwesen. Die Aufsicht übernimmt Franz Müntefairing

    - Einführung der staatlichen "Digital Security & Control"-Steuer. Ideal: Alt-Minister Otto Chilli kehrt in die Politikszene zurück, da er über weitreichende Kenntnisse verfügt

    - Microhard wird dazu verpflichtet, sämtliche Doors-Versionen mit einem Violence- und ****detection® auszustatten. Sollte das OS einen Verstoß erkennen, wird der Computer gesperrt und die beim BKA installierte Harddisk analysiert. Lokale Datenträger sind ab sofort strengstens untersagt. Pinux und andere Beriebssysteme sind generell verboten.

    ---

    Bitte nicht falsch verstehen, selbstverständlich ist dies Satire. Ich halte diese ganze Debatte einfach für lächerlich. Anscheinend scheinen sich Journalisten und Politiker über solche Ereignisse zu freuen, damit sie ihre Profilneurose stillen können. Das Problem der Gewalt ist nicht das Problem der Spieleindustrie, sondern das Versagen der Politik und der Gesellschaft, die zunehmends durch die sozialen Probleme verroht. Kinder wachsen in Armutsverhältnissen und asozialen Familien auf, das ist das Problem. Asozial heißt nicht arm. Asozial ist alles, was sich gegen jeden einzelnen der Gesellschaft richtet. wenn Familie und staatliche Instuitionen nicht ihrer Fürsorgepflicht nachkommen, ist dies asozial, genau wie jene Politiker, die diese Defizite unterstützen und unterstützt haben. Was geschieht, wenn Politiker sich profilieren wollen, sieht man an Hartz IV. Hier profilierte sich Gerhard Schröder und erklärte einen Einzelfall zur Chefsache - mit verherenden Folgen. Hartz IV führt auch zur Verrohung und Desensibilisierung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die aufgrund ärmlicher Verhältnisse an den Rand der sozialen Gesellschaft gedrückt werden. Hilfeschreie werden nicht wahrgenommen. Warum? Weil mittlerweile derart viele "Need Backup" rufen, dass sie niemand mehr wahrnimmt. Es ist die Macht der Gewohnheit. Die Folgen der Gewohnheit und des Blindseins werden am Beispiel dieses Amoklaufes wieder ins Bewußtsein gerufen. Aber nur von kurzer Dauer. In Wahrheit geht es den Berichterstattern nicht um das tragische Schicksal, sondern um Auflagenhöhe oder Einschaltquote. Stichworte, wie CS, Doom 3 oder Videospiele allgemein dienen nur als Aufhänger, um das Interesse der Unwissenden zu schüren.

    Tatsache ist, dass JEDER Erwachsene das Recht haben sollte, in seinen eigenen vier Wänden das Tun und Lassen zu können, was ihm beliebt - solange er damit andere nicht in Gefahr bringt oder belästigt. Ich halte den zu allzu freizügigen Umgang der Gesellschaft mit sexuellen Themen und Inhalten für weitaus verrohender und menschlich verachtender, als das Spielen von Computerspielen. In nahezu jedem ****o werden Frauen als Lustmaschinen dargestellt, die bedingungslos den Gelüsten der Männerwelt unterliegen. Jugendliche und junge Männer könnten den Eindruck bekommen, dass dies die wahre Welt zu sein scheint. Der wahre Hintergrund der Sexualität, der Liebe und Zuneigung zugrunde liegen sollte, wird in der Gesellschaft kaum wahrgenommen und gelebt. Bevor man sich also an den Videpspielen zu schaffen macht, sollte man erst einmal derartige Themen ansprechen, welche die Menschen wieder zueinander finden lassen. Dem 18-jährigen hat es an Aufmerksamt und somit sicherlich auch an Liebe gefehlt. Seine Affinität für C.S. & Co. ist nicht sonderlich relevant sondern nur ein Nebenschauplatz, der von nichtsahnenden und weltfremden Möchtegernmoralaposteln ins Zentrum gerückt wird.

    Ich bin kein sonderlicher Freund der PC Welt, möchte dem Redakteur aber meine Hochachtung für seine neutrale und autonome Berichterstattung aussprechen.

