1. Liebe Forumsgemeinde,

    aufgrund der Bestimmungen, die sich aus der DSGVO ergeben, müssten umfangreiche Anpassungen am Forum vorgenommen werden, die sich für uns nicht wirtschaftlich abbilden lassen. Daher haben wir uns entschlossen, das Forum in seiner aktuellen Form zu archivieren und online bereit zu stellen, jedoch keine Neuanmeldungen oder neuen Kommentare mehr zuzulassen. So ist sichergestellt, dass das gesammelte Wissen nicht verloren geht, und wir die Seite dennoch DSGVO-konform zur Verfügung stellen können.
    Dies wird in den nächsten Tagen umgesetzt.

    Ich danke allen, die sich in den letzten Jahren für Hilfesuchende und auch für das Forum selbst engagiert haben. Ich bin weiterhin für euch erreichbar unter tti(bei)pcwelt.de.
    Dismiss Notice

[Reloaded] Spritpreise

Discussion in 'Smalltalk' started by Falcon37, Apr 9, 2009.

  1. Falcon37

    Falcon37 Ganzes Gigabyte

    Weil die Spekulationen im vorliegenden Fall dazu führen, dass die Endpreise steigen, obwohl der Rohölpreis gleich bleibt.
    Wenn du daran nichts Negatives finden kannst, ist das völlig ok.
     
  2. hans10

    hans10 CD-R 80

    ... jo, wenn die verbraucher mit dem heizölpreis spekulieren,
    dann ist das nichts anderes wie angebot und nachfrage.
    du spekulierst mit deinem geld.

    ist das angebot groß, sind die preise (vielleicht) günstig.
    davon geht auch keine volkswirtschaft den bach hinunter.
    Heizöl gehört zu den täglichen dingen des lebens,
    deshalb wird auch immer der bedarf vorhanden sein.

    etwas anderes ist es, wenn banken mit geld spekulieren
    das ihnen nicht gehört. hier entseht der volkswirtschaft ein schaden,
    und zwar in der form, dass der staat mit steuergeldern
    die wirtschaft am laufen halten muss.
     
  3. EBehrmann

    EBehrmann Halbes Gigabyte

    Was sind Spekulationen?
    Wie gesagt, wenn der Verbraucher darauf spekuliert, dass der Heizölpreis im Sommer fällt.
    Oder wenn der Häuslebauer sich ein etwas größeres Grundstück kauft, weil er damit rechnet, dass die Grundstückspreise steigen und er später mit Gewinn verkaufen kann. Das macht er oft auch mit dem Geld anderer Leute, nämlich mit geliehenem Geld.

    Bei den Spritspekulationen kaufen oft große Unternehmen (z.B. Luftfahrt) heute schon Öl für das nächste halbe Jahr zu einem festen Preis. Der Käufer rechnet damit (er spekuliert) das der Preis in dieser Zeit steigt, er mit seinem Vertrag also unterm Marktpreis einkauft. Der Verkäufer rechnet damit (spekuliert) dass der Preis fällt, er somit über dem Marktpreis verkaufen kann.
     
  4. Falcon37

    Falcon37 Ganzes Gigabyte

    Das ist Spekulation:
    Die Händler spekulieren damit, dass die Chinesen in einem Monat vermutlich mehr Rohöl verbrauchen werden und deshalb wird der Preis jetzt schon angehoben, obwohl das Ereignis noch gar nicht eingetroffen ist.

    Auf deine Branche übertragen:
    Dein Rohholzlieferant erklärt dir, dass in einem Monat der Rohholzpreis vermutlich ansteigen wird weil vermutlich mehr Nachfrage bestehen wird.
    Für dich bedeutet das, dass du umgehend die Endpreise anzuheben hast. ;)
     
  5. EBehrmann

    EBehrmann Halbes Gigabyte

    Und decken sich vertraglich jetzt schon mit Rohöl zu den jetzigen Preisen ein, dadurch steigt jetzt schon die Nachfrage und damit auch der Preis.

    Was ist dagegen zu sagen, dass sich jemand bei seinem Lieferanten eine Ware zum jetzigen Preis sichert?
     
  6. magiceye04

    magiceye04 Wandelndes Forum

    Es hat genau dann einen negativen Beigeschmack, wenn Dinge gekauft werden, die die Leute überhaupt nicht selber nutzen, sondern nur, um sie später für einen höheren Preis weiterzuverkaufen.
    Das ist absolut nicht damit zu vergleichen, wenn man für den Eigenbedarf einfach nur geschickt zu den Zeitpunkten einkauft, wo es gerade ein wenig günstiger ist.
     
