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Fünf Jahre Haft für Handel mit Selbstmordpillen gefordert

Discussion in 'Ihre Meinung zu Artikeln auf pcwelt.de' started by Admiral, Jan 23, 2007.

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  1. zwilling

    zwilling Viertel Gigabyte

    In der Schweiz ist die Gesetzeslage offenbar deutlich liberaler. Der Stern hatte vor ein paar Wochen einen Bericht mit Interviews von Leuten, die schwer krank waren und Mitglieder in einer schweizer Vereinigung waren, die den Freitod möglich macht. Siehe hier!
     
  2. buddy2002

    buddy2002 Megabyte

    Ja, in die Schweiz gibt es deshalb einen Selbstmordtourismus wie früher bei der Abreibung nach Holland.
     
  3. wpasternak

    wpasternak Kbyte

    Der Händler gehört auf jeden Fall bestraft, hart meiner Meinung nach.

    Sicher hat er nicht direkt darauf eingewirkt, daß diese Leute sich umbringen wollen. Aber es gibt zwei ganz definitive Gründe warum ich für eine Strafe bin.

    1. Hat er auch keinen Einfluss und keine Kontrolle darüber, ob die Medikamente tatsächlich von dem an den er sie liefert zum Zweck der Selbsttötung eingenommen werden. Genauso gut könnten sie für einen Mord benutzt werden. In dem Fall ist es dann völlig egal ob er illegal Waffen oder Medikamente verkauft, er hat die Mittel zur Verfügung gestellt, oder nimmt dies zumindest billigend in Kauf. Seine Hände in Unschuld zu waschen ist da meiner Meinung nach absolut nicht drin.

    2. Was ist der Grund dafür daß sich jemand selbst umbringen will? Wo ich noch Verständnsi dafür aufbringe ist, wenn jemand unheilbar krank ist (nicht unbedingt todkrank), und sein Leben lang Qualen leiden müsste - oder aber einem qualvollen Tod erwarten muß. Aber - und da hört das Verständnis für den Verkauf dieser Medikamente auch wieder auf - gibt es genug Leute die psychische Probleme haben, oder aufgrund schwieriger sozialer Situationen aus dem Leben scheiden wollen. Und einem guten Teil solcher Menschen kann geholfen werden. Psychische Krankheiten, Stress, oder schwierige Alltagsprobleme können einen Menschen sein Leben aussichtslos erscheinen lassen. Aber im Einzelfall ist es fraglich ob dieser Mensch aufgrund seiner psychischen Erkrankung oder Lebenssituation überhaupt in der Lage ist dies selbst objektiv zu beurteilen. Und DAS sind die Menschen, bei denen ich es dann als Kapitalverbrechen ansehe ihnen tödliche Medikamente zu verkaufen. Weil nicht ein einfach gemachter Freitod ist das was sie brauchen, sondern richtige Hilfe von den Menschen in ihrem Umfeld und von Profis.
     
  4. wuschel109

    wuschel109 Byte

    Wenn sich jemand selbst umbringen will, kann man ihn selten genug davon abhalten, so traurig das auch ist.

    Meiner Meinung nach ist die Strafe für diesen Händler gerechtfertigt, weil er wissentlich den Tod anderer Menschen ermöglicht hat.
    Ich könnte damit nicht mehr ruhig schlafen ....

    Na ja, was das mit dem "geholfen werden" betrifft, muß ich dir leider mitteilen, daß eine echte Hilfe kaum in Sicht ist.

    Was passiert denn mit depressiven Menschen, die sich in Behandlung begeben?
    1. Sie werden mit Psychopharmaka vollgepumpt, die reichlich Nebenwirkungen haben, die dann wieder mit anderen Medikamenten behandelt werden müssen.
    2. Sie bekommen mit viel Glück "Gesprächstherapien" genehmigt, bei denen ein Psychiater oder Psychotherapeut versucht, die Ursache der Depression zu ergründen. Damit ist dann eine mögliche Ursache bekannt, aber wie die Ursache zu beseitigen ist, kann oft leider nicht ergründet werden.

    Also, wo ist da die Hilfe???? :bitte:
    Abgesehen davon, versuch doch einmal, von den "Menschen in deinem Umfeld" Hilfe zu bekommen ...:baeh:
     
  5. steppl

    steppl Halbes Gigabyte

    1. gibt es einen Unterschied zwischen "depressiv" und "Depressionen",der ist enorm.
    2. Werden auch Menschen mit Depressionen nicht einfach vollgepumpt. Antidepressiva sind relativ nebenwirkungsfrei.

    Viel Glück braucht man nicht, eher Geduld durch lange Wartelisten. Und man muss es erkennen bzw. sich selbst eingestehen.

