Bitte eine Tüte Mitleid!

Zumindest bei Emmely kann man das nicht so stehen lassen, wobei deine Argumentation mir natürlich einleuchtet.
Das BAG sah es hier als nicht gerechtfertigt an, von einer vollständig zerrütteten Vertrauensbasis zu sprechen. „Ein vorsätzlicher Verstoß des Arbeitnehmers gegen seine Vertragspflichten kann eine fristlose Kündigung auch dann rechtfertigen, wenn der damit einhergehende wirtschaftliche Schaden gering ist. Umgekehrt ist nicht jede unmittelbar gegen die Vermögensinteressen des Arbeitgebers gerichtete Vertragspflichtverletzung ohne Weiteres ein Kündigungsgrund.“
BAG 10.06.2010 - 2 AZR 541/09

Die durfte wieder ran. War somit nicht gerechtfertigt.

 

hey, Du hast ja doch Humor!

 

Stimmt! Merkel hätte nur gewinnen können, wenn sie ihn unmittelbar nach Bekanntwerden der Plagiate gefeuert hätte!

Ich weiß nicht, ob das seine Aufgabe ist. Aber bis auf seine Bemerkung, dass der Islam zu Deutschland gehört, ist mir von ihm bisher nichts in Erinnerung geblieben.

 

Das Volk kann auch schon mal Blödsinn sagen! Mir ist noch in Erinnerung, dass das Volk in den 60er Jahren mehrheitlich für die Wiedereinführung der Todesstrafe war. Zum Glück haben wir eine parlamentarische Demokratie und keine plebiszitäre!

 

...ist das nicht Grundvoraussetzung, um einen Ministerjob hierzulande machen zu dürfen?

 

Na ja, das war die Folge. Ursache war wohl eher die akribische Dublettensuche im Internet. Eigentlich ist das Ergebnis ein basisdemokratischer Erfolg des Internet.

Doch kommen wir noch mal von Buletten speisenden Sekretärinnen zu dem Menschen Guttenberg.

Da wird so ein Karl-Theodor in eine Familie geboren, die schon immer meinte, etwas Besonderes zu sein. Es gab ja nicht nur Raubritter, sondern auch Diplomaten,. Ordensritter und nen Staatssekretär. Etwas weiter verschwägert gab es dann auch noch den Herrn Ribbentrop, aber der endete ja etwas unstandesgemäß am Galgen und zählt nicht wirklich.

Da liegt es doch auf der Hand, dass auch Karl-Theodor meinte, zu etwas Besonderem berufen zu sein. Fatalerweise spielte das Schicksal nicht mit und es reichte nur zu einem gehoben durchschnittlichen ersten Jura-Examen. Da kam Karl-Theodor auf eine heutzutage nicht mal besonders originelle Idee: Er verlegte sich auf Äußerlichkeiten. Frisierte seinen Lebenslauf, besorgte sich eine Promotion, machte der Bildzeitung klar, dass nicht nur Aldi gut für eine Win-Win-Situation ist und gab den CSU-Popstar.

Ich glaube schon und ohne Häme, dass ein Mensch, der dermaßen auf äußere Wirkung und nicht auf Substanz bedacht ist, durch einen Rücktritt, den er niemandem in die Schuhe schieben kann, bis auf's Mark getroffen ist.

Eine Tüte Mitleid sollte daher schon sein. Aber nur ne kleine.

 

Ich bin mir nicht sicher was mich mehr enttäuscht bzw. Angst macht: Ein lügender/betrügender Politiker der nicht mal würdevoll abtreten kann oder aber die Erkenntnis, dass viele Menschen im Lande so etwas tolerieren bzw. so ein Verhalten sogar als "normal" empfinden.
Die Politiker sind halt doch nur ein Spiegel unserer Gesellschaft.

 

...Politiker in den höheren Rängen der Parteien sind schon lange kein Querschnitt der Bevölkerung mehr - Politiker ist ein Beruf und keine Berufung, so dass man eigentlich immer den selben Typ Mensch vorfindet (bis auf Ausnahmen). Das Gleiche kann man z.B. in den Kasten der Versicherungsvertreter, Finanz"berater", Unternehmensberater usw. beobachten.