    Beste Grüße

    Hans
     
  6. steppl

    steppl Halbes Gigabyte

    Ups, ist sie das nicht? :eek: :D

    Der wahre Grund dafür ist Fortpflanzung. Deine Wahrheit entstammt den Religionen.

    Vorher hieß es Sozialhilfe, und reicher waren die Menschen damit auch nicht.

    Stimmt, aber den Amokläufer kann man nicht mehr fragen, was ihn denn nun andere hat in Gefahr bringen lassen.

    Für Mönche mag das zutreffen.
    Aber wie schreibst du oben:
    Irgendwas müssen die Politiker ja tun, ob es nun blinder Aktionismus ist oder nicht. Wir erwarten das doch. Und wenn es nur hilft, einen Menschen vor der Verrohung durch Metzgerspiele zu schützen, ist doch schon was gewonnen.

    Ich denke aber, dass es schon immer Menschen mit derartigen Defekten gegeben hat und immer geben wird, ich finde es müßig, überhaupt nach Schuldigen zu suchen. Insbesondere diese bei den Eltern zu suchen finde ich infam.
    Ich kenne ein paar Leute, die psyschich labile Phasen hatten und nur einen Hauch vom Amoklauf entfernt waren. Da hatte niemand "Schuld", es "ergab" sich einfach so.
     
  7. zwilling

    zwilling Viertel Gigabyte

    Ich habe den Eindruck, dass Beiträge, die sich gegen "Killerspiele" äußern, kaum gelesen werden. Wenn doch jemand etwas kritisches lesen möchte, hier ist ein Link

    Mörderische Medien Die Killer-Konditionierung - Wissen - sueddeutsche.de

    ... und für Kurzleser ein Zitat daraus:

    Eines der beliebtesten Computerspiele, Doom, wird vom Marine Corps der USA als Trainingsmittel benutzt.
     
  8. Thor Branke

    Thor Branke CD-R 80

    Schaltet doch mal auf PHOENIX. (22.15 Uhr)

    Da haben sich gerade die üblichen Verdächtigen zur Plauderstunde verabredet. :kaffee:
     
  9. hopi

    hopi Guest

    Jeder geplante, durchgeführte oder verhinderte Amoklauf macht betroffen. Zu allererst gilt auch mein Mitgefühl den Angehörigen, Traumatisierten und Verletzten. Zeitgleich reagieren Politiker und Medien nach einem immer wiederkehrenden Verhaltensmuster, ohne ernsthaft über die eigentlichen Ursachen nachzudenken. Nicht die brutalen PC-Spiele, über deren Wert und (Un-)Sinn sich sicherlich vortrefflich streiten lässt, sind Ursache für das menschenverachtende Verhalten eines Bastian B. In seinem Abschiedbrief wird deutlich, dass er selbst seine soziale Situation als Ursache
    sieht: Leistungsdruck, soziale Auslese, Markenwahn, Wertigkeit nach Größe des Geldbeutels, Zukunftsangst, Ausweglosigkeit ... All das darf kein Grund sein, zur Waffe zu greifen. Wer jetzt aber die virtuelle Computerspielwelt als Feindbild ausmacht und lauthals nach Verboten ruft, verzichtet auf ernsthafte Ursachensuche und versucht, den wahren Zustand dieser Gesellschaft zu ignorieren und sich an den realen Problemen junger Menschen vorbeizumogeln. Abhilfe schafft da sicher kein Verbot von Computerspielen, sondern nur Aufklärung. Wichtiger ist aber ein soziales, gerechtes Miteinander, das niemanden an den Rand der Gesellschaft drängt, ausgrenzt und ins soziale Aus stößt.
     