  7. EBehrmann

    EBehrmann Halbes Gigabyte

    Das macht jeder Kaufmann.
    Verstehe ich nicht, warum darf ich für Eigenbedarf geschickt agieren, aber nicht als Händler?
     
  8. Falcon37

    Falcon37 Ganzes Gigabyte

    Hast Recht, passt scho. ;)
     
  9. magiceye04

    magiceye04 Wandelndes Forum

    Jetzt beginnt der Bereich der Ethik und Moral. Warum muß ich als Endverbraucher erst noch 10 oder 20 Zwischenhändler haben, die mir keinen Mehrwert bieten und nur die Preise immer weiter hochtreiben, weil ja jeder Gewinn machen will?
    Zudem sind die meisten ja nicht mal in der Lage, die verkauften Waren auch zu liefern, weil sie sie selber gar nicht gekauft haben, sondern nur eine Option darauf haben. Am Ende geht also die Ware vielleicht vom Hersteller direkt zum Endkunden und die Zwischenhändler bekommen jeweils einen Teil vom Kuchen ab.
    Das mag vielleicht freie Marktwirtschaft sein, aber deswegen muß ich es nicht gut finden.
     
    Last edited: Jun 20, 2009
  10. EBehrmann

    EBehrmann Halbes Gigabyte

    @ magiceye04
    Es spricht doch nichts dagegen, dass du auch direkt vom Hersteller kaufst. Um Beim Sprit zu bleiben (auf andere Waren übertragbar): Du garantierst dem Hersteller, dass Du jedes Jahr mindestens 100.000 Liter Sprit abnimmst, dann ist der Hersteller sicher auch bereit, dir den Sprit zu dem Preis zu liefern, wie seinen Händlern.

    Ich nehme nun mal jedes Jahr eine bestimmte Anzahl Fenster ab, der Großhändler (um direkt vom Hersteller zu kaufen, nehme ich noch zu wenig ab) braucht nicht extra werben hat in meinem Fall nur eine Lieferadresse und kennt meine Zahlungsmoral über viele Jahre.

    Es sind da auch noch ein paar andere Dinge, die dort mitspielen. Wie gesagt, wenn du diese Dinge alle erfüllst, kannst du sicherlich auch direkt im Großhandel oder sogar beim Hersteller einkaufen.
     
  11. Falcon37

    Falcon37 Ganzes Gigabyte

    Da spricht so ziemlich alles dagegen, weil vom Endverbraucher nicht machbar, oder wie soll er das realisieren?

    Mit Vorschlägen, die keiner umsetzen kann, ist nur dem Beitragszähler gedient.
     
  12. magiceye04

    magiceye04 Wandelndes Forum

    Da, wo (echte) Spekulanten am Werk sind, wird mir der Hersteller aber nur sagen: "tut mir leid, die Firma blabla-Investment hat mir die ganze Jahresproduktion bereits im Voraus abgekauft." Und gerade beim Sprit oder Öl und auch bei vielen anderen Dingen ist die Produktion begrenzt, da kann nicht mal eben mehr produziert werden. Wäre zwar mal nett, wenn die OPEC nur zum Spaß den Ölhahn mal kurz weiter aufmacht...
    Bei Konsumgütern wie Fenster oder Computer gibts das Problem nicht, da tummeln sich hunderte Hersteller und die haben alle noch Reserven - darum gibts da auch keine Spekulanten. Oder hast Du schon mal Optionsscheine auf Fenster gesehen?
     
  13. EBehrmann

    EBehrmann Halbes Gigabyte

    @ Falcon
    Hast recht, das ist nicht machbar. Ich wollte auch nur aufzeigen, warum es Zwischenhändler gibt und warum sie Preisvorteile gegenüber dem Endverbraucher haben.

    P.S. Mein Beitragzähler interessiert mich nicht.

    @ magiceye04
    Spekulationen auf Fenster gibt es sicherlich nicht, wohl aber auf Holz. Wie gesagt, ich sehe keinen unterschied, ob der Normalverbraucher mit seinem Heizöl oder mit Stromverträgen spekuliert, oder jemand mit Millionen, der einzige Unterschied liegt in der Summe.