    Es gibt sicher therapieresistente Fälle, aber die Erfolgsquote ist grundsätzlich nicht soo übel.
     
  6. EBehrmann

    EBehrmann Halbes Gigabyte

    Wenn der Baumarkt Kettensägen verkauft, hat er auch keinen Einfluss und keine Kontrolle darüber, ob die säge tatsächlich für die ihr zugedachten Zweck verwendet wird. Die Säge könnte auch für einen Mord oder ein Attentat genutzt werden.

    Ansonsten, ja, auch wenn eine Lage aussichtslos erscheint, geht es weiter und sehr oft auch irgendwann wieder aufwärts. Das habe ich selber erlebt. Egal, ob Hartz IV, oder hoch verschuldet, es geht weiter und es wird einem heute relativ leicht gemacht, auch aus selbstverschuldeten Krisen herauszukommen.

    Aber andererseits, wenn jemand nicht mehr weiterleben will, wer gibt einem das recht, ihn zum Leben zu zwingen. Es ist sein Leben, es ist sein Körper und wenn er meint, es ist genug, dann ist es seine Sache. Egal ob 18 oder 80 Jahre alt. Derjenige ist volljährig und sollte über sich und seinen Körper selber bestimmen dürfen.
     
  7. pussycat

    pussycat Megabyte

    Darum geht es hier doch gar nicht, ob jemand das Recht haben darf, sich selbst zu töten, sondern um die Haftstrafe für den Handel mit Selbstmordpillen, und die sollte so hoch wie möglich ausfallen, denn der Angeklagte hat aus reiner Geldgier gehandelt.
     
  8. Thor Branke

    Thor Branke CD-R 80

    Das hängt davon ab, wo Du landest.
    Antidepressiva sind mitunter noch nicht einmal zur Gänze erforscht, z.B. Opipramoldihydrochlorid (Insidon), was in D am häufigsten verabreicht wird. Mittel wie *remergil* und ähnliche setzen Dich schon in geringsten Mengen (Startdosis sind 25mg) für ca. 18 Stunden außer Gefecht. Dir geht es zwar prima (Stimmungsaufheller), aber Deine Wahrnehmung leidet (Konzentrationsvermögen leidet; die Welt "bewegt" mit sich 1-2 Sekunden Verspätung nach einer Bewegung wieder in Position - geiles Gefühl :D ).

    Das hängt ganz stark davon ab, wo Du in Deutschland nach Hilfe suchst (Therapeutenüberangebot / -unterversorgung). Du kannst ebensogut 2-3 Jahre im AB hängen bleiben, also noch nicht einmal einen Erstgesprächstermin vereinbaren können.
    Es hilft sehr, hier die gleichen Mittel wie bei einer Bewerbung anzuwenden: mache Dein Anliegen mit den richtigen Worten interessant. Sprüche mit brüchiger, selbstmitleidsschwangerer Stimme wie "Hilfe, ich habe Depressionen und Panikattacken!" landen auch bei Therapeuten allzugerne auf der Trollwiese.

    Wer sein Problem erkannt und akzeptiert hat, sollte seine Anfragen zukunftsgerichtet formulieren. "Ich benötige Ihre Unterstützung auf dem Weg aus der Krise, meine Zielsetzung ist... ." (nicht zu detailiert).

    Traurig, aber wahr... :nixwissen


    Unbedingt, aber ob Therapieresistenz vorliegt, hängt auch von der Flexibilität des Therapeuten in der Wahl seiner Behandlungsmethoden ab. Wer merkt, nach der einen Methode nicht weiterzukommen, sollte versuchen, zu einem Therapeuten mit anderem Ansatz (zumeist innerhalb entweder der Verhaltens- oder der Tiefenpsychologie) zu wechseln. Auch die Chemie zwischen Therapeut und Patient muss stimmen, wobei einmal mehr der erste Eindruck entscheidend ist.

    Wer sich nicht behandeln lassen will, weil er sich seine "Schwäche" (noch) nicht eingestehen mag, dem fehlt zumeist der Leidensdruck. Aber der kommt so sicher, wie das Amen in der Kirche. Alles eine Frage der Zeit. :D
     
  9. pussycat

    pussycat Megabyte

    Du sprichst aus eigener Erfahrung?
    Oder hast Du das irgendwo gelesen?
     
  10. EBehrmann

    EBehrmann Halbes Gigabyte

    War vor längerer Zeit ein Bericht im Fernsehen, kann aber nicht mehr sagen welches Programm. Kein reisserischer Bericht, das Interview mit der Tochter der verstorbenen stimmte einen schon nachdenklich.

