1. Liebe Forumsgemeinde,

    aufgrund der Bestimmungen, die sich aus der DSGVO ergeben, müssten umfangreiche Anpassungen am Forum vorgenommen werden, die sich für uns nicht wirtschaftlich abbilden lassen. Daher haben wir uns entschlossen, das Forum in seiner aktuellen Form zu archivieren und online bereit zu stellen, jedoch keine Neuanmeldungen oder neuen Kommentare mehr zuzulassen. So ist sichergestellt, dass das gesammelte Wissen nicht verloren geht, und wir die Seite dennoch DSGVO-konform zur Verfügung stellen können.
    Dies wird in den nächsten Tagen umgesetzt.

    Ich danke allen, die sich in den letzten Jahren für Hilfesuchende und auch für das Forum selbst engagiert haben. Ich bin weiterhin für euch erreichbar unter tti(bei)pcwelt.de.
    Dismiss Notice

Neuer Dienst: Kinder per Handy orten

Discussion in 'Ihre Meinung zu Artikeln auf pcwelt.de' started by DSB, Oct 30, 2003.

Thread Status:
Not open for further replies.
  1. lpofo

    lpofo Byte

    Hallo Leute!

    Die Technik um die es hier geht an sich ist sicherlich nicht schlecht; schlecht wird sie IMNSHO erst, wenn sie falsch angewendet wird. Und hier scheint mir ein Fall vorzuliegen, bei dem eine Technik entwickelt wurde, für die krampfhaft nach Anwendungsmöglichkeiten gesucht wird.

    Allein das Zitat "Da kann man auch überprüfen, ob das Kind tatsächlich in der Schule ist" finde ich persönlich mehr als idiotisch.

    Was ist, wenn nun ein auf diese Weise überwachtes Kind sein Handy einem Schulfreund mitgibt und selbst schwänzt? Am Elternsprechtag macht der Lehrer die Eltern aufmerksam, dass das Kind nur mehr sporadisch zum Unterricht erscheint. Ich persönlich vermute, dass die Eltern den Lehrer anpöbeln werden, warum er sich in die Erziehung ihres Kindes einmischt, und ihm den Auszug des Netzbetreibes vorliegen, der natürlich absolut beweißt, dass ihr Sprößling serwohl im Unterricht war. Dafür werden sie ein Disziplinarverfahren (gegen den Lehrer(!)) einleiten, da der ja nichteinmal die scheinbare Anwesenheit des Kindes bemerkt.

    Das einzig konsequente an so einer Kindererziehung ist wohl das Verstoßen gegen den Grundsatz, soziale Probleme nicht mit technischen Mitteln lösen zu wollen.

    Das heißt jetzt nicht, dass alle Eltern bis zum Elternsprechtag warten, oder gar jeden Tag in die Schule anrufen sollen, um die Anwesenheit ihres Kindes festzustellen. Es gibt da nämlich viel bessere Mittel, die verursachen nicht einmal Telefonkosten: Die nennt sich Beschäftigung mit dem Kind. Ist es denn wirklich überhaupt nicht mehr normal, dass Eltern ihre Kinder fragen, wie es ihnen "in der Schule geht", was sie erlebt haben und welche Probleme sie haben.

    In der heutigen Elterngeneration scheint Familie einen immer unwichtigeren Stellenwert zu bekommen. Auf der einen Seite möchten Frauen selbst Karriere machen, auf der anderen Seite Männer nicht darauf verzichten. Und von den eigenen Eltern (also vom Kind aus gesehen Großeltern) müssen ja die meisten Eltern flüchten, sodass auch sie für die Kinder nicht zur Verfügung stehen.

    Leider werden von den Medien her große Ängste geschnürt, und sinnlose Technik als Abhilfmaßnahme angeprießen. Das Geschäft mit der Angst blüht - selbst wenn ansonsten die Wirtschaft eher rückläufig ist. Manchmal meint man echt, die Leute wollen nur verarscht werden.

    Also wie gesagt: Nichts gegen die Technik - aber: Soziale Probleme lassen sich trotzdem nicht lösen.

    LG, Fritzi
     
  2. DSB

    DSB Byte

    Was meint ihr wie lange es dauert bis das erste Urteil vom Bundesverfassungsgericht gibt, das die Nutzung dieses "Service" (nurnoch) der Polize gestattet..

    An alle Schüler/Betroffenen:
    Macht eure Handys aus wenn ihr sie nicht braucht, bzw benuzt mehrere (Prepaid-)Simkarten.

    Sabotiert diesen "Dienst" wo es geht!

