1. Liebe Forumsgemeinde,

    aufgrund der Bestimmungen, die sich aus der DSGVO ergeben, müssten umfangreiche Anpassungen am Forum vorgenommen werden, die sich für uns nicht wirtschaftlich abbilden lassen. Daher haben wir uns entschlossen, das Forum in seiner aktuellen Form zu archivieren und online bereit zu stellen, jedoch keine Neuanmeldungen oder neuen Kommentare mehr zuzulassen. So ist sichergestellt, dass das gesammelte Wissen nicht verloren geht, und wir die Seite dennoch DSGVO-konform zur Verfügung stellen können.
    Dies wird in den nächsten Tagen umgesetzt.

    Ich danke allen, die sich in den letzten Jahren für Hilfesuchende und auch für das Forum selbst engagiert haben. Ich bin weiterhin für euch erreichbar unter tti(bei)pcwelt.de.
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no milk today...

Discussion in 'Smalltalk' started by Winnie The Pooh, Jul 31, 2007.

Thread Status:
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  1. Thor Branke

    Thor Branke CD-R 80

    Es hört da auf, wo jemand nicht gewillt ist, mit den ihm / ihr zur Verfügung stehenden Mitteln vernünftig zu wirtschaften. Wie jemand innerhalb seiner Mittel die Schwerpunkte setzt, muss und soll jeder selbst entscheiden. Wer es schafft, an einem für ihn unbedeutenden Ende zu sparen, hat doch das Recht, die dort freiwerdenden Mittel nach seinem Gusto umzuschichten. Egal, ob nun vom verdienten oder zugeteilten Geld. Was mischen wir Stammtischler uns da ein? Hauptsache, er / sie hat von vornherein die Chance, mit dem zur Verfügung stehenden Geld über die Runden zu kommen. Bei einigen reicht das Geld potentiell deutlich leichter aus (Singlehaushalte), bei einigen wird es ganz real allzu oft richtig eng (allein erziehende Mütter).

    Und, pardon, welcher H-IV-Bezieher fordert denn schon goldene Löffel (S-Klasse oder Grunewaldvilla) ein. Bin noch keinem begegnet... ;)
     
  2. hans10

    hans10 CD-R 80

    ... entschuldige, ich veragaß meine wortwahl deinem humor anzupassen. ich gelobe besserung. ;)
     
  3. hans10

    hans10 CD-R 80

    ... und dass der hartz4ler an seiner situation selbst schuld ist. das ist auch ein gerne anfgeführtes argument.
     
  4. kalweit

    kalweit Hüter der Glaskugel

    Wobei sich gleich die nächste Frage stellt: wer definiert die Menge der Mittel und schlimmer noch - wer stellt sie zur Verfügung? Offensichtlich ist es doch so, dass die Gesellschaft nicht zu "mehr" bereit ist. Ach nein, hat ja mit der Gesellschaft nichts zu tun... - der Staat druckt ja das Geld. :cool:

    ...das die Bemerkung kommt, war mir klar. In dem Thread wird mal wieder nur geblubbert, aber einen Lösungsvorschlag habe ich noch nicht gelesen.

    In diesem Sinne
    :saufen: :popcorn:
     
  5. Thor Branke

    Thor Branke CD-R 80

    Lösungsvorschläge - Mittelquellen:
    • jede Firma, die sich standhaft weigert, auszubilden
    • jede Branche, die, kaum, dass eine Nachbarbranche an der Preisschraube dreht, fleißig mitschraubt (Milchwirtschaft, Bäckereiindustrie etc. p. p.)
    • jede Firma / Branche, die Kartelle ausbildet und die Preise selbstgestaltet (das ist weder freie noch soziale Marktwirtschaft)

    Aber nee, geht ja nicht, wäre ja kommunistisch. Bin wohl eine ganz schlimmes Mitglied der 5. Kolonne... :ironie:

    Hhhmm, wenn ich mich recht entsinne, hast Du diese Polemikspitzen hier "reingeblubbert"... ;)

    Und warum Lösungen? Die sind auf doch gar nicht gewollt. Es schimpft sich doch so schön auf die, die noch eine Stufe tiefer stehen, als man selbst. Das hat Tucholsky doch schon so schön dargestellt. Also blubbern wir eben weiter. Immerhin: ich blubbere, also bin ich. Noch. :)
     
  6. kalweit

    kalweit Hüter der Glaskugel

    Na gut, spielen wir das mal durch:

    Hm, auch eine Methode die ganzen Klein- und Kleinstbetriebe tot zu bekommen. Oder glaubst du, dass Ausbildung für lau zu haben ist.

