1. Liebe Forumsgemeinde,

    aufgrund der Bestimmungen, die sich aus der DSGVO ergeben, müssten umfangreiche Anpassungen am Forum vorgenommen werden, die sich für uns nicht wirtschaftlich abbilden lassen. Daher haben wir uns entschlossen, das Forum in seiner aktuellen Form zu archivieren und online bereit zu stellen, jedoch keine Neuanmeldungen oder neuen Kommentare mehr zuzulassen. So ist sichergestellt, dass das gesammelte Wissen nicht verloren geht, und wir die Seite dennoch DSGVO-konform zur Verfügung stellen können.
    Dies wird in den nächsten Tagen umgesetzt.

    Ich danke allen, die sich in den letzten Jahren für Hilfesuchende und auch für das Forum selbst engagiert haben. Ich bin weiterhin für euch erreichbar unter tti(bei)pcwelt.de.
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Olympischer Fackellauf: Samsung hält an Sponsoring fest

Discussion in 'Ihre Meinung zu Artikeln auf pcwelt.de' started by Geist, Apr 8, 2008.

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  1. EBehrmann

    EBehrmann Halbes Gigabyte

    Thor, alles soweit richtig, nur das werden wir weder mit einem Olympiaboykott, noch mit einem Boykott einzelner Firmen ändern.

    In China hat sich in den letzten Jahren schon einiges geändert, so wie sich auch in der Welt einiges geändert hat. Ich bin davon überzeugt, dass auch die Unterdrückung der Tibeter irgendwann aufhört. Alles braucht seine Zeit und nicht immer die Einmischung der westlichen Staaten.
     
  2. Thor Branke

    Thor Branke CD-R 80

    Zu Zeiten der Kulturrevolution hat sich niemand groß eingemischt, die Folge war etwas, was man als Genozid bezeichnen darf. Heute schaut eine Weltöffentlichkeit auf Tibet, wobei China sehr wohl und zeitweise erfolgreich versucht hat, eine objektive Berichterstattung zu verhindern. Gerade der öffentliche Druck hat verhindert, dass es zu Auswüchsen wie in den 1960er Jahren kam, wobei das, was geschehen ist, bereits viel zu schlimm ist.

    Das Gegenteil ist richtig: wo Menschen zu Schaden kommen, ist Einmischung immer notwendig. Gerade und auch von westlichen Staaten, wenn deren Demokratien nicht zu etwas verkommen sollen, was sich auf ökonomische Planungs- und Rechtssicherheit reduziert. Gerade im Fall von Tibet sehen wir doch einen Aspekt der Globalisierung, der einmal etwas Positives für unterdrückte Minderheiten bewirken kann. In einem solchen Fall die Klappe zu halten, führt den Globalisierungsgedanken doch endgültig ad absurdum.
     
  3. Urs2

    Urs2 Megabyte

    @EBehrmann

    Du hast Dich verrannt, man spürt den Argumentationsnotstand. Wenn man Dich nicht anders kennen würde, dann...

    Es ist doch ein grundlegender Unterschied ob irgendetwas unter einem autokratischen oder diktatorischen Regime passiert, oder unter einer demokratischen Verfassung und in einem Rechtsstaat. Das Resultat ist nie vergleichbar.

    Wenn in Paris, Berlin oder London Polizisten "Unschuldige" verprügeln, sind das individuelle Fehler von Polizisten, Polizeidirektoren oder Ministern, es ist keine Staatsdoktrin. Es gibt ja schliesslich genug Prozesse wegen solchen Uebergriffen.

    In undemokratischen Ländern gibt es solche Kontrollen nicht. Es wird nur wegen so ominösen Vorschriften wie "Beleidigung der Führung", "Zersetzung des Staatswesens" und "Verbrechen gegen den Fortschritt" bestraft.

    Vergleiche mit dem was man früher hätte tun können hinken auch - hätte man denn überhaupt eine Handhabe gehabt? Mit was sollte man denn ein vollkommen abgeschottetes, autarkes Regime unter Druck setzen? Man kann ja die damaligen Schwierigkeiten auch heute noch nachvollziehen, beim hilflosen Umgang mit den Steinzeitkommunisten in Nordkorea. Die schiere Grösse Chinas verbot einen militärisch/humanitären Einsatz...