    Gruß DSB
     
  3. lpofo

    lpofo Byte

    @Spanfellner: So einfach ist das auch nicht. Spätestens seit es Notebook-Klassen gibt, sind wohl Regelungen wie "private Elektrogeräte müssen während des Unterrichts ausgeschaltet sein" in der Schulordnung als veraltet anzusehen. Außerdem weiß man (als End-User) oft gar nicht, was die Gerätschaften im vermeindlichen Aus / Stand-By alles noch treiben.

    Abgesehen davon, schalte ich bei meinem Händie meistens auch nur die "akustischen Signale" aus, die Akkus halten ja lang genug und werden dadurch IMHO besser trainiert.

    Einzig interessant in dieser Hinsicht finde ich, wie sich ein solches Dauer-Online mit der Paranoia vor Händie-Strahlen verträgt.

    LG, Fritzi

    PS: Die Schreibung des Händie habe ich bewusst gewählt, um zu zeigen, dass dieses Wort derzeitig nur im deutschsprachigen Raum zu finden ist. Die Herkunft des Wortes vernachlässige ich dabei bewusst.
     
  4. Mhh, das kuriose daran find ich au, des in jeder Schule des Handy sowieso aus sein muss ! Daher wird das ganze nix bringen :o)
     
  5. Devilkind

    Devilkind Byte

    Warum pflanzt man den Kindern nicht gleich einen Ortungschip in den Körper ein. Am besten einen den man nicht durch äußere Einflüsse stören, denn das is die einzigste Möglichkeit Gewaltverbrechen an Kindern zu verhindern.

    Aber wohin bringt uns das? Sollte sowas wirklich mal gemacht werden dann sind die Kinder nicht mehr unsere Zukunft sondern unser Ende, denn sie werden nicht mehr die Möglichkeit besitzen sich selbst zu entfalten und so die Zukunft nach ihrem Willen zu gestalten.

    Wenn man Gewaltverbrechen an Kindern im Vorfeld verhindern möchte dann sollte man die Strafen für Menschen die ein solches Verbrechen machen höher machen und strenger durchsetzen. Wieviele Kindervergewaltiger kommen schon nach wenigen Jahren aus dem Gefängnis oder gehen erst gar nicht rein, da sie eine Therapie machen und dann als "geheilt" entlassen werden.

    Im Vorfeld kann man im Grunde kein Verbrechen verhindern, dazu müsste man allen Menschen auf der Welt schon den Gedanken an Gewalt aus dem Gehirn entfernen und das is recht schwer und gefährlich.

    Dieses ganze Gerede über ein Ortunsdienst per Handy is der totale Schwachsinn. Und wird nichts nützen. Da sollten sich die betreffenden Leute wieder hinsetzen und sich was anderes ausdenken.
     
  6. RaBerti1

    RaBerti1 Viertel Gigabyte

    Das Dämliche an der ganzen Geschichte ist dann natürlich noch, daß erwachsen werdende Kinder die Überwachungsmöglichkeit schnell ablehnen werden. Und die jüngeren Kinder sind durch Besitz eines Handys dem Streß ausgesetzt, daß sowas die Begehrlichkeiten bei älteren Kindern und Jugendlichen weckt, die sowas auch mal ganz gern klauen oder sogar rauben. Davon hat sicher auch schon jeder in der Zeitung gelesen: Gewalt an der Bushaltestelle, Gewalt in der Straßenbahn, Gewalt auf dem Schulhof... Und dann soll ich mein Kind zusätzlich gefährden, indem ich ihm ein Handy mitgebe?

    MfG Raberti
     
  7. RaBerti1

    RaBerti1 Viertel Gigabyte

    Laß mal ein ausgeschaltetes Handy neben einem Anrufbeantworter liegen. Ich glaub das erst dann nicht mehr, wenn ich die Software dafür selbst geschrieben hab. Und bis dahin wirds noch ein paar Jährchen dauern...

    MfG Raberti
     
  8. Chris2003

    Chris2003 Kbyte

    @M8
    Wie denn??
    Wie funktioniert das technisch?
    Ich kann mir das schlecht vorstellen, wäre um Erläuterung dankbar!
     
  9. M8

    M8 Byte

    "Wofür soll das gut sein? Glaubst Du etwa, daß ausgeschaltete Handys senden können?"

    Sorry, aber das geht. Nicht nur orten, sondern sogar abhören.
    Will heissen, technisch ist es möglich ein ausgeschaltetes Handy so zu manipulieren, dass das Mikrofon jedes Geräusch weiterleitet.
    Das hat nichts mit Glauben zu tun.

    Handy ausmachen reicht also nicht. Akku rausnehmen hilft aber.
     