  10. kuhn73

    kuhn73 Megabyte

    WOW, was für eine Referenz... :D
     
  11. brava

    brava Byte

    Hallo zusammen,

    ich bin jetzt 24 Jahre alt, und habe seit ca. 18 Jahren einen PC :)
    Ich kann mich jetzt nicht mehr richtig erinnern, aber irgendwann habe ich angefangen "Egoshooter" zu spielen... DOOM, Quake, Redneck Rampage, Quake 2, Halflive, uswusf.
    In der gleichen Zeit habe ich auch Filme wie "Gesichter des Todes" o.ä. angeschaut. Somit habe ich mich ständig von solchen gewaltverherlichenden Medien berieseln lassen.
    --> bleibende Schäden ??? Nein, im Gegenteil, ich habe einen sehr veranwortungsvollen Beruf in der EDV Branche. Bis zum heutigen Tage habe ich noch nicht einmal bei einer "normalen" Schlägerei unter Teenager teilgenommen.

    Ich glaube, dass das Motiv für eine solche Tat nicht von Computerspielen her führt, sondern vom allgemeinen Zustand des jeweiligen Menschen, Familienverhältnis, soziale Kontakte etc.
     
  12. BLUE-SKY

    BLUE-SKY Megabyte

    Die Forderung von Edmund Stoiber jetzt Sog. Killerspiele zu verbieten zeugt doch nur von der Unfähigkeit unserer Gewählten Volkszertreter und das die Politik mit ihrem Latain am Ende ist. Ich meine ein Verbot bringt überhaupt nichts wenn es solche spiele nicht mehr zu kaufen gibt dann greift man auf irgendwelche Illegalen Quellen zurück, und das Widerrum erhöht doch nur den Reiz an diesen spielen. hier muss der Hebel bereits im Kindergarten angesetzt werden ich sage nur Erziehung zur Medienkompetenz. Diese dikussion hatten wir schon mal vor 4 Jahren als ein Irrer in erfurth 16 Menschen getötet hat, was hat sich seitdem geändert NICHTS.
     
  13. zwilling

    zwilling Viertel Gigabyte

    Das Motiv für den Amoklauf hat überhaupt nichts mit den Computerspielen zu tun. Das Motiv kennen wir nicht. Die Computerspiele können lediglich die Hemmschwelle senken. Dass sie das tun, zeigen die positiven Erfahrungen bei der US-Army, wo die Bereitschaft zum Töten unter anderem mit solchen Spielen trainiert wird.
     
  14. RaBerti1

    RaBerti1 Viertel Gigabyte

  15. RaBerti1

    RaBerti1 Viertel Gigabyte

    Die anderen Beiträge hab ich noch nicht gelesen, daher meine Frage:

    Was berechtigt Dich zu der Annahme, daß die Eltern des Amokläufers noch irgendeinen Einfluß auf ihn gehabt hätten?

    Guck Dir einen aufmüpfigen 13jährigen an, der in positiver Kenntnis des Jugendstrafrechts den Richtern und der Polizei eine lange Nase dreht und nach dem Verhör bei der Polizei als erstes mal klauen geht. Glaubst Du im Ernst, daß es Eltern gibt, die da noch Einfluß haben?

    Und der 18jährige? Was weiß man denn über den? Nyschte. Also woher kommt dann das Urteil -DEIN URTEIL- über die Eltern?

    MfG Raberti
     
  16. kuhn73

    kuhn73 Megabyte

    Und wo ist da der Unterschied zum 0815-Counterstrike-Berserker? Von wegen Hemmschwelle senken?
     
  17. F1FOne

    F1FOne Byte

    Guter Artikel, Herr Pilzweger

    Und nicht immer gleich aus dem gleichen Kanonenrohr feuern. Das zeigen Sie hier sehr gut auf. Blindgänger sind sonst vorprogrammiert. Apropro Kanonen: Ist doch das gleiche mit den Medizinern, viel gelernt, nichts begriffen. Immer das Gleiche: Mit hohen Dosen Antibiotika Krankheiten 'bekämpfen'. Wo nur Symptome bekämpft werden, und die Ursachen und der involvierte Mensch relativ unbeachtet bleiben, kann doch einfach nichts Gutes herauskommen.

    Gewisse Computerspiele könnten, müssen aber nicht zwangsläufig, einen Einfluss auf gewisse Verhaltensweisen haben. Hinterfragen sollten wir uns erst einmal, was bloss mit unserer Gesellschaft los ist, dass solch schreckliche Tragödien passieren. Die entsprechenden Computerspiele liefert unsere liebe Gesellschaft nämlich unseren Kids ungefragt aus, um sie dann sofort wieder als 'Bös' zu verdammen, wenn's schief geht...
    Ob wohl das 'schief' gehen Teil des Gesellschaftsspiels ist?
     