    Also kann nur der höhere Preise verlangen, der bei der Erhöhung von Rohstoffpreisen der Erste war. Folge: die anderen gehen pleite.

    Wie willst du das auf Grund deines Punktes davor verhindern?
     
  7. Thor Branke

    Thor Branke CD-R 80

    Seit wann schimpfen sich Hinterhofklitschen "ausbildungsfähige Firmen"?

    OK, unklar von mir formuliert: ich schrieb Preisschraube. Das ist für mich ein unverhältnismäßiger Anstieg des Preises über die notwendige Anpassung an geänderte Rohstoffpreise hinaus. Dieses Geld landet zumeist bei irgendwelchen Zwischenhändlern, ohne dass diese notwendige zusätzliche Leistungen erbracht hätten, die einen derartigen Preisanstieg rechtfertigen. Die Endpreise werden ja nicht von den Rohstofflieferanten festgelegt, sondern den Handelsketten.

    Außerdem sprach ich von Nachbarbranchen: wenn die Milchhändler als Vorposten nicht am Preisgalgen landen, rücken die Bäcker jetzt gerade auch ein Stück vor (3cent für'n "Pappbrötchen" mehr - steht jetzt bei sagenhaften 60 Pfennigen nach alter Rechnung => Rohstoffpreise? :rolleyes:)

    Zu verhindern ist das dadurch, dass die gesamten nachgewiesenermaßen unrechtmäßigen Mehreinnahmen fortan im Staatssäckel landen und den Sozialkassen zugeführt werden. Das Kartellsystem wird unprofitabler und weit weniger interessant.

    Falls das nicht funktioniert, ruiniert sich das System früher oder später ohnehin selbst. Macht doch nichts, oder? :cool:
     
  8. Scasi

    Scasi Ganzes Gigabyte

    :grübel: liest sich, als wolltest Du staatlich verordnete Preise (und damit auch Gewinne und somit Einkommen der Unternehmer) - ich glaube, solche Systeme gab es schon, wurden aber alle von der Geschichte überrollt! :rolleyes:

    aber ich bin trotzdem gespannt, ob und welche simple Lösung für jahrzentelangen Murks hier noch bei rumkommt! :jump:
     
  9. Winnie The Pooh

    Winnie The Pooh Viertel Gigabyte

    Das halte ich für eine ziemlich gewagte Behauptung. Woher kommt denn der angeblich fehlenden Wille zur Hilfsbereitschaft? Da sind zunächst mal die Medien, die dem Pöbel weismachen sollen, Arbeitslose wären nur zu faul zum arbeiten - sei es in der Nachmittags-Talkshow oder in diversen Blättchen der Regenbogenpresse. Da werden die niederste Instinkte von Menschen bedienen, um Auflagen und Werbung verkauft zu kriegen. So weit, so schlecht.

    Aber dann gibt das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit eine Broschüre mit dem Titel "Vorrang für die Anständigen - Gegen Missbrauch, 'Abzocke' und Selbstbedienung im Sozialstaat" * heraus, in der es wörtlich heißt:
    Wenn man (auch im BMWA) diesen Vergleich für unstatthaft hält, warum steht diese Passage dann überhaupt da? Will man so ausdrücken, was man tatsächlich von denen hält, die auf staatliche Lohnersatzleistungen angewiesen sind?

    Diese Broschüre ist in meinen Augen ein einziges Hetzblatt. Den überwiegenden Teil füllen detaillierte Fälle von Sozialmißbrauch durch angeblich Bedürftige, ohne daß dort irgendwelche statistische Zahlen über die Mißbrauchsquote auftauchen. Da muß ja der Eindruck entstehen, daß jeder einzelne Arbeitslose ein potentieller Betrüger ist! Ist das Absicht?

    Im Jahr 2005 wurden übrigens 26 Milliarden Euro Leistungen in Hartz IV ausgezahlt und gerade mal insgesamt 26 Millionen zurückgefordert. Das sind nicht alles Betrugsfälle, sondern sämtliche fehlerhaften überhöhten Bescheide der ARGEn sind da mit drin. Es dürfte also um Betrüger im Promille-Bereich gehen, das reicht nicht mal für ein Prozent Mißbrauchsquote, geschweige denn die vom damaligen Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit genannten Zahlen.

    Von einem nennenswerten Mißbruach staatlicher Lohnersatzleistungen kann also überhaupt nicht die Rede sein - warum hält sich also diese Meinung so hartnäckig, als würde jeder zweite Hilfeempfänger betrügen?

