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Olympischer Fackellauf: Samsung hält an Sponsoring fest

Discussion in 'Ihre Meinung zu Artikeln auf pcwelt.de' started by Geist, Apr 8, 2008.

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  1. kalweit

    kalweit Hüter der Glaskugel

    ...sorry, aber seit wann "muss" man mit einer Diktatur leben? Das "Volk" sorgt doch erst dafür, dass selbige entsteht und an der Macht bleibt.
     
  2. hans10

    hans10 CD-R 80

    ... ich glaube nicht, dass sich das tibetische volk
    die chinesische diktatur selbst ausgewählt hat.
     
  3. kalweit

    kalweit Hüter der Glaskugel

    :grübel: - ich glaube, wir reden aneinander vorbei.
     
  4. EBehrmann

    EBehrmann Halbes Gigabyte

    Und wer sagt, dass unser Rechtssystem, unser Denken über Demokratie und unsere Regierungsform die einzig richtige ist? Sie ist für uns richtig, aber ist sie z.B. auch für China richtig? Zumindest kurzfristig?

    Und werden nicht überall auf der Welt, auch in unserer so genannten demokratischen Welt, Bevölkerungsschichten unterdrückt? Werden diese Bevölkerungsschichten nicht auch notfalls niedergeknüppelt, wenn sie protestieren, ev. Besitztum anderer Leute beschädigen / zerstören?

    Ich meine, Sport und Poltik sind zwei paar Schuhe, die man nicht unbedingt mischen muss.
     
  5. hans10

    hans10 CD-R 80

    ... ich möchte damit sagen, dass eine
    diktatur nicht vom volk gewählt wird.

    eine diktatur entsteht aus einer
    gewaltsamen machtübernahme,
    militärputsch oder wie man es
    auch immer bezeichnen mag.
     
  6. kalweit

    kalweit Hüter der Glaskugel

    ...das war weder beim NS Regime noch in der DDR so. Und wenn ich den Geschichten meiner Omas/Opas lausche, war in beiden Fällen die Masse der Bevölkerung nicht dagegen. Tibet ist eine andere Geschichte, da es sich hier schlicht um ein von China annektiertes Gebiet handelt.
     
  7. kalweit

    kalweit Hüter der Glaskugel

    ...ähm, das ist eine nette Wunschvorstellung, nur hat es mit der Realität nicht viel zu tun.
     
  8. hans10

    hans10 CD-R 80

    ... ns-regieme, die partei wurde demokratisch gewählt,
    die diktatur wurde durch das ermächtigungsgesetz
    ausgerufen, nicht vom volk gewählt.


    ... die ehemalige ddr war auch von den russen besetzt.
    hier hatten die wähler nur die wahl zwischen pest und colera.
     
  9. kalweit

    kalweit Hüter der Glaskugel

    @hans10

    Ja, ich sehe es ein und ich lerne aus der Vergangenheit. Ich armes Würsten bin so klein, und die da oben sind so groß. Ich kann nichts tun, ich bin an nichts schuld und ergebe mich so dann in mein unabänderliches Schicksal...
     
  10. Thor Branke

    Thor Branke CD-R 80

    Wenn Du Sofortwirkungen erwartest, hast Du Recht. Wenn Du auf Zeit spielen, auf Umdenkprozesse innerhalb Chinas setzen willst, nicht. Wie, wenn nicht durch Leidensdruck, sollen sich die gemäßigteren Kräfte in China Gehör verschaffen können? Einfach mal auf Zeit setzen. Hat mit den Russen in Afghanistan im Zusammenhang mit Glasnost & Perestroika auch geklappt.

    Die Ausrichtung der Olympischen Spiele muss man sich verdienen. Menschen umzubringen gehört jedenfalls nicht zur Charta dazu. 1936 hat die leidige Appeasement-Politik mit zum 2. Weltkrieg beigetragen. Wenn sich heute ein Kind der Weltgemeinschaft unartig benimmt, gehört es auf die Finger geklopft. Ein Olympia-Boykott erscheint mir ein ausreichend schmerzhaftes wie wirkungsvolles Mittel. Leider verfolgen profitorientierte Funktionäre, Lobbyisten und Politiker eine andere Schiene. Mal schauen, welcher Preis dafür später gezahlt werden muss.