  18. wpasternak

    wpasternak Kbyte

    Naja, das da wieder die typische Reaktion in der Politik ist die danach kommen wird war klar. Daß man bei Amokläufern aber immer wieder rausfindet daß sie solche Spiele gezockt haben liegt wohl auch einfach daran, daß solche Spiele aber auch ziemlich weite Verbreitung haben. Ich spiel die selber gelegentlich, auch etliche in meinem Bekanntenkreis, und sind alle inklusive mir recht umgängliche Leute.

    Wenn jemand so abdreht daß er eine solche Tat begeht, dann hat er bereits vorher ein ganz ernsthaftes psychisches Problem. Da mögen dann gewaltverherrlichende Spiele und Filme mit eine Rolle spielen - aber man kann das nicht generell darauf schieben.

    Da könnte man genausogut ab sofort alle Autos verbieten, weil es unter all den vernünftigen Autofahrern einen minimalen Prozentsatz gibt, der nicht kapiert daß Straßen keine Rennstrecken sind und man nicht damit protzen muß wie schnell man fahren kann. Da liegt das Problem aber auch nicht bei den Autos.

    Was die oben erwähnte Senkung der Hemmschwelle betrifft, die die US Army damit trainiert, das halte ich für Humbug. Die Hemmschwelle zu töten ist auf ganz natürliche Weise umso weniger vorhanden je weniger man mit seinen Opfern in Kontakt kommt. Da es in Ego-Shootern keine echten Opfer sind ist die Hemmschwelle nicht da, weil man genau weiß daß man damit niemandem echten Schaden zufügt. Ein Infanteriesoldat der seinem Gegner im Nahkampf gegenübersteht hat eine größere Hemmschwelle, da er sein Opfer sieht und er die Folgen seines tuns miterlebt - wobei die Hemmschwelle im Regelfall hier schlichtweg durch den Selbsterhaltungstrieb überwunden wird. Ein Bomberpilot der seine Ladung abwirft bekommt nichts davon mit was er am Boden damit anrichtet -> Hemmschwelle klein bis nicht vorhanden. So funktioniert die menschliche Psyche in dieser Hinsicht.

    Wenn aber einer ausrastet und auf unschuldige Menschen schiesst, und dabei in Kauf nimmt daß diese verletzt oder getötet werden, dann hat der ein psychisches Problem. Das ist für den dann der letzte Schrei nach Rache oder Beachtung, je nachdem wie sich das bei ihm entwickelt hat. Und verhindern lassen wird sich sowas nicht durch ein Verbot von Ego-Shootern. Amokläufer gab es schon vor Egoshootern.
     
  19. Tenschu

    Tenschu ROM

    Früher haben wir Räuber und Gendarme oder Cowboy und Indianer gespielt, so um 1976 :-) Da das heute aber zimlich doof mit 36 Jahren aussehen würde, spiele ich eben Counter Strike.

    Die Schuld in die Schuhe von Spieleentwicklern zu schieben ist ja für die Politiker eine ganz einfache Nummer. Ich behaupte mal die wissen gar nicht was Counter Strike oder haben es je mal gespielt.

    Ich denke man sollte vielmehr das Umfeld eines Amokläufers betrachten. Vorlieben zu töten, Waffensammeln, soziales Umfeld, Mobbing in der Schule, Erziehung im Elternhaus.
     
  20. zwilling

    zwilling Viertel Gigabyte

    Ich habe nichts dagegen, dass Du annimmst, dass die Hemmschwelle durch solche Spiele eventuell noch erhöht wird. Vielleicht konstruierst Du ja noch die These, dass potentielle Mörder sich durch solche Spiele so abreagieren, dass sie zu friedlichen Mitbürgern mutieren. Das könnte erklären, warum die Amerikaner im Irak so erfolglos sind. Sie trainieren ihre Truppen mit solchen Spielen (siehe hier) und die sind dann nicht mehr in der Lage, wirkliche Terroristen abzuknallen.
     
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