Top Thema: Wirbelsturm "Katharina"

@WinneThePooh:

Haste einen Link zum Brief?
DAS ist ja ungeheuerlich...

Michi

 

Reicht dir meiner nicht?

 

@AD: Ich weiss was Ironie ist, du auch? Hätte meinen Post besser auch in [ironie] gesetzt... Kam das nicht als solche rüber? So ne Meinung kann doch kein halbwegs gesunder Mensch haben, und dazu zähle ich mich manchmal, man mag es kaum glauben
Dass Moore die Sache auf den Punkt bringt ist mir auch klar, nur mag ich dieses fast schon übertriebene Bildzeitungsniveau nicht... Aus irgend einem Grund finde ich die scharfe Kritik (in dem Brief) dadurch verwässert! Es mag an mir liegen, bitte nicht schlagen!

 

Dann ist ja alles Bestens.
Sah nicht so aus
LOL

 

Nein, geschlagen wird hier nicht. Also, meine positive Einstellung zu Moore basiert darauf, dass ich, sowie ich Texte wie diese lese, seine durch und durch gelassene Art selbst in Extremsituationen wie seinem Interview mit Charlton Heston in "Bowling for Columbine" unweigerlich vor Augen habe. Von reißerischem Bildzeitungsstil kann ich da nichts entdecken. Nur wohlüberlegte, jedem verständliche Worte. Letzteres meinte ich übrigens weiter vorne mit meiner Bemerkung von "Bildzeitungsstil" - leicht verständlich eben.

Thor

 

Hallo,
also an Mr. Moore können sich durchaus die Geister scheiden. Ich muss sagen ich mag seinen Stil nicht besonders, meiner Meinung nach vereinfacht Moore Probleme so lange bis sie auch "der Mann von der Straße" versteht, und bietet dann einfache Lösungen an. Sowas macht aber weder in der Politik noch in der Wissenschaft (Modelbildung in VWL *brrr*) Sinn, da diese Modelle dann nichts mehr mit der Realität zu tun haben.
Bei "Bush bashing" (okay der macht es einem auch einfach) und Kritik an Konzernen mag das noch witzig sein und hat auch zugegebenermaßen die eine oder andere schöne Pointe. Aber bei komplexeren Sachverhalten, z.B bei der Entschädigung jüdischer Zwangsarbeiter wirkt die Methode im besten Falle plump.
Auch bei seinen Filmen kommt durchaus das Propagandaelement nicht zu kurz, z.B. bei Bowling for Colombine die Aufzählung der Toten in Kriegen mit der Untermahlung "wonderfull world", das soll nur niedrige Instinkte ansprechen. Manchmal wären die Fakten durchaus interessant die er in seinen Filmen verarbeitet z.B. der Zusammenhang der Familien Ibn Laden und Bush, aber davor zuckt schon zweimal der Daumen wegen schlechtem Stil.
Übrigens haben wir in Deutschland einen Schriftsteller der ähnliche Themen verarbeitet aber dabei mit deinem Stil nicht so abrutscht, Günther Walraff, mit seinen sehr emphehlenswerten Büchern "ganz unten" und "der Aufmacher".
Also ein wenig differnzierter ist mir einfach lieber, die selben Leute die immer Richtung Amerika zeigen und sagen "die bösen führen Krieg um Öl", fragen sich nie wo eigentlich das Öl herkommt das sie verbrauchen, und das in diesem Zusammenhang auch genügend Menschenrechtsverletzungen begangen werden, Stichwort Tschetschenien. Aber ist soviel einfacher auf Amerika zu zeigen, als sich mit den Realitäten in Deutschland auseinander zu setzen.

*duck und weg*

Grüße Jasager

 

Hallo Jasager,

ich werde mal generell auf Deinen Beitrag antworten:

Wenn sich jemand gegen einen anderen stellt, wie Moore es gegen Bush tut, so läuft er sehr schnell Gefahr, lediglich als die andere Seite derselben Medaillie gesehen zu werden. Je mehr Popularität er erreicht, desto leichter kann es geschehen, dass er es auch wird. Die Stilmittel sind nun einmal begrenzt und spätestens wenn man sich entscheidet, seinen Kontrahenten mit dessen eigenen Waffen zu schlagen, verwischen sich die Konturen rapide.

Bei Moore kann ich selbiges noch nicht erkennen. Darüber hinaus halte ich mich nicht für derart leicht beeinflussbar, alle seine Äußerungen und Ansichten widerspruchslos hinzunehmen. Seine Marktlücke ist eben diejenige, der einzige zu sein, der gegen Bush offen das Wort erhebt und ernstgenommen wird.

Was hat das mit den Zahlungen für die jüdischen Zwangsarbeiter auf sich? *Bildungslücke!*

Was ich auch nicht entdecken kann, sind Lösungsvorschläge, geschweige denn stark vereinfachte. Was ich bisher von ihm gelesen bzw. als Film gesehen habe, ließ stattdessen dem Publikum einige wertvolle "Aha!"-Erlebnisse zuteil werden. Wer mehr und Komplexeres wissen will, muss sich dann eben selbst informieren. *Stein des Anstoßens *

Günther Wallraff:
http://www.guenter-wallraff.com/

Thor

 

Hallo,

Ich kann es dir jetzt leider nicht mehr Wort für Wort wiedergeben, aber Moore hat sich in seinem Buch "Downsize This"(1996) zu der Problematik geäußert, und das in seiner vereinfachten Art (in Frage stellen des Marshallplans etc.), da hat es mir einfach die Zehennägel hochgezogen. Also keine wirkliche Bildungslücke deinerseits.