    So billig bekommen wir es vielleicht nie wieder, China endlich einmal dazu zu bewegen, sich über die eigene Rolle in der Weltgemeinschaft klar zu werden. Jetzt und zukünftig. Ein wohl dosierter Druck von außen kann dazu führen, die Diskussionen im Inneren anzuheizen. Einen Versuch wäre es wert. Und dem Image der Olympischen Spiele schadet es sicher nicht, einmal wieder Konsequenz zu zeigen.
     
  11. hans10

    hans10 CD-R 80

    ... es gibt genug beispiele für den wiederstand.
    das hat nichts mit einem armen würstchen zu tun.
    auch in china gibt es sportler, die nicht regierungs-konform sind.

    es geht darum, ob ein olympia-boykott die die diktatur abschaffen kann.
    ebehrhrmann
    politische differenzenzen sollten auch mit
    politischen mitteln beseitigt werden.
    olympia hat nichts mit der politik eines landes zu tun.
     
  12. kalweit

    kalweit Hüter der Glaskugel

    ...das kann man sicher nicht, ABER mit der Teilnahme unterstützt man in jedem Fall die jetzigen Machthaber. Oder glaubst du, dass sich irgendwer, 3 Tage nach Ende der Spiele, an diese komischen Armbänder erinnert, die jetzt als "Zeichen" :totlach: im Gespräch sind. Wenn die halbe Welt hingegen fehlt, verargumentiert sich das selbst für die chinesische Propaganda recht schwer.
     
  13. Thor Branke

    Thor Branke CD-R 80

    :muhaha: Wie soll das gehen? Sobald ausreichend Geld und Image im sportlichen Spiel stecken, stehen auch die Damen und Herren Politiker auf der Matte. Wie weit das geht, sieht man gerade wieder im Bundeskartellamt.
    Wenn Weltkonzerne als Sponsoren auftreten, haben sie auch die ihnen genehmen oder zu bearbeitenden Politiker im Gepäck dabei. Wenn hingegen eine neue Drainage für den Sportplatz eines Kreisklassen-Clubs gelegt werden muss, lässt sich sogar der kleinste Dorfbürgermeister dankend entschuldigen. Da siehst Du dann Deinen Anspruch tatsächlich verwirklicht - völlige Trennung von Sport und Politik. :D
     
  14. hans10

    hans10 CD-R 80

    ...zumindest in beitrag #18 und #19
    sind wir ja der gleichen meinung.

    die olympia-oberen sollten sich lieber
    vor der vergabe gedanken machen.
    es ist lächerlich, wenn die nationalen olympia-mächtigen
    hinterher über einen teilnahme-boykott nachdenken

    belassen wir es dabei. :kaffee:
     
  15. EBehrmann

    EBehrmann Halbes Gigabyte

    Die Probleme in China gab es schon vor der Vergabe der olympischen Spiele. Wenn man etwas erreichen wollte hätte man das vorher machen müssen, zum Beispiel die Vergabe der Spiele von bestimmten Kriterien abhängig machen. Jetzt im Nachhinein groß aufschreien halte ich für Blödsinn.

    Jetzt sollte man die Spiele bestmöglichst durchführen und die chinesische Propaganda weitmöglichst aus den Medien raushalten. Dazu kann man die olympischen Spiele nutzen, um in den Berichterstattungen gezielt auf die Situation im Tibet hinzuweisen und die Menschen für verschiedene Dinge zu sensibilisieren. Aber weder ein Boykott der Spiele, noch ein Boykott bestimmter Produkte und erst recht keine Gewalt (wie bei den Fackelläufen) werden im Tibet irgend etwas ändern.
     
  16. Thor Branke

    Thor Branke CD-R 80

    Wenn ein Fehler begangen wurde, muss man ihn eben kurz vor Toresschluss beheben. Man stelle sich vor, die von Microsoft verursachten Lücken würden nicht gepatcht, weil es als Blödsinn eingeschätzt würde, sich nachträglich die Arbeit zur Fehlerbehebung zu machen.

    Im Rest der Welt braucht niemand hinsichtlich der Tibetfrage sensibilisiert werden. Ich bezweifle aber, dass jemand in China z. B. deutsches Fernsehen während der Olympiade schauen wird. Das Fernsehen dort wird wie bereits jetzt vor Propaganda nur so strotzen. Dein Vorschlag erreicht definitiv die falsche Zielgruppe - Veränderungen können nur innerhalb Chinas beginnen. Also müssen die Chinesen sensibilisiert werden, in dem sie sich fragen: "Warum will die Welt nicht zu uns kommen?"