    Jedes Lebewesen, das die Evolutionsleiter auch nur etwas hinaufgefallen ist, versucht, Artgenossen in der Not zu helfen. Aber in Deutschland lassen sich Arbeitsplatzbesitzer und Arbeitslose in einer perfiden Art und Weise gegeneinander ausspielen.

    * kann hier runtergeladen werden.
    _____________________________

    Zum Beispiel durch konsequente Verfolgung von Schwarzarbeit, Steuerflucht, Steuerhinterziehung und die Verschwendung von Steuergeldern. Gegen den Schaden, der dem Staat hier alljährlich entgeht, sind Leistungserschleichung und -betrug im Bereich von Hartz4 und ALGII lächerliche Peanuts.
     
  10. Thor Branke

    Thor Branke CD-R 80

    :eek: Glaubst Du wirklich, es geht mir um die Ausschaltung von Wettbewerb? Seltsamerweise funktioniert das unter beiden Ideologien ganz gut, wenn man die Leute nur lange genug gewähren lässt.

    Nö, geht nur darum, wie Sele so schön in anderem Zusammenhang sagte: "Weniger ist manchmal mehr." In jedem Fall: man hat länger was von seinen Ressourcen, wenn man sie nicht so rasend schnell mutwillig verknappt. Aber, oh Gott, dass ist ja nun schon wieder ein ökologischer Ansatz. Dieser Thor aber auch... :totlach:

    Wieso wollt ihr immer wieder Komplettlösungen? Hast Du mein Brainstorming so verstanden? Dies hier ist doch ein Trollwiesen-Thinktank, oder... :jippie:

    Gegenanstänkern kann ich auch. Darum: mal her mit Euren Vorschlägen! Ich falle nämlich gleich aus dem Fenster, so wie ihr an mir zerrt.

    Ich warte...

    Kommt nix?

    Schade... :zzz:
     
  11. Thor Branke

    Thor Branke CD-R 80

    Eine kleine Anmerkung: Hilfsbereitschaft ist nicht einmal bei Primaten besonders verbreitet, das Konkurrenzdenken ist weitaus ausgeprägter. Wenn das Belohnungszentrum des Individuums nicht in welcher Weise auch immer angesprochen wird, rührt weder Schimpanse noch Mensch auch nur einen Finger.

    Ansonsten zum Gesamtbeitrag: VOLLE ZUSTIMMUNG! :spitze:
     
  12. kalweit

    kalweit Hüter der Glaskugel

    Von "ausbildungsfähige" hast du nicht gesprochen. Zudem ernähren diese Klitschen nicht wenige Familien in diesem Lande - so das ich die abwertende Titulierung unangemessen finde. Bleibt aber trotzdem: das ist ein ungerechtes System, da du einige zur Ausbildung verpflichten willst und andere nicht. Mehr noch: du willst denen zusätzliche Pflichten auferlegen, die durch ihre eigene Leistung erfolgreich eine Firma aufgebaut und damit Arbeitsplätze geschaffen haben. Frage: wer sollte noch eigenverantwortlich irgendwas unternehmen wollen?

    Möglich, nur will die Verhältnismäßigkeit feststellen? Der Staat nimmt es doch selber, wo er bekommen kann. Ich brauch mir nur die Gebühren und Abgaben für alles Mögliche in den Gemeinden ansehen - das wird frei von der Leber festgelegt, ohne jegliches Verhältnis zur erbrachten Leisung.

    ...landen Sie doch. Das Problem ist in jedem Rechtsstaat das: "nachgewiesenermaßen".

    Cool, ein Experiment! Wenn ich mich nicht irre, gab es das aber schon - hat nicht so ganz geklappt. Aber das jetztige "schlechte" System, konnte ja zum Glück die Rechnung dafür übernehmen. Fragt sich, wer das nach deinem tut?
     
  13. kalweit

    kalweit Hüter der Glaskugel

    Ich nicht. Fakt ist: wenn ein Teil der Gesellschaft seinen Lebensunterhalt nicht mehr bestreiten kann (und da ist es unerheblich, ob es um Arbeitslose, Renter, Kranke usw. handelt), muss der andere Teil das übernehmen - damit ist das Thema eigentlich fertig. Dummer Weise kommt dieser Idealvorstellung die Natur in die Quere. Es ist demnach sinnfrei, nur bestimmte Gesellschaftsschichten (oder auch Berufs-, Alters- oder was auch immer -gruppen) in der Verantwortung zu sehen, da dies auch nur die persönliche Rechtfertigung ist, warum man selbst eher auf die Nehmerseite, denn die Geberseite gehört.