    Erinnert mich irgendwie an den Spruch:
    "Würdest Du für 100.000 € mit mir schlafen?"
    "Für 100.000? Na klar."
    "Würdest du auch für 10,- € mit mir schlafen?"
    "Na hör mal, für was hältst du mich eigentlich?"
    "Das ist doch schon geklärt, wir sind uns nur noch nicht über den Preis einig."
     
  14. magiceye04

    magiceye04 Wandelndes Forum

    Und ich sehe einen Unterschied zwischen Eigenbedarf und Spekulation als Erwerbsgrundlage.
    Auf einen gemeinsamen Nenner werden wir wohl nicht kommen, aber müssen wir ja auch nicht ;)
     
  15. Falcon37

    Falcon37 Ganzes Gigabyte

    ... und diese Vorteile zum Nachteil der Verbraucher immer wieder ausnutzen und die Preise, ungerechtfertigter Weise nach oben treiben.

    Ist genauso wie bei der Milch: Vor einiger Zeit war der Literpreis bei ca. 80 Cent, dann haben die Bauer aufbegehrt und mehr gefordert.
    Sie haben auch mehr bekommen, der Ladenpreis ist auf, Stand heute, 95 Cent gestiegen.
    Aber was ist jetzt mit den Bauern?
    Die bekommen wieder genauso viel, bzw. sogar weniger als vor ihrem Aufbegehren.
    Was bedeutet, dass sich der Zwischen-/Endhandel die Kohle unter den Nagel reißt, die eigentlich für die Bauern gedacht war.
    Wird nicht mehr lange dauern und das Spielchen geht wieder von vorne los.
    So etwas nenne ich gerechte Marktwirtschaft.
     
  16. EBehrmann

    EBehrmann Halbes Gigabyte

    Ja, ja, der böse Händler und der arme Verbraucher. Die Milchpreise sind damals gestiegen und die Bauern bekamen auch etwas mehr. Dann sind die Preise für Milch und Milcherzeugnisse wieder gefallen und die Bauern bekamen immer weniger. Gerade die Discounter unterbieten sich regelmäßig gegenseitig und geben den Preisdruck an den Lieferanten weiter.

    Wie ich schon mal irgendwo schrieb, zu niedrige Preise sind genauso schädlich, oder sogar schädlicher, wie zu hohe Preise.
     
  17. Falcon37

    Falcon37 Ganzes Gigabyte

    Irrtum. Nur der Butter ist günstiger geworden. Milch und Käse sind nach wie vor auf dem Niveau der damaligen Preissteigerung.
    3%ige Milch - 99 Cent; 1,5%ige Milch - 95 Cent.
    Ich spreche hier von Markenmilch und Markenkäse.

    Bin ja mal gespannt: Die Großhandelspreise sollen in den letzten Monaten extrem gefallen sein.
    Da müssten doch eigentlich die Lebensmittelpreise auch sinken. Aber ich fürchte daraus wird's nichts.
     
    Last edited: Jun 20, 2009
  18. taichi01

    taichi01 Viertel Gigabyte

    Doch: die sinken..
    Die Endverbraucherpreise.

    Leider sinkt die Industrie- Nachfrage aus dem Ausland , Stand 30.06. , um etwa 48 Prozent für dieses Jahr.
    > Knapp die Hälfte. Auch an potentiellen Aufträgen.
    Real sieht es noch härter aus.
    Besonders betroffen sind die Familien- Ernährer, die Step- by -step ihre Kündigung bekommen.
     
  19. Falcon37

    Falcon37 Ganzes Gigabyte

    Und es geht doch nicht mit rechten Dingen zu:

    [​IMG]
     
  20. magiceye04

    magiceye04 Wandelndes Forum

    Seh ich jetzt nicht unbedingt als problematisch an.

    Die Konzerne verdonnern ihre Pächter ja schließlich dazu, die Konkurrenzpreise mehrmals täglich festzustellen und nach oben zu melden.
    Das nervt die Pächter ziemlich. Und da es allen Pächtern so gehen dürfte und die auf ihre Benzinpreise eh keinen Einfluß haben, liegt es doch nahe, daß sie sich die Preise auch gleich gegenseitig telefonisch mitteilen, erspart immerhin das hin- und herfahren.
    Wenn es was zu meckern gäbe, dann eher die Tatsache, daß die Pächter die Preise melden müssen. Aber das liegt wohl im Rahmen der Vertragsfreiheit.

    PS: den Artikel hab ich diese Woche in nahezu gleichem Wortlaut auch in der SZ gelesen...
     
    Last edited: Jul 4, 2009

Share This Page