    Wer sagt das? Nur weil die Wirkung nicht sofort ersichtlich ist? Wenn Du einen Kampf gewinnen willst, brauchst Du langen Atem. Man stelle sich vor, ein Boxer, der über 12 Runden gewinnen würde, bräche den Kampf schon nach der ersten ab, nur weil sein Gegner noch nicht k. o. am Boden liegt. ;)
    Gewalt ist ein passendes Thema: "Chinesische Fackelschützer" und die Folgen...

     
  17. hans10

    hans10 CD-R 80

    @ thor,
    eine frage.
    gab es in der vergangenheit eine diktatur,
    die vom volk gestürzt wurde?

    die ursache der "diktaturpleiten" in jüngster
    vergangenheit war der wirtschaftliche bankrott derselben.

    mal abgesehen von der entmachtung des "gröfaz"
    sind die umsturzversuche mit hilfe von militärstarken staaten
    auch nicht gerade als erfolgreich zu bezeichnen.
     
  18. EBehrmann

    EBehrmann Halbes Gigabyte

    Thor, das ganze ist doch ein Innenpolitisches Problem. Und wer sagt, dass unsere Meinung richtig ist, soweit schauen wir doch nicht hinter die Kulissen. Siehe dazu auch meinen Beitrag Nr. 24.

    Wenn in Berlin Kreuzberg eine Minderheit, die sich unterdrückt fühlt, auf die Straße geht und dort Autos anzündet, werden diese notfalls auch mit Gewalt zur "Vernunft" gebracht. Sooo viel anders ist es in "unserer Welt" also auch nicht
     
  19. Micha45

    Micha45 Kbyte

    Es ist schon seit Jahren bekannt, dass die Tibeter von China unterjocht werden. Es ist auch nicht zum ersten Mal der Fall gewesen, dass dort "aufständige" Tibeter-Mönche niedergeknüppelt werden.
    Warum wird man also erst jetzt, kurz vor Beginn der Olympischen Spiele, auf die dortigen Umstände aufmerksam?

    Es gibt auf der ganzen Welt nichts Heuchlerisches als die sog. "zivilisierte, westliche Welt"!
    Wenn es gilt, macht keiner etwas und man wird immer erst dann aktiv, wenn es zu spät ist, oder es gerade in den Kram passt!

    Ich persönlich nehme vieles von dem, was in unserer Zivilisation so vorsichgeht, schon lange nicht mehr für voll.
     
  20. Thor Branke

    Thor Branke CD-R 80

    Also, das ist mir jetzt wirklich zu dünn. Die Geschichtsbücher sprechen hierzu eine eindeutige Sprache.
    Und auch die Tibeter artikulieren sich doch eindeutig. Sie haben, nach der Annektion durch China im Jahre 1951, nach der sie schon die UNO vergeblich um Hilfe gebeten haben, mehr als 50 Jahre später endlich wieder die Möglichkeit, für ihr Problem durch die Olympiavergabe an China eine weltweite Plattform zu finden. Diese Chance nutzen sie, so gut sie können. Völlig legitim. Womit wir es hier zu tun haben, sind nicht aufmuckende Tibeter, sondern das Versäumnis der Welt, sich ihres Problems früher angenommen zu haben. Und nun erwischen sie den hehren Westen, dessen Wirtschaftsvertreter mit dem Großprojekt viel Geld verdienen wollen, komplett auf dem falschen Fuß. Ja, nicht nur die Chinesen haben Grund, sich zu schämen. Die UNO hat viel zu lange ihre Hausaufgaben nicht gemacht.
    Wurde Kreuzberg von deutschen Truppen besetzt und hat diese einer ausländischen Minderheit ihre Weltanschauung aufgedrückt? Die Ausländer kamen freiwillig. Demonstrieren sie nun mit Gewalt, haben die Ordnungskräfte jedes Recht, im Rahmen bestehender Rechtsprechung, Unruhen niederzuschlagen. Auf die gleiche Weise, mit der deutsche Aufrührer z. B. in der Hamburger Hafenstraße zur Räson gebracht wurden. Immer hübsch Ursache und Wirkung im Auge behalten. ;)
     
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