  10. miniprint

    miniprint Byte

    Seit find a friend gibt es diese Form der Suche nach Standorten für alle Handy-Benutzer. Seit dieser Zeit werden bei den Providern komplette Roaming-Profile gespeichert. Es ist jederzeit möglich die letzte Spesenabrechnung zu verifizieren. Man stelle sich vor die Finanzämter gleichen die Reisekostenbelege mit dem Roamingprofil ab. Juhhuu! Endlich wird jeder Deutsche zum Kriminellen.

    Es gibt den Dienst für Insider übrigens schon lange. Eine Silent-SMS an ein beliebiges Handy schicken und man erhält die Standortinfo als SMS zurück. Die Kosten werden dabei übrigens dem Georteten aufgebürdet.

    Neben der Verwendung von Handys und Notebooks zum Abhören kommt ja jetzt auch irgendwann das Mautsystem. Infrarot-Kameras erfassen die Autonummern und vervollständigen so die Roamingdaten der Handys. Unser Staat will ja schließlich wissen, wo wir sind und ob wir schwänzen! Das heißt bei Erwachsenen dann Schwarzarbeit, Steuerhinterziehung, Blaumachen oder Ehebruch.

    Es ist schön zu sehen, dass unser Staat genauso viel Vertrauen in seine Bürger hat, wie Eltern in ihre Kinder. Blöd ist nur, dass fehlendes Vertrauen und viele Vorschriften beim Erwachsenwerden nicht hilfreich sind. Wir erziehen Kinder und Bürger mit Mißtrauen und Überwachung zu unselbstständigen Marionetten, die nur unter Druck und Kontrolle ihre Aufgaben erfüllen. Es wird zum Sport, dass man sich nicht erwischen läßt.

    Radarwarner, Auslandskonten, Zweithandy, "Notlügen" und viele andere Dinge zeugen von fehlender Selbstständigkeit. Langsam fährt man, wenn man mit einer Radarfalle rechnet und nicht, weil ein Kindergarten in der Nähe ist. Die wissenschaftlichen Beweise belegen dies. Je weniger Schilder und Verbote es gibt, desto selbständiger werden die Menschen. Zu viele Verbote lassen sich übrigens auch nur noch punktuell überwachen. Dabei ist die konsequente Überwachung erste Bedingung für Regeln. Würde jeder 2. beim Schnellfahren erwischt, würde sich jeder an die Schilder halten.

    Das Problem zeigt sich auch bei der Verbrechensbekämpfung. Abhörsicher Handys mit Verschlüsselung gehören bei der organisierten Kriminalität schon längst zum Standard. Die Maßnahmen des Staates nach StgB§ 100a und TKÜV greifen lediglich bei Normalbürgern und Kleinkriminellen.

    Noch ein Wort zur Statistik: In Deutschland wird wesentlich öfter abgehört wie in Amerika und dem Rest der Welt. Dabei werden 97% der Abgehörten nach Ende der Maßnahme nicht informiert, wie es das Gesetz vorsieht. Die Reaktion der Regierung war einfach und logisch. Die Statistik wird abgeschafft.



    Mein Fazit: Kämpft gegen den Überwachungsstaat und sabotiert seine Überwachungsmethoden. Die Erwähnung von Drogen, Mord und Steuerhinterziehung in jedem Telefongespräch führt zu einer Überlastung der Abhörer. Erzieht Euere Kinder mit Liebe und viel Vertrauen, damit sie stark werden und selbstständig ihre Probleme lösen können. Die Nutzung von Abhörtechnik und Roamingdaten zeugen nur von der Unfähigkeit zur Erziehung. Wer Kindern nicht vertrauen kann, wird von seinen Kindern auch nur Lügen ernten.
     
  11. Don Jonz

    Don Jonz Kbyte

    Ohne angeben zu wollen: ich.
     
  12. Shary

    Shary Byte

    Evtl. Solltest du mal in einer Diskussion über deinen Ton nachdenken und lieber Argumente liefern.
    Darf man denn nur als "pupertärer Spinner" über gefahren der Überwachung sprechen? Glaube nicht, dass solche Leute sich über Konsequenzen von einigen technischen Entwicklungen sich im Klaren sind (genau wie du übrigens auch)!
    Kinder finden ist die eine Sache, Generalüberwachung jedoch die andere!

    Was hat das mit Überwachung der potentiellen Opfer zu tun? Glaubst du weil es ein Handy hat, lebt es sicherer?

    sic(!)
    Was hat Überwachung mit Schutz des Kindes zu tun? Du kannst es nur nach der Tat finden!