    ...bin ich sofort dafür.
     
  14. Thor Branke

    Thor Branke CD-R 80

    Wozu auch, die Klein- und Kleinstbetriebe hast Du doch erst ins Spiel gebracht. Ist doch logisch, dass es nur um Betriebe gehen kann, die auch zur Ausbildung fähig sind. Das ist nun einmal erst ab einer bestimmten Größe möglich. Ich staune, dass wir uns über solche Aspekte überhaupt erst austauschen müssen. IMHO: Nebenkriegsschauplatz, den ich zu verlassen gedenke.

    Ich glaube, die sehen sich augenzwinkernd selbst gern so und sind stolz, "trotzdem" über die Runden zu kommen. In Dortmund habe ich ein Jahrzehnt lang in einem Wohngebiet mit erlaubtem Klein- und Kleinstgewerbe gelebt: ich denke, ich weiß, wie zumindest die Leute dort tickten.

    Was ist an: "wer kann, der soll auch" in einem sozialen Gefüge ungerecht? Das gilt doch für jeden in der einen oder anderen Weise von uns. Entscheidend ist das Maß, in dem potentere Arbeitgeber in die Pflicht genommen werden. Zu diesem Zwecke gibt es ja schließlich die Abwägungsprozesse.
    Eigenverantwortlich: diejenigen Unternehmer, die ihre firmengerechten Fachkräfte noch selbst heranbilden wollen, statt sich blind auf einen Fachkräftemarkt zu verlassen, der aus dem Ausland kommt und bei besseren Angeboten ganz schnell wieder verschwunden sein kann, werden so investieren. Ansonsten: siehe - bei ungelernten Arbeitskräften - die polnischen Spargelpflüger. Das geht auch ganz fix mit gelernten Kräften, insbesondere dann, wenn Zeitarbeitsverträge vermeintlich zu noch höheren Profiten führen sollen. Wart's mal ab, das kommt, wenn Länder, die wir noch gar nicht auf der Pfanne haben, um das knappe Gut "Qualfizierte Arbeitskräfte" mitfeilschen werden.

    :sorry:, bei solchen Schrotschüssen suche ich volle Deckung!

    Das ist kein Problem, sondern ein Grundrecht. :D

    Das Experiment leiten die Interessenvertreter dieses Experiments selbst und nach Deiner Lesart ist ja jeder staatliche Eingriff zur Steuerung ungeeignet und damit verboten. Na, dann stehen wir eben daneben und schauen zu, wie die Bombe zur Zündung gebracht wird. Sag mir :bitte: nun, was DU eigentlich willst? Kann es sein, dass Du 100%ige Lösungen erwartest, wo es keine geben kann? Dann lieber gar nichts machen, als Schritt um Schritt und Abschnitt für Abschnitt tätig zu werden?

    Mir geht es schlicht um Mäßigung und da muss eine Seite anfangen und die andere von der Richtigkeit des Tuns überzeugen. Wenn Firmen keine Steuern mehr zahlen, müssen Kommunen fantasievoll werden. Zahlen sie Steuern, wäre das unnötig. Also: geht es so weiter, schaukelt sich ein bereits instabiles soziales System nur noch weiter auf. Und letztlich kracht es eben. Haben wir dann alle so gewollt. C'est la vie. Zynisch? Nein! Nur die Folgen eines alten Spiels mit notorisch knappen Gütern.
     
  15. kalweit

    kalweit Hüter der Glaskugel

    Nein. Die aktuellen Steuerungsmöglichkeiten sind mehr als ausreichend. Nur werden diese nicht, oder falsch genutzt. Ist dir noch nicht aufgefallen, dass fast alle neuen Maßnahmen die Lage eher verschlechtern als verbessern? Beispiel Gesundheitsreform: Ergebnis -> es wurde nie mehr Geld in dem Bereich ausgegeben. Beispiel Ökosteuer: Ergebnis -> nix mehr Natur... usw.
     
  16. steppl

    steppl Halbes Gigabyte

    Ich habe EBehrmanns Beiträge zum Thema "Fruchtzwerge" ganz anders interpretiert: ich denke, er wollte sagen, dass der typische Hartz4ler sich zwar kaufen kann und darf, wofür sein Geld reicht; aber dass er mitnichten einen Rechtsanspruch auf Fruchtzwerge hat.

    Und da stimme ich Ihm vollständig zu.