    China hatte den gegenteiligen Weg der Sowjetunion gewählt, es behielt die politischen Strukturen und öffnete die Wirtschaft.
    In Russland klappt es noch nicht so recht... in China wird man sehen. Tatsache ist, dass China jetzt in die Weltwirtschaft eingebunden und dadurch erstmals international verwundbar geworden ist.

    Es ist nicht so wie man oft liest, dass nur die bösen Kapitalisten (-kinder) mit billigem chinesischem Spielzeug spielen wollen, China selbst ist auf Gedeih und Verderb darauf angewiesen, als Exporteur zu reüssieren.
    Auch die Chinesen mussten erfahren, dass man Devisenreserven oder Handelsbilanzüberschüsse nicht essen kann.

    Ob gerade jetzt der richtige Moment für Boykotte sein soll? Ich weiss es nicht!
    Es war nur oft so, dass "gerade jetzt dort nichts tun" nur dazu führte, dass das "Ding" später halt zu uns kam.

    Gruss Urs
     
  4. EBehrmann

    EBehrmann Halbes Gigabyte

    Es ist ja nicht so, dass ich das gut heiße, was da unten im Tibet passiert. Nur halte ich weder die Boykottiererei noch die teilweise gewaltsamen "Proteste" bei den Fackelläufen für das richtige Mittel. Wie erwähnt, die Situation im Tibet war schon vor der Vergabe der Spiele bekannt.

    Und seit Jahrzehnten werden hier Artikel Made in China verkauft und gekauft.

    Ich halte einen militärischen Einsatz nie für humanitär.

    Und ich glaube immer noch, dass sich die Situation im Tibet in den nächst Jahrzehnten regeln wird.
     
  5. kalweit

    kalweit Hüter der Glaskugel

    Sicher regelt sich das: es wird Tibet einfach nicht mehr geben.
     
  6. Urs2

    Urs2 Megabyte

    1. Sicher, die Hoffnung ist nicht auszurotten.
    Die Gutmenschen träumten, die Vergabe der Spiele würde dann alles zum Guten wenden...
    Dem oft erwähnten Grossen Geld ist es letztlich egal wo die Spiele stattfinden, das Fernsehpublikum in den Ländern mit grosser Kaufkraft ist seine Zielgruppe.

    2.China seit Jahrzehnten? Seit Jahrzehnten profitiert der Westen unter anderem davon, dass die Inflation mit Importen aus Asien tief gehalten wird. Zuerst aus dem hier dann jeweils verhassten oder gefürchteten Japan, dann Korea, dann den kleinen Tigern, dann Bangladesh, dann China, dann Vietnam...
    Dies geschah nie zu Lasten der dortigen Länder. Neben dem Fortschritt haben diese jetzt halt auch die Sorgen, die Industriestaaten überall und schon immer mitschleppen mussten.

    3. Da musst Du etwas verpasst haben.
    Militärische Interventionen mit nur humanitären Zielen sind heute anerkannter Standard bei UNO, NATO, EU und anderen Vereinen.
    Warum wohl treibt sich die Bundeswehr sonst in Papua Neuguinea, Kongo, ex-Jugoslawien, Afghanistan... herum?
    Für solche Ausflüge ist China ein zu grosser Brocken, da braucht es eben andere Mittel. Tibet ist ja nur eines der Probleme, das die freie Welt mit China hat...

    4. Sicher wird sich die Situation im Tibet nach Jahrzehnten ändern.
    So wie sie sich in und um die Sowjetunion nach Jahrzehnten geändert hatte, wird sie sich auch in China selbst ändern, eher früher als später. Eine weltwirtschaftliche Macht kann sich nicht mehr abschotten, es werden gigantische innerchinesische Verwerfungen entstehen.
    Wie sich die Spannungen entladen werden, ist heute reine Spekulation.

    Gruss Urs
     
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