 

Es kann daran liegen, dass es um eine Dissertation ging und viele die Bedeutung einer solchen Arbeit unterschätzen. Enttäuschend ist allerdings, dass sein Verhalten nach Aufdeckung der Plagiate (lügen, immer nur so viel zugeben, wie gerade nachgewiesen wurde) toleriert wird.

 

Ich glaube eher, dass sie dann verloren hätte, denn dann wäre sie in der Bevölkerung die Böse gewesen. Aber richtig, bei einigen hätte sie gewonnen

Richtig, er bekommt eine 6, wird aber nicht der Schule verwiesen.

Und zwar nicht auf Druck der Kunden oder der Medien, das war alleine Sache des Chefs. Und er muss für die Entlassung gerade stehen. Letztendlich entscheiden dann die Gerichte.

So sehe ich das auch.

Dazu habe ich durch Zufall einen passenden Spruch des Tages gefunden.
Niemand köpft leichter als jene, die keine Köpfe haben.
Friedrich Dürrenmatt

 

Der Spruch ist gutt!

Der Mann ist zurückgetreten, was soll er noch tun? Sich in ein Büßergewand kleiden?

Ein ganz schlechter Charakterzug ist dieses Nachtreten. Da liegt jemand bereits am Boden und seine Gegner geben immer noch keine Ruhe.

 

Hui... das war mir nicht bekannt, dass die Umfrage von der Bild kam. Das Ergebnis habe ich irgendwo im Fernsehen aufgeschnappt.

Wo, in wiefern?

Von dieser Abstimmung hatte ich bisher keine Ahnung Danke für den Tipp

 

> Der Mann ist zurückgetreten, was soll er noch tun? Sich in ein Büßergewand kleiden?

Nö, aber z.B. die Arbeit der Wissenschaftlichen Dienste des Bundestages, die er für seine Doktorarbeit in Anspruch genommen hat, bezahlen und sich entsprechend UrhG verantworten.

 

Dann lies dir doch bitte nochmal seine Rücktrittserklärung durch und sieh dir vielleicht die entsprechenden Bilder dazu an.

Von einer Bußhaltung konnte ich sehr wenig entdecken. Und noch bei seinem medienwirksamen Abgang (Resschpekt Herr Minister!) erhob er Schuldzuweisungen und schob erneut die toten Soldaten in Afghanistan als Argument in den Vordergrund. Eine Entschuldigung kam dagegen erneut nicht über seine Lippen.

He, Scasi, warum willst du mich hier nich haben?

Im Übrigen basteln seine bayrischen Parteifreunde bereits an seinem Kammbäck und wollen verhindern, dass er sein Bundestagsmandat tatsächlich niederlegt.

 

Na und? Ich kann nichts Verwerfliches daran finden, dass er versucht, sich mit Würde aus dem Schlamassel herauszuwinden.
Warum soll er sich selbst mit Dreck bewerfen? Dafür sorgen doch schon seine Gegner zur Genüge.

Hier noch ein Zitat für die Zitatensammlung von EBehrmann:

Gestürzte trifft ein Fußtritt obendrein noch, das ist Menschenart. (Klytaimestra )

 

Ja, wenn du eine Entschuldigung als Dreckbewurf bezeichnest, dann erübrigt sich eine weitere Unterhaltung mit dir wohl!

 

Das haben übrigens hier schon mehr User festgestellt.

 

Zum Thema "Mitleid" fällt mir dann auch noch die Bild ein. Was hat sich das Blättchen ins Zeug gelegt, in einer beispiellosen Kampagne gelobhudelt, manipuliert und gezetert. Nicht ohne Erfolg, ihre Leser quatschten brav die bizarrsten Thesen nach. Doch was macht der so Gehätschelte? Tritt einfach zurück.

Über was soll die Bild jetzt berichten? "Stefanie eröffnet Flohmarkt in Kulmbach" .ist ja auf Dauer nicht so der Bringer.