Zum Rest muss ich sagen, ich denke einfach nicht das der Zweck die Mittel heiligt. Moore hat einfach einen sehr reißerischen Stil, und Dokumentationen (wie seine Filme betitelt werden) sollten sich, meiner Meinung nach, durch Ausgewogenheit und Beleuchtung beider Seite der Medalien auszahlen, das macht sie dann auch weniger angreifbar, wenn auch meist nicht massenkompatibel.

Mit Lösungsvorschlägen meinte ich z.B. in seinem ersten Film den Ansatz das Nike wieder in Amerika produzieren sollte und ihnen dadurch kein Wettbewerbsnachteil entstünde, was so schlicht zu kurz gesprungen ist.

Aber ich befürchte fast bei dem Thema werden wir nicht mehr zusammen kommen, das ist z.B. ein Vorteil den Moore hat, er polarisiert, entweder man mag ihn, oder man "haßt" ihn.

Um mal wieder einen Schlenker Richtung Thema zu machen, ich habe gerade erfahren das quasi die gesammte Führung von der FEMA mit dem Amtsantritt von Bush ausgetauscht, und durch Collegekumpels von ihm ohne jegliche Erfahrung im Katastrophenschutz ersetzt wurden. In dem Zusammenhang sind natürlich unbequeme Fragen gerechtfertigt, auch wenn Bush gerade den Chef entlassen hat.



Grüße Jasager

 

Der nächste Hurrikan ist im Anflug.. (Rita) die Amis evakuieren und der Ölpreis explodiert... schon vorab weil wenn "Rita" so verläuft, wie zurzeit vorausgesagt, trifft sie genau die Ölanlagen, die "Katrina" verschont hat.

Wolfgang77

 

Hallo,
jetzt kommt es wirklich knüppeldick, es hat wohl wieder einen Dammbruch in New Orleans gegeben, und die Stadt füllt sich wieder mit Wasser.


Grüße Jasager

 

Aktuell: Der Damm ist laut ZDF nicht gebrochen, sondern bis jetzt "nur" überspült. Allerdings soll ein zweiter ebenfalls überflutet worden sein. Betroffen ist der sehr niedrig gelegene Stadtteil Ninth Ward.

Galveston soll den aktuellen Prognosen zufolge Gefahr laufen, komplett durch den Hurrikan "Rita" überflutet zu werden. Diese texanische Küstenstadt wurde bereits im Jahr 1900 vollständig durch einen solchen vernichtet.

Thor

 

Spiegel Online berichtet aber schon von einem Dammbruch.

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,376273,00.html

 

Hallo,
bin zwar kein Dammexperte, aber wenn ein Damm erstmal überspült ist, senkt das wohl auch nicht gerade die Wahrscheinlichkeit das er bricht, aber mal abwarten.
Was ich gehört habe (CNN) wird Rita wahrscheinlich noch vor Landfall auf Kategorie 3 runtergestuft, vielleicht kommen sie (Galveston) mit einem blauen Auge davon, mal abwarten.



Grüße Jasager

 

N24: Damm in New Orleans hält nicht, Wasser läuft in die Stadt.
Verkehrschaos in Texas. Autobahn 45 auf einer Länge von 125 km gesperrt worden, damit die Flüchtenden auf 8 Fahrspuren die Stadt verlassen können. Auf den verstopften Straßen benötigen Autotofahrer 15 Stunden für 20 km.

Bürgermeister von Housten warnt die Bewohner: "Bitte verlassen sie nicht mehr ihre Häuser, der Zeitpunkt für eine Flucht ist überschritten., sie können die Stadt nicht mehr verlassen"

 

Wir dachten Rita macht Houston platt, hat aber seine Richtung etwas geändert und steuert jetzt auf die 87 petrochemischen Betriebe in der Region zu. Bereits 20 Tote auf den Autobahnen durch die schlecht koordinierte Fluchtbewegung.

Jetzt geht es um den Heimatstaat Texas von George W. Bush..

 

Damit liegst Du selbstverständlich richtig. Die Gefahr ist umso größer, da er natürlich noch nicht bewachsen ist (Erosion) und ohnehin ein Provisorium darstellt.

Das wär unbedingt zu wünschen!

 

Bedeutet die haben kein Change mehr, wenn der Sturm eintrifft hängen sie schutzlos auf der Autobahn fest.

Die Gouverneurin von Louisiana, Kathleen Blanco, gab jenen, die nicht ihre Häuser verlassen wollten, einen drastischen Rat: "Sie sollten sich vielleicht ihre Sozialversicherungsnummer mit wasserfester Tinte auf den Arm schreiben..

Die Nasa evakuierte das Raumfahrtzentrum Houston und schaltete die Computeranlagen ab. Die Steuerung der Internationalen Raumstation (ISS) wurde an die russische Raumfahrtorganisation übergeben.

 

Na dann können die Teams vom THW grad wieder auf dem Absatz kehrt machen. Einige sind ja noch da, in weiser Voraussicht.

 

Barry Gryde(?) von der Nationalgarde: "Unsere schlimmsten Befürchtungen werden übertroffen."
Die Dämme würden 100 l Regen /qm nicht überstehen, Meteorologen sagen aber 130 l Regen voraus.

 

Rita nimmt Kurs auf eine deutsche BASF-Prduktionsanlage..