    Nicht jeder zweite, das schreibt ja hier auch keiner. Aber so 10-15 % würde ich schon schätzen. Irgendwo muss ja auch das geschätze Volumen der Schwarzarbeit herkommen, das sind ja nicht alles nur Leute, die sich am Wochenende was dazuverdienen.
    Es geht auch nicht nur ums Betrügen, sondern ums "sich in der Rolle des Sozialleistungsempfängers bequem machen". Da werde ich sehr zornig, wenn ich meine Gehaltsabrechnung betrachte (und mir noch überlege, dass das einen Staatsbediensteten nicht anficht, der weiß garnicht, was Sozialabgaben sind).

    Wir haben hier in BaWü erheblichen Fachkräftemangel. Das ist kein nachgeplappertes Politiker- und Journalistengewäsch, das ist tägliche Erfahrung in unserer Firma und in denen, die ich im Rahmen meines Jobs laufend besuche. Der Markt ist leer, null, nix, Ende!
    Warum zieht hier keiner her? Warum kriegen wir nur noch 5 Bewerbungen auf 3 offene Stellen, und von denen kommen 2 nicht zum Vorstellungsgespräch?

    Ich gönne jedem Bedürftigen "mehr" von allem. Als Teil der Gesellschaft muss ich es aber mitfinanzieren, und da erlaube ich mir sehr wohl, von diesen Bedürftigen was zu erwarten. Von jedem! Ich kriege einfach die Krätze vor Ärger, wenn ich Argumente höre wie
    -ist mir der Weg zur Arbeit zu weit
    -müsste ich ja umziehen
    -kriege ich nur 150 Euro mehr als Hartz4, lohnt sich nicht
    -bin ich mir zu schade für
    -Firma gefällt mir nicht
    -die Gegend ist schei*e, ich mag keine Schwaben
    -schwarz hab ich mehr.

    Seien wir mal gnädig: 50 % der Arbeitslosen ist nicht zu helfen. Aber der Rest dürfte gerne mal etwas härter in die Pflicht genommen werden.
     
  17. ulfu

    ulfu Kbyte

    @steppl

    Staatsbedienstete müssen sich privat Krankenversichern...

    ich habe mit 52 Jahren wegen drohender Arbeitslosigkeit Berlin verlassen (2001) und bin nach Hessen gezogen.
    Ich habe es bitter bereut. Wenn man in diesem Alter das Bundesland wechselt, läßt man alle Bindungen, alle Freunde, ein ganzes Leben zurück.
    Der Arbeitsplatz ist dafür kein Ausgleich. Ein gesellschaftliches Leben findet nicht mehr statt. Die Mentalität von Berlinern und Hessen ist derartig unterschiedlich, daß es mir nicht gelungen ist in den 6 Jahren einen neuen Bekanntenkreis aufzubauen, wobei sicher auch das Alter eine Rolle spielt.
    Ich zähle die Monate bis zum Umzug nach Berlin. Noch 16.

    Gruß Ulfu
     
  18. steppl

    steppl Halbes Gigabyte

    Ich weiß. Mehr aber auch nicht.

    Mir geht es genauso. 2002 mit 37 nach Stuttgart. Zwar freiwillig, wegen wesentlich besserer Bezahlung, Firmenwagen, mehr Vollmacht, mehr Freiheit. Ansonsten geht es mir wie dir; nur die Mentalität stört mich hier nicht, im Gegenteil. Es ist das Herz, die kulinarischen Genüsse zuhause, der Wald und sein Geruch, die Freunde, Geschwister, Eltern. Aber das alles ernährt mich nicht.
     
  19. hans10

    hans10 CD-R 80

    ... genau das ist der kern des poroblems, das wir in deutschland haben. jeder versucht zunehmen, was er meint, nehmen zu müssen. der staat, der steuerhinterzieher, der asoziale und weißgott noch wer. nur bezahlt wird es von den wenigen die noch eine arbeit haben. von wem auch sonst.

    und wie schon weiter vorne steht, es ist nicht alleine der hartz4ler der die kosten verursacht, es sind alle die die so handeln wie unser staat.
     
  20. ulfu

    ulfu Kbyte

    siehst du !

    Darum kann ich verstehen, daß wenig Arbeitslose bereit sind ihr Leben für einen Job aufzugeben. Sie sind bereit ohne Urlaub, neuen Wagen, neuen PC usw. zu leben.
    Das ist nicht immer Bequemlichkeit, oft ist es Angst vor dem Unbekannten, vor der Veränderung, vor der Einsamkeit.

    Ulfu
     
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