    Wenn ich was dagegen habe, geht es mir um die Schwächeren. Es geht mir um die überwachten Menschen, die niemanden etwas getan haben, oder tun werden. Auch als Elternteil will ich bezweifeln, dass ich eine Überwachung super finde!
    Mein Bedürfnis ist der Schutz der Verfassungsrechte aller Menschen und gleichzeitig auch der Schutz des Kindes, der jedoch nicht durch Überwachung gegeben ist!
     
  13. Chris2003

    Chris2003 Kbyte

    Also die Ortung von Handys in Fällen die Straftatbestände erfüllen (ob als Opfer oder als Täter) ist meines Wissens sowieso bereits Praxis.

    Ok! Wir verpassen jeden Menschen einen Sender (damit die Polizei im Zweifelsfall feststellen kann wo er ist) Er bekommt zwangsweise eine Digitalkamera (damit man im Zweifelsfall beobachten kann was er tut), ein Mikrofon (damit man feststellen kann was in seiner Umgebung gerade akustisch vor sich geht) und Fingerabdrücke / DNA-Proben / Irisform / Krankheitsbilder sind sowieso gespeichert.
    Wer nichts zu verbergen hat, dem kann es ja egal sein, oder??
     
  14. dass wissen wir beide, aber leider noch nicht alle menschen ;-)
     
  15. Chicco

    Chicco Byte

    Danke - aber eigentlich nicht nötig :)
    Ich bin einfach der Meinung, dass man sich anderen Menschen so gegenüber verhalten sollte, wie man es auch von ihnen erwarten würde! Und ich muss sagen: Es funktioniert wunderbar!

    Grüße,
    Markus
     
  16. eigentlich ist es traurig, dass wir uns mit sowas beschaeftigen muessen... aber ja... es ist nicht leicht -> hoffen wir, dass es besser wird.
     
  17. Chicco

    Chicco Byte

    Siehst du, wir waren gedanklich doch nicht soweit voneinander entfernt :)
    Aber die Sache mit der Gesellschaft lässt sich wohl nie ändern. Das Mittelalter war auch nicht besonders sicher und schwarze Sklaven konnten sich auch nicht darauf verlassen, dass sie den nächsten Tag noch erleben...


    Das wäre sicherlich ein richtiger Schritt! Aber auch das wird nicht 100% helfen. Aber eine Verkettung mehrerer Maßnahmen kann das Problem stark bekämpfen!

    Grüße,
    Markus
     
  18. genau dank solchen menschen wie dir weiss ich, dass die welt doch nicht untergeht... wenn mehr menschen so handeln wuerden... ja dann... waeren wir dem himmel auf erden naeher...

    gratulation.
     
  19. Chicco

    Chicco Byte

    Sehe ich genau so! Sonst würden Polizeiautos auf der Straße auch keinen Sinn machen - denn die sind nur selten vor Ort, wenn wirklich etwas passiert! Aber sie schrecken den einen oder anderen vielleicht doch ab!


    Es gibt schon ein paar wirklich gute Ansätze! Aber die traut sich keiner aus der Schublade zu holen! Denn Dienste, die fast unmöglich auszuschalten (wie eben keine Handys) und sicher sind, würden das Wort "Polizeistaat" zum Wort des Jahres erklären!


    Dem kann ich nur zustimmen! Ich habe von unserer Nachbarin vor ein paar Wochen plötzlich Nachts extrem lautes Radio gehört. Die Lautstärke hat immer geschwankt - also musste ja jemand da sein. Ich wollte mich beschweren, dass sie das Radio leiser machen soll (wie andere das auch getan haben), aber sie hat nicht geöffnet. Während andere nur geschimpft haben, habe ich zum Telefon gegriffen und die Polizei angerufen. Die kam dann auch mit Feuerwehr und Rettungsdienst. Und siehe da: Unsere Nachbarin war gestürzt, auf den Rücken gefallen und sich was an der Wirbelsäule zugezogen. Sie konnte nicht mehr aufstehen und vor Schmerzen sich ansonsten auch nicht mehr wirklich bewegen - außer das Radio (das etwas über ihr lag) bedienen. Zwischenzeitlich ist sie wieder gesund, aber eine Nacht hätte sie da laut Ärzte nicht liegen sollen! Und meine anderen Nachbarn hätten bestimmt nicht die Polizei gerufen! Soweit zum Thema Zivilcourage und auf verdächtiges Verhalten reagieren!

    Grüße,
    Markus
     
  20. you may say i'm a dreamer,
    but i'm not the only one

    imagine all the people, livin' life in peace ...

    in diesem sinne: love and peace (ein versuch ist s wert!)
     
Thread Status:
Not open for further replies.

Share This Page