    Warum? Weil der Gesetzgeber es einem nicht ermöglicht, dann ruhig und friedlich zu sterben, wann man es selber möchte?

    Und was ist dagegen zu sagen? Ist das handeln vieler nicht auch von Geldgier bestimmt? Gehen viele nicht alleine aus Geldgier zur Arbeit? Wobei es noch nicht einmal Geldgier ist, sondern der Wunsch nach den Dingen, die man sich von dem Geld kaufen kann.
     
  11. Thor Branke

    Thor Branke CD-R 80

    Das war ein Selbstversuch! :D

    Nie wieder! :no: - :dagegen:
     
  12. pussycat

    pussycat Megabyte

    @********-Tischler

    Du solltest mal das Buch lesen:

    Töten aus Mitleid? Von Prof. Dr. Theo R. Payk

    Das Buch ist gegen die Freigabe der aktiven Sterbehilfe gerichtet, denn diese würde die Hemmschwelle zur Tötung absenken und das Gewissen von Ärzten gegenüber der Euthanasie immunisieren. Der Autor plädiert vielmehr für die Entwicklung der schmerzlindernden, sterbebegleitenden Heil- und Pflegekunde und für die Ausweitung der Hospizbewegung.
     
  13. Werner-walter

    Werner-walter Viertel Gigabyte

    Wo steht es denn, dass Selbstmord verboten ist und wer soll das verhindern.

    Wenn jemand sich ernsthaft umbringen will, dann hält ihn auch keiner davon ab. Nur soll er Unschuldige nicht mit nehmen, z.B. durch einen Autounfall oder ähnliches.
     
  14. Werner-walter

    Werner-walter Viertel Gigabyte

    Stell Dir einfach mal vor, Du bist alt und krank, hast Schmerzen ohne Ende. Jeder Hund bekommt die Gnadenspritze, aber du musst bis zum bitteren Ende leiden. Dann denkst Du sicher anders darüber.

    Ich habe dass als Kind mal mitbekommen und bis heute die Schreie eines Krebskranken nicht vergessen.

    Dann bist du sicher froh, wenn die Ärzte Dir das Sterben erleichtern.
     
  15. Thor Branke

    Thor Branke CD-R 80

    Auch ohne direkte Schädigung Dritter ist es sehr schlimm, wenn sich jemand "nur" vor einen Zug schmeißt.
    Die Zugführer verwinden derart entsetzliche Erlebnis mitunter ihr Leben lang nicht (Selbstvorwürfe).
     
  16. pussycat

    pussycat Megabyte

    Kann man sich auch spaßhaft umbringen? :rolleyes:

    Das sollte man als Lebensmüder bedenken:

    Nach einem missglückten Selbstmord landet man in der geschlossenen Abteilung der Psychiatrie. Auch schrecklich.
     
  17. Werner-walter

    Werner-walter Viertel Gigabyte

    @Thor Branke, genau das meinte ich. Ob vor ein Auto, den Zug oder die Straßenbahn, für den Fahrzeuglenker wird es ein Alptraum.

    @*****cat, Selbstmord wird niemand aus Spaß begehen. Und einsperren, in die Klappsmühle, macht die Sache auch nicht besser.

    Bei nächster Gelegenheit wird der Suizid wiederholt.

    Vielleicht ist es für uns unvorstellbar, uns in eine solche Situation hinein zu denken? Aber wenn jemand am Ende ist?
     
  18. Thor Branke

    Thor Branke CD-R 80

    Ja, aber nur einmal... :D

    Unbedingt, aber Du wirst dort nicht auf ewig verwahrt. Ich habe vereinzelt Leute kennengelernt, die bereits nach sechs Wochen wieder "in Freiheit" waren, weil Sie durch das Suizidversuchserlebnis gewissermaßen wieder "eingenordet" wurden (Kurzschlussreaktionen). Bei dem Thema scheint viel mehr möglich zu sein, als auf den ersten Blick erkennbar ist.
     
  19. pussycat

    pussycat Megabyte

    Wohl kaum, aber Deine Ausdruckweise war unglücklich gewählt.

    Es hätte heißen müssen:

    Wenn jemand den ernsthaften Wunsch hat, sich umzubringen…
     
  20. EBehrmann

    EBehrmann Halbes Gigabyte

    Aus Spaß nicht, aber so mancher Selbstmordversuch ist nicht wirklich Ernst gemeint. Da gibt es die unterschiedlichsten Gründe, z.B.: Hilferuf, Drohung oder Erpressung. Meist werden diese Selbstmordversuche so geplant, dass man noch rechtzeitig gefunden wird.

    Passiert aber auch, dass man dann eben nicht rechtzeitig gefunden